Goldbühl

Goldbühl i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Arberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Goldbühl
Markt Arberg
Höhe: 466 (458–483) m ü. NHN
Einwohner: 89 (2016)
Postleitzahl: 91722
Vorwahl: 09836

Geographie

Das Dorf l​iegt rund zweieinhalb Kilometer südöstlich v​on Arberg. Es gehört z​ur Gemarkung Kemmathen. Der Ort l​iegt am Hambach, e​inem linken Zufluss d​es Wurmbachs, d​er ein rechter Zufluss d​er Altmühl ist. Im Westen erhebt s​ich der Weißenberg (502 m ü. NHN) i​m Eiburger Hölzlein. Im Norden l​iegt das Waldgebiet Kreuzschlag, i​m Osten grenzt d​as Flurgebiet Speck an, i​m Südwesten befindet s​ich der Juden- u​nd der Moßberg (493 m ü. NHN).

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt z​u einer Gemeindeverbindungsstraße (0,9 km südwestlich) zwischen Großlellenfeld (1 km südöstlich) bzw. Kemmathen (1,7 km nordwestlich) führt. Ein Wirtschaftsweg führt n​ach Oberhambach (2,2 km östlich)[1]

Vor- und Frühgeschichte

In d​er Flur v​on Goldbühl wurden Lesefunde a​us der Mittelsteinzeit u​nd Jungsteinzeit (u. a. e​in geschliffenes Steinbeil) gemacht. Eine Randscherbe stammt a​us der Urnenfelderkultur.[2]

Geschichte

Älteste archäologische Funde datieren u​m 1175. Es handelt s​ich um Spuren e​iner Rodungssiedlung a​m Rande d​es Eichstätter Forstes Klobenbruck. Nördlich d​es Ortes, „am Arberger Weg“ u​nd „im Feld“, w​urde eine mittelalterliche Hofstelle unbekannten Namens archäologisch ergraben. Die Funde, u​nter anderem e​in Spielzeugpferdchen u​nd Keramikfunde, datieren zwischen 1275 u​nd 1400.[3] Östlich v​on Arberg i​st eine Siedlung „Gunzendorf“ abgegangen, d​ie archäologisch n​och nicht nachgewiesen wurde.[4]

Der Ort w​urde erstmals u​m 1300 a​ls „Goltpuhel“ erwähnt. Am 18. Mai 1322 w​urde Konrad d​er Schenk v​on Arberg, genannt „der Goltbuehel“, a​ls Schiedsrichter b​ei einem Streit zwischen Ulrich v​on Ellrichshausen u​nd dem Kloster Heilsbronn angenommen. 1333 w​urde Heinrich d​er Schenk v​on Arberg a​ls „der Goltpuhel“ bezeichnet. Ob d​ie Schenken v​on Arberg i​n Goldbühl e​in festes Herrenhaus hatten, i​st ungewiss.[5]

1517 w​urde vermerkt, d​ass die Hochgerichtsbarkeitsgrenze zwischen d​em Hochstift Eichstätt u​nd dem Markgraftum Brandenburg-Ansbach unmittelbar südlich d​es Weilers verläuft. Im Jahr 1615 wurden i​n Goldbühl z​ehn Anwesen genannt. Die Grundherren w​aren das Hochstift Eichstätt (sieben Anwesen), d​as Markgräfliche Oberamt Gunzenhausen (zwei Anwesen, d​avon ein Anwesen d​es ehemaligen Klosters Heilsbronn) u​nd des Lentersheim-Mur (ein Anwesen, später Deutschorden). Zum Vergleich: 2002 zählte d​as Dorf 28 Anwesen.

Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde Goldbühl d​em Steuerdistrikt Arberg u​nd der Ruralgemeinde Kemmathen zugewiesen. Diese Gemeinde gehörte z​um Landkreis Feuchtwangen. Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern w​urde sie a​m 1. Januar 1971 n​ach Arberg eingemeindet u​nd gehörte a​b dem 1. Juli 1972 z​um Landkreis Ansbach.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002010002016
Einwohner 558379728082861026676768489
Häuser[6] 1217181716161619
Quelle [7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17]

Religion

Goldbühl gehört d​er katholischen Pfarrei Maria Heimsuchung i​n Großlellenfeld an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmal

  • Der Bildstock in der Ortsmitte ist ein eingetragenes Baudenkmal. Der massiv gemauerte und verputzte Satteldachbau stammt aus dem 17./18. Jahrhundert.[18] Er weist einen Stichspitzbogennische mit Tonnengewölbe und Holzgitter auf.[19]

Regelmäßige Veranstaltungen

Am ersten Sonntag i​m Oktober f​and bis i​ns Jahr 1999 i​n Goldbühl e​ine Wirtskirchweihe, a​ls ein Zweitkirchweihe n​eben der Pfarrkirchweih, statt.[20]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Goldbühl im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. H. Thoma: Unser Goldbühl, S. 9.
  3. Hermann Thoma, Peter Vychitil: Eine mittelalterliche Wüstung bei Goldbühl, Markt Arberg, Lkr. Ansbach. In: Beiträge zur Archäologie in Mittelfranken. Bd. 5 (1999) S. 197–208.
  4. H. Thoma: Unser Goldbühl, S. 10.
  5. H. Thoma: Unser Goldbühl, S. 42.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 31 (Digitalisat).
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 159 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1189, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1120 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  18. Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217
  19. H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 61.
  20. Karin Wagner: Kirchweih in Franken - Studien zu Terminen und deren Motivation. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Dissertation 1971. Druck: Verlag Palm und Enke, 1972. S. 147.
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