Georgenhaag
Georgenhaag ist ein Gemeindeteil des Marktes Arberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Georgenhaag Markt Arberg | |
---|---|
Höhe: | 450–467 m ü. NHN |
Einwohner: | 50 (2010) |
Postleitzahl: | 91722 |
Vorwahl: | 09831 |
Georgenhaag |
Geographie
Das Kirchdorf[1] liegt rund drei Kilometer ostsüdöstlich des Zentrums von Arberg. Georgenhaag liegt in der Gemarkung Mörsach. Im Ort entspringt der Mörsacher Graben. 0,5 km westlich erhebt sich der Eichelberg (496 m ü. NHN), 0,5 km südöstlich der Spiegelberg (505 m ü. NHN). Beide Erhebungen liegen im Unteren Wald.
Die Staatsstraße 2222 führt nach Arberg (2,5 km westlich) bzw. nach Höhberg (1,5 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gothendorf (0,8 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort wird 1284 erstmals urkundlich erwähnt. Nach der etymologische Bestimmung des Ortsnamens Georgenhaag handelt es sich um eine Komposition, wobei das Bestimmungswort „Georgen“ für den Namen des auch als Pferdepatron verehrten christlichen Heiligen Georg und das Grundwort „Haag“ für ein Synonym von Hain steht.[3]
Georgenhaag wurde 1480 als Filialkirche von Arberg genannt und ist auch heute noch die einzige Filiale Arbergs. Im Jahr 1615 waren in Georgenhaag sechs Anwesen zum Hochstift Eichstätt zinspflichtig (zum Vergleich: 2002 zählte der Weiler 14 Anwesen) und unterstand dem bischöflichen Pflegamt Arberg (ab 1725 nach Ornbau verlegt).[4] Das Dorf hatte unter dem Dreißigjährigen Krieg schwer zu leiden, die Kirche wurde völlig verwüstet; 1634 ist es ganz verlassen.[5]
1800 gab es im Ort sechs Untertansfamilien, die alle dem eichstättischen Pfleg- und Kastenamt Arberg-Ornbau unterstanden.[6] Im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses wurde das Hochstift Eichstätt 1802 säkularisiert und 1806 königlich-bayerisch. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde Georgenhaag dem Steuerdistrikt Arberg und der Ruralgemeinde Mörsach zugewiesen. Am 1. Januar 1971 wurde Georgenhaag im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Arberg eingegliedert.
Religion
Georgenhaag gehört der katholischen Pfarrei St. Blasius in Arberg an.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Die Kabarettscheune ist eine lokale Kleinkunstbühne in Georgenhaag mit rund 60 Plätzen.
Baudenkmal
- In Georgenhaag befindet sich die katholische Filialkirche St. Georg. Nach einer schon 1601 überlieferten Sage soll ein lepröser Eichstätter Bischof den kleinen Saalbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut haben. Auf ihn soll auch die im Verhältnis zur Ortsgröße reiche Kirchenstiftung zurückgehen, mit der auch die Kirche von Arberg unterstützt werden konnte und von der Gelder ausgeliehen wurden.[19] Die Kirche wurde 1620 umgebaut und neu ausgestattet, der Westturm stammt von 1688. Zur Ausstattung zählen unter anderem die figürliche Darstellung des hl. Georg (um 1620) und eine Marienfigur (um 1480).[20]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Georgenhaag. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 298 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 60–61.
Weblinks
- Georgenhaag auf der Website arberg.de
- Georgenhaag in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Georgenhaag in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Georgenhaag im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Wird in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online fälschlicherweise als Dorf klassifiziert.
- Georgenhaag im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Jakob Amstadt: Südgermanische Religion seit der Völkerwanderungszeit. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1991, ISBN 3-17-011281-3. S. 77.
- 1281-1981. 700 Jahre Pfarrei Arberg. Arberg: Kath. Pfarramt 1981, S. 29.
- 1281-1981. 700 Jahre Pfarrei Arberg. Arberg: Kath. Pfarramt 1981, S. 17f.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 298.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 29 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 160 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1121 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
- 1281-1981. 700 Jahre Pfarrei Arberg. Arberg: Kath. Pfarramt 1981, S. 25.
- Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217; Georg Dehio: Franken. 2. Auflage, München: Deutscher Kunstverlag 1999, S. 379f.