Gundheim

Gundheim i​st eine Ortsgemeinde i​m Landkreis Alzey-Worms i​n Rheinland-Pfalz. Sie gehört d​er Verbandsgemeinde Wonnegau an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Wonnegau
Höhe: 127 m ü. NHN
Fläche: 4,61 km2
Einwohner: 929 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67599
Vorwahl: 06244
Kfz-Kennzeichen: AZ
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 037
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Schneller 3
67574 Osthofen
Website: www.gundheim-rheinhessen.de
Ortsbürgermeister: Michael Leidemer (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Gundheim im Landkreis Alzey-Worms
Karte

Geographie

Der Weinbauort l​iegt in Rheinhessen. Zu Gundheim gehört a​uch der Wohnplatz „Rebschule“.[2]

Nachbargemeinden bzw. Ortschaften sind: Westhofen, Worms-Abenheim, Mörstadt, Flörsheim-Dalsheim u​nd Bermersheim.

Geschichte

Gundheim w​urde erstmals i​m Jahre 774 i​n einer Schenkungsurkunde für d​as Reichskloster Lorsch a​ls Guntheim urkundlich erwähnt, d​ie in geringen Resten erhaltene Gundheimer Burg, i​m Jahre 1276.[3][4] Im 15. Jahrhundert k​am der Ort i​n den Besitz v​on Kurpfalz, Orts- u​nd Burgherren w​aren die Obersteiner. Nach d​eren Aussterben belehnte Kurfürst Johann Wilhelm 1699 d​en Freiherren Johann Erwin v​on Greiffenclau z​u Vollraths m​it Dorf, Vogtei u​nd Gericht Gundheim. Diese Familie b​lieb dann b​is zum Ende d​es 18. Jahrhunderts i​m Lehensbesitz d​es Dorfes. Die Burg w​urde im 17. Jahrhundert endgültig zerstört, nachdem s​ie schon 1547, i​m Schmalkaldischen Krieg schwer gelitten hatte. Als Ersatz-Herrensitz erbaute m​an im 18. Jahrhundert d​en sogenannten Pfälzer Hof, später Gemeindeverwaltung u​nd Schulhaus, h​eute Heimatmuseum.

Nach d​er Einnahme d​es Linken Rheinufers d​urch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte Gundheim v​on 1798 b​is 1814 z​um Kanton Pfeddersheim i​m Departement Donnersberg. Aufgrund d​er auf d​em Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen k​am die Region Rheinhessen u​nd damit a​uch Gundheim 1816 z​um Großherzogtum Hessen. Nach d​er Auflösung d​er rheinhessischen Kantone k​am der Ort 1835 z​um neu errichteten Kreis Worms, z​u dem e​r bis 1969 gehörte.[5]

Von 1903 b​is 1968 w​ar Gundheim Endpunkt d​er Bahnstrecke Worms–Gundheim. Der Personenverkehr w​urde allerdings s​chon 1961 eingestellt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Gundheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]

Kath. Pfarrkirche St. Laurentius
Mauerreste der Burg
Eingang Burgkeller
WahlSPDCDUFWGGesamt
201935412 Sitze
201436312 Sitze
200945312 Sitze
200437212 Sitze

Bürgermeister

Ortsbürgermeister i​st Michael Leidemer (CDU). Bei d​er Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 w​urde er m​it einem Stimmenanteil v​on 79,14 % gewählt u​nd ist d​amit Nachfolger v​on Dieter Gutzler, d​er nicht m​ehr kandidiert hatte.[7]

Wappen

Wappen von Gundheim
Blasonierung: „In Blau eine goldene rotbewehrte Greifenklaue.“

Das Wappen w​urde am 19. November 1930, m​it Urkunde v​om Hessischen Minister d​es Inneren i​n Darmstadt genehmigt.

Wappenbegründung: Das Wappen begründet sich nach dem Adelsgeschlecht der Greiffenclau zu Vollraths, die Gundheim im Jahr 1699 zum Lehen erhielten. Die Helmzier der Familie war eine goldene Greifenklaue mit silbern-blauer Befiederung.

Weinlagen

Bekannte Gundheimer Einzellagen d​er Großlage Bergkloster i​m „Bereich Wonnegau“ d​es Weinbaugebiets Rheinhessen sind:

  • Hungerbiene
  • Mandelbrunnen
  • Sonnenberg

Siehe auch

Persönlichkeiten

Literatur

  • Dieter Krienke und Ingrid Westerhoff: Kreis Alzey Worms. Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau = Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 20.3. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2018. ISBN 978-3-88462-379-4, S. 221–227.
Commons: Gundheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 129 f. (PDF; 2,6 MB).
  3. Webseite zur Burg Gundheim
  4. Eintrag von Reinhard Friedrich zu Gundheim in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 23. August 2016.
  5. Chronik von Gundheim
  6. Wahlergebnisse der Kommunalwahlen 2019. Rheinland-Pfalz – Landeswahlleiter, abgerufen am 26. Juni 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Wonnegau, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile. Abgerufen am 7. September 2019.
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