Global Pharma Health Fund
Der Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung des Gesundheitswesens mit besonderem Schwerpunkt auf Entwicklungszusammenarbeit. Ziel des Vereins ist zurzeit vornehmlich die Bekämpfung von Arzneimittelfälschung.
Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF e.V.) | |
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Zweck: | Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen |
Vorsitz: | Johannes Waltz |
Gründungsdatum: | 2007 |
Mitgliederzahl: | 9 |
Sitz: | Frankfurt am Main |
Website: | www.gphf.org |
Mit Hilfe eines speziell für diesen Zweck entwickelten mobilen Kompaktlabors – dem GPHF-Minilab – sollen in Entwicklungsländern Arzneimittelfälschungen schnell erkannt werden, um die Gesundheit der dortigen Bevölkerung zu schützen. Weltweit wurde das Konzept des GPHF in über 90 Ländern aufgegriffen. Über 800 der mobilen Kompaktlabors befinden sich derzeit (Stand Januar 2017) im Einsatz.
Die erfolgreiche Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen verlangt internationale Kooperation. So wird auch die Arbeit des GPHF durch Netzwerke mit multilateral agierenden Partnern als auch lokalen Projektchampions auf staatlicher und nichtstaatlicher Ebene unterstützt. Internationale Partner sind zum Beispiel die Weltgesundheitsorganisation (WHO)[1], die Pharmacopeial Convention[2] (USP) und Management Sciences for Health (MSH)[3], wobei USP und MSH vor allem technische Hilfe leisten. Zusätzliche Unterstützung kommt durch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und kirchlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem missionsärztlichen Institut in Würzburg, dem Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor und den German Doctors.
Geschichte
Der „Global Pharma Health Fund e.V.“ geht zurück auf den „German Pharma Health Fund e.V.“ Von 1985 bis 2007 hat er Projekte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern durchgeführt. Viele von Ihnen haben bis heute Modellcharakter, wobei der Kampf gegen Arzneimittelfälschungen bereits einen maßgeblichen Bestandteil der Projektarbeit des „German Pharma Health Funds e.V.“ darstellte. Ab 1996 wurde das Konzept eines tragbaren Kleinlabors in die Praxis umgesetzt. Ziel war es, Entwicklungsländern eine praktische und kostengünstige Hilfe zur Kontrolle der dortigen Arzneimittel zur Verfügung zu stellen und den Gesundheitsdiensten und der Bevölkerung einen ersten Schutz vor gefälschten Arzneimitteln zu bieten.
Das Minilab wurde vom GPHF-Projektleiter Richard Jähnke über mehrere Jahre entwickelt und auf den Philippinen, in Kenia, Ghana und Tansania auf seine Praxistauglichkeit getestet, bevor es 1998 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Seitdem ist es in mehreren Schritten immer weiter ausgebaut worden, so dass heute viele wichtige, in den Entwicklungsländern angebotene Arzneimittel untersucht werden können. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Arzneimittelgruppe lebensrettender Antiinfektiva z. B. zur Behandlung von Malaria, TB und HIV/AIDS aber auch einfachen Antibiotika aus der Kinderheilkunde, die, sofern gefälscht, gestreckt und gepanscht, unmittelbar lebensbedrohend für den Patienten sein können. Nach 11-jähriger, erfolgreicher Arbeit ging auch das Minilab-Projekt 2007 in die Trägerschaft des neuen „Global Pharma Health Fund e.V.“ über.
Vorstand, Finanzierung und Partner
Vorstandsvorsitzende des Global Pharma Health Fund e.V. (GPHF) ist Friederike Segeberg, ihr Stellvertreter Frank Gotthardt. Der GPHF ist ein eingetragener Verein, der seit seiner Gründungszeit bis heute gemeinnützig arbeitet und seitens der Finanzbehörden entsprechend anerkannt ist. Insbesondere das Pharma- und Chemieunternehmen Merck unterstützt den Verein finanziell. Mit den Spenden des Unternehmens wird auch die Projektarbeit des GPHF gefördert.
Das GPHF-Minilab
Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass bis zu zehn Prozent der weltweit angebotenen Arzneimittel gefälscht oder technisch minderwertig sind. Arzneimittelfälschungen stellen eine ernstzunehmende Bedrohung der Gesundheitsversorgung in allen Staaten dar. Die Überwachung der Arzneimittelversorgung zum Schutze der Verbraucher spielt aber besonders in den Entwicklungsländern eine immer wichtigere Rolle, weil sie die Hauptlast der Bedrohung tragen und nur wenig vorbereitet sind. Um dort vor Ort Fälschungen erkennen zu können, sind regelmäßige Prüfungen derzeit unumgänglich. Die moderne Arzneibuchanalytik fordert hierzu komplizierte und teure Testmethoden. In den Entwicklungsländern gibt es derzeit aber kaum Einrichtungen, die diese Aufgaben in der benötigten Intensität bewältigen können. Zur Überwindung von Engpässen bei den Arzneimittelüberwachungsbehörden als auch bei staatlichen, privaten und kirchlichen Arzneimittelversorgungseinrichtungen entwickelte der GPHF daher zur schnellen Erkennung von Arzneimittelfälschungen das Konzept eines mobilen Kompaktlabors und stellt es seither für alle öffentlichen und privaten Gesundheitsdienste weit unterhalb der Gesamtkosten preiswert zur Verfügung.
Die Haupteinsatzgebiete des Minilabs liegen in Afrika[4], Asien[5] und Lateinamerika[6]. Dies sind die Regionen, die besonders häufig von Arzneimittelfälschungen betroffen sind. Zahlreiche Labore arbeiten zum Beispiel in Kambodscha, Laos, Vietnam, Bolivien, Kolumbien, Nigeria, Ghana und dem Kongo. In Tansania wurde mit insgesamt 25 Minilabs ein flächendeckendes Überwachungssystem aufgebaut.
Einzelnachweise
- (PDF; 605 kB).Essential Medicines and Pharmaceutical Policy.
- (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .Liberia begins monitoring the quality of their medicines.
- Archivlink (Memento des Originals vom 25. September 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 210 kB).SEAM Tanzania.
- .Artikel „Hilfe für Apotheken in Afrika“. Abgerufen am 7. Dezember 2010.
- Archivlink (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .Artikel „Minilab entlarvt gefälschte Arzneimittel in Kirgisien“. Abgerufen am 3. Dezember 2010.
- Archivlink (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .Artikel „GPHF-Minilab to catch counterfeits in Haiti“. Abgerufen am 7. Dezember 2010.