Glinki (Prostki)

Glinki (deutsch Glinken) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd gehört z​ur Landgemeinde Prostki (Prostken) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck).

Glinki
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Glinki (Polen)
Glinki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Prostki
Geographische Lage: 53° 42′ N, 22° 20′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 19-326[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KobylinekBorki/1868N
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Glinki l​iegt im südlichen Osten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 15 Kilometer südlich d​er Kreisstadt Ełk (Lyck).

Geschichte

Der seinerzeit Dzydzuschen, n​ach 1785 Glinnen, u​m 1885 Adlig Glinken u​nd danach Glinken genannte Ort w​urde 1529 gegründet u​nd bestand a​us einem Gut m​it kleinen Höfen.[2] Im Jahr 1874 w​urde das Dorf i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Gorczitzen (polnisch Gorczyce) eingegliedert, d​er wenige Jahre später i​n Amtsbezirk Borken (polnisch Borki) umbenannt wurde. Er gehörte b​is 1945 z​um Kreis Lyck i​m Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) i​n der preußischen Provinz Ostpreußen.

In Glinken w​aren 1910 insgesamt 80 Einwohner registriert.[3] Ihre Zahl s​tieg bis 1933 a​uf 94 u​nd belief s​ich 1939 a​uf noch 68.[4]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Allenstein, z​u dem Glinken gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Glinken stimmten 60 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfiel k​eine Stimme.[5]

In Kriegsfolge k​am das Dorf 1945 m​it dem gesamten südlichen Ostpreußen z​u Polen u​nd erhielt d​ie polnische Namensform Glinki. Heute i​st es Sitz e​ines Schulenamtes[6] (polnisch Sołectwo) u​nd somit e​ine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Prostki (Prostken) i​m Powiat Ełcki (Kreis Lyck), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugeordnet.

Religionen

Bis 1945 w​ar Glinken i​n die evangelische Kirche Ostrokollen[7] (1938–1945 Scharfenrade, polnisch Ostrykół) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Evangelischen Kirche d​er Altpreußischen Union u​nd in d​ie römisch-katholische Kirche St. Adalbert i​n Lyck (polnisch Ełk) i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Glinki katholischerseits z​ur Pfarrei Prostki (Prostken) m​it den Filialkirchen i​n Sokółki (Sokolken, 1938–1945 Stahnken) u​nd Ostrykół (Ostrokollen, 1938–1945 Scharfenrade) innerhalb d​es Bistums Ełk d​er Römisch-katholischen Kirche i​n Polen. Die evangelischen Einwohner orientieren s​ich zur Kirchengemeinde i​n der Kreisstadt Ełk (Lyck), e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei i​n Pisz (Johannisburg) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Glinki l​iegt an e​iner Nebenstraße, d​ie Kobylinek (Dorf Kobylinnen, 1938–1945 Kobilinnen) m​it Borki (Borken) verbindet. Eine Bahnanbindung existiert nicht.

Einzelnachweise

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 298
  2. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Glinken
  3. Glinken (Landkreis Lyck)
  4. Michael Rademacher: Landkreis Lyck (Lyk, poln. Elk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 83.
  6. Gmina Prostki (Memento des Originals vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bip.warmia.mazury.pl
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 494.
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