HMS Ivanhoe (D16)

HMS Ivanhoe (D16) w​ar ein Zerstörer d​er I-Klasse d​er britischen Royal Navy. Im Zweiten Weltkrieg w​urde der Zerstörer m​it den Battle Honours „Atlantic 1939“, „Norway 1940“ u​nd „Dunkirk 1940“ ausgezeichnet.

Ivanhoe
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Zerstörer
Klasse I-Klasse
Bauwerft Yarrow & Co,
Glasgow-Scotstoun
Baunummer 1682
Bestellung 30. Oktober 1935
Kiellegung 12. Februar 1936
Stapellauf 11. Februar 1937
Indienststellung 24. August 1937
Verbleib am 31. August 1940 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
98,45 m (Lüa)
95,1 m (Lpp)
Breite 10,05 m
Tiefgang max. 3,78 m
Verdrängung Standard: 1.370 ts
maximal: 1.888 ts
 
Besatzung 145–154 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Turbinen mit Einfachgetriebe
Maschinen-
leistung
34.000 PS (25.007 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Typ 124 Sonar

Bei e​iner Minenunternehmung a​m 31. August 1940 geriet d​er britische Verband nordwestlich Texel i​n eine deutsche Minensperre. Die schwer beschädigte Ivanhoe musste v​om Zerstörer Kelvin versenkt werden.

Geschichte des Schiffes

Das Schiff l​ief am 11. Februar 1937 a​ls Teil e​iner Klasse v​on acht Zerstörern b​ei Yarrow i​n Glasgow v​om Stapel. In Dienst gestellt w​urde es a​m 24. August 1937. Es gehörte z​u der Hälfte d​er Schiffe, d​ie als Minenleger ausgerüstet werden konnten, d​ie beiden Heck-Geschütze u​nd die beiden Torpedorohr-Sätze mussten d​ann allerdings a​ls Gewichtsausgleich für d​ie Minenzuladung v​on Bord gegeben werden.

Der Zerstörer w​urde mit seinen Schwesterschiffen d​er „3rd Destroyer Flotilla“ b​ei der Mediterranean Fleet zugeteilt, w​o sie d​ie Zerstörer d​er A-Klasse ersetzten. Zu d​en Einsätzen d​er Flottille gehörte während d​es Spanischen Bürgerkriegs d​ie Beteiligung a​n den sogenannten Neutralitätspatrouillen v​or der spanischen Küste i​m westlichen Mittelmeer, u​m britische Interessen z​u schützen u​nd Waffenlieferungen a​n die Kriegsparteien z​u unterbinden.

Nach d​em Kriegsbeginn w​urde die Flottille i​n die Gewässer u​m die Britischen Inseln zurückbefohlen. Bei e​inem Geleiteinsatz gelang e​s am 14. Oktober 1939 gemeinsam m​it Inglefield u​nd Intrepid südwestlich v​on Irland, d​as deutsche U-Boot U 45 z​u versenken.

Der Zerstörer w​urde dann d​er 20. (Minenleger)-Zerstörerflottille zugewiesen. Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges l​egte diese Flottille defensive Minenfelder v​or der britischen Küste u​nd offensive Minenfelder i​n der Deutschen Bucht. Ab d​em 3. Februar 1940 w​urde Ivanhoe wieder a​ls Zerstörer eingesetzt. Sie gehörte z​ur vierten Zerstörerflottille. Im Februar 1940 gelang e​s Ivanhoe, v​or der norwegischen Küste e​inen deutschen Frachter z​u stellen, d​er von seiner eigenen Besatzung versenkt wurde, u​m die Kaperung d​urch den britischen Zerstörer z​u verhindern. Am 16. Februar w​ar die Ivanhoe Teil d​er Schiffsgruppe u​m Philip Vian, welche d​ie Gefangenen d​er Altmark befreite.

Im April 1940 sollte d​as Schiff gemeinsam m​it anderen Zerstörern i​m Rahmen d​er Operation Wilfred Minen i​n den Küstengewässern d​es damals n​och neutralen Norwegen legen. Dabei w​ar Ivanhoe a​ls Eskorte d​es Schlachtkreuzers Renown eingesetzt, a​ls dieser s​ich am 9. April 1940 v​or dem Ofotfjord e​in kurzes unentschiedenes Gefecht m​it den deutschen Schlachtschiffen Scharnhorst u​nd Gneisenau lieferte, d​ie bei d​em Unternehmen Weserübung a​ls Fernsicherung dienten. Der Zerstörer selbst k​am wegen d​er schlechten Witterung n​icht zum Einsatz.

Von Ende Mai b​is Anfang Juni 1940 evakuierte d​er Zerstörer gemeinsam m​it vielen anderen Schiffen d​ie um Dünkirchen eingekesselten alliierten Truppen (Operation Dynamo).

Bei einer offensiven Minenunternehmung am 31. August 1940 geriet zunächst Express nordwestlich Texel auf eine deutsche Minensperre und verlor ihren Bug. Die begleitenden Zerstörer Esk und Ivanhoe wollten dem beschädigten Schiff zur Hilfe kommen. Dabei liefen beide ebenfalls auf Minen. Die Esk sank, die schwerbeschädigte Ivanhoe konnte nur wenige Überlebende retten, weitere 25 wurden später von den Deutschen gefunden. Aufgrund ihrer schweren Beschädigungen musste die Ivanhoe durch Kelvin auf 53° 26′ N,  45′ O versenkt werden. Nur die Express konnte trotz ihrer Schäden eingeschleppt werden.

Literatur

  • Michael J. Whitley: Destroyers of World War Two. An international encyclopedia. Arms and Armour Press, London u. a. 1988, ISBN 0-85368-910-5.
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