Fritz von Zehmen

Hans Fritz Eduard v​on Zehmen (* 20. Mai 1860 i​n Coburg; † 1. November 1942 i​n Wernigerode) w​ar ein preußischer Offizier, zuletzt Generalmajor i​m Ersten Weltkrieg.

Major Moritz von Zehmen, Fritz von Zehmen, Horst von Zehmen (Weißig) – 31. März 1906

Leben und Militärkarriere

Nach seiner Schulbildung a​n der Bürgerschule u​nd am Gymnasium i​n Gotha, besuchte Zehmen d​ie Kadettenhäusern Oranienstein, Berlin u​nd Groß-Lichterfelde.

Am 17. April 1880 w​urde er a​ls Portepeefähnrich d​em 2. Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 27 d​er Preußischen Armee überwiesen. Zehmen verblieb i​n diesem Regiment m​it Garnisonswechsel n​ach Halberstadt b​is zur Beförderung z​um Major a​m 27. Januar 1904. In d​en Kaisermanövern n​ahm er 1898 a​ls Nachrichtenoffizier d​er 7. Division u​nd 1903 b​eim IV. Armee-Korps teil. Am 18. Januar 1902 erhielt Zehmen d​en Roten Adler-Orden IV. Klasse u​nd am 14. Juni 1905 d​as Dienstauszeichnungskreuz.

Bei d​er Beförderung z​um Major folgte s​eine Versetzung i​n das 1. Hannoversche Infanterie-Regiment Nr. 74 n​ach Hannover. In diesem Regiment w​ar er s​eit 1906 Kommandeur d​es I. Bataillons, w​ar dann 1911 a​ls Oberstleutnant b​eim Stab d​es Infanterie-Regiments „Graf Bose“ (1. Thüringisches) Nr. 31 i​n Altona u​nd wurde a​m 1. Oktober 1913 u​nter Beförderung z​um Oberst z​um Kommandeur d​es 4. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 72 i​n Torgau ernannt.

Mit d​em Regiment rückte Zehmen m​it Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs i​ns Feld u​nd nahm u​nter anderem a​n den Kämpfen a​n der Gete, Mons, Le Cateau, a​n der Somme u​nd Lizy teil.[1] Für d​ie Einnahme v​on Le Cateau a​m 27. August 1914 erhielt e​r im September d​as Eiserne Kreuz I. Klasse s​owie das Komturkreuz d​es Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens m​it Schwertern. Am 20. September 1914 w​urde er b​ei Morsain b​ei den Kämpfen a​n der Aisne schwer verwundet. Nach seiner Genesung kehrte e​r an d​ie Westfront zurück, w​ar vom 20. März b​is 16. September 1915 Kommandeur d​er 16. Infanterie-Brigade s​owie ab 23. November 1915 Kommandeur d​er stellvertretenden 16. Infanterie-Brigade.[2] Am 27. Januar 1917 erhielt Zehmen d​as Patent a​ls Generalmajor.[3]

Zehmen w​ar Ehrenritter d​es Johanniterordens.

Familie

Er entstammte dem meißnisch-sächsischen Geschlecht der von Zehmen mit dem gleichnamigen Stammhaus Zehmen bei Leipzig, nördlich von Böhlen in Sachsen. Sein Vater war Benno von Zehmen (* 21. Dezember 1811; † 4. März 1906), Hauptmann a. D. im Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und Kommandant der Veste Wachsenburg/Drei Gleichen. Seine Mutter war Luitgard, geborene von Griesheim (* 27. Juli 1815; † 14. Mai 1884), Hofdame der Herzogin Maria von Sachsen-Coburg und Gotha. Fritz von Zehmen hatte neun Geschwister. Am 26. September 1886 vermählte sich Zehmen mit Mally Schulz (* 5. März 1865 in Magdeburg; † 24. Februar 1924 bei Oschatz). Sie war die Tochter des Sanitätsrats Schulz aus Magdeburg. Aus der Ehe gingen die zwei Töchter Elsa Luitgarde (* 15. Juli 1887 in Aschersleben; † 2. Mai 1954 in Gießen) und Luitgarde Renate (* 5. Januar 1892 in Halberstadt; † 1984) hervor.

Werke

  • Le Cateau. Ein Ehrentag des Inf.-Regiments 72. Beiträge zur Regimentsgeschichte, Verein der Offiziere des ehemaligen Königl. 4. Thüring. Infanterie-Regiments Nr. 72 (e.V.), Torgau 1921.

Literatur

  • H.M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Druck von Wilhelm Baensch. Dresden 1906.
  • Christa von Oppel, Alexandra Cavelius: Nur ein Stein blieb. Piper Verlag GmbH. München 2006. ISBN 978-3-492-04700-5. Buch über Flucht und Vertreibung von Christa von Oppel, der Tochter von Luitgarde-Renate von Zehmen, der Tochter von Fritz von Zehmen. Es kommen auch Schilderungen über den Großvater Fritz von Zehmen vor.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XXI, Band 98 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1990, ISBN 3-7980-0700-4.

Einzelnachweise

  1. Fritz von Zehmen: Le Cateau. Ein Ehrentag des Inf.-Regiments 72. Torgau 1921.
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1990. ISBN 3-7648-1780-1. S. 239.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 131/132 vom 27. Januar 1917. S. 3107.
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