Freiheitskreuz (Estland)

Das Freiheitskreuz (estnisch Vabadusrist) ist ein estnischer Orden, der von 1919 bis 1925 verliehen wurde.

Ausführungen des estnischen Freiheitskreuzes

Freiheitskreuz, II. Abteilung, 2. (sic!) Klasse

Freiheitskreuz, III. Abteilung, 3. Klasse

Geschichte

Am 24. Februar 1919, ein Jahr nach der Ausrufung der estnischen Selbständigkeit, stiftete der estnische Ministerpräsident Konstantin Päts das Freiheitskreuz.

Das Freiheitskreuz wurde für besondere Leistungen während des Estnischen Freiheitskrieges (1918–1920) verliehen. Außerdem wurden zehn Personen mit dem Freiheitskreuz geehrt, die an der Niederschlagung des kommunistischen Putschversuchs in Estland 1924 beteiligt waren.

Der letzte Träger des Freiheitskreuzes wurde 1925 ausgezeichnet. Mit Gesetz des estnischen Parlaments vom 19. Juni 1925 wurde die Verleihung eingestellt. Das Freiheitskreuz kann aber weiterhin im Kriegsfall für die Verteidigung der estnischen Freiheit verliehen werden.

In vielen Fällen war die Verleihung des Freiheitskreuzes mit einer Geldprämie, der Zuteilung eines Landstücks oder einem Ausbildungsstipendium verbunden.

Abteilungen und Ordensstufen

Das Freiheitskreuz hat drei Abteilungen:

I. Abteilung (weiß) für militärische Leistungen
II. Abteilung (schwarz) für Tapferkeit im Kampf
III. Abteilung (blau) für zivile Leistungen

Jede Abteilung kennt drei Ordensklassen. Die erste Ordensklasse der zweiten Abteilung ist nie verliehen worden.

Der Orden wird mit der Abkürzung VR, der Abteilung in römischen Zahlen und der Klasse in arabischer Ziffer angegeben.

Die Orden selbst wurden von dem estnischen Künstler Peet Aren (1889–1970) entworfen. Sie lehnen sich an den Finnischen Orden des Freiheitskreuzes und an das Kreuz des Hochmeisters des Deutschen Ordens an. Die blau-schwarz-weißen Nationalfarben Estlands sind eingearbeitet.

Verleihung

Das Freiheitskreuz wurde in seiner Geschichte bislang 3224 Mal verliehen, insgesamt an 3130 Personen.

Staat	I/1	II/1	III/1	I/2	II/2	III/2	I/3	II/3	III/3	Gesamt
Estland	11	-	18	51	29	8	339	1672	22	2150
Finnland	5	-	13	30	-	7	128	495	-	678
Großbritannien	14	-	18	19	-	10	45	21	2	129
Lettland	1	-	6	12	-	2	5	21	3	50
Dänemark	1	-	1	1	-	1	17	27	-	48
Polen	1	-	11	13	-	4	15	-	1	45
USA	1	-	2	8	-	2	27	-	3	43
Frankreich	6	-	20	1	-	3	5	-	-	35
Schweden	-	-	3	-	-	1	1	11	2	18
Italien	2	-	10	-	-	1	-	-	-	13
Bulgarien	1	-	1	-	-	-	-	-	1	3
Japan	-	-	2	1	-	-	-	-	-	3
Ungarn	-	-	1	-	-	1	-	-	-	2
Litauen	-	-	1	-	-	1	-	-	-	2
Argentinien	-	-	1	-	-	-	-	-	1	2
Portugal	-	-	1	-	-	-	-	-	-	1
Kolumbien	-	-	1	-	-	-	-	-	-	1
Indien	-	-	1	-	-	-	-	-	-	1
Gesamt	43	-	111	136	29	41	582	2247	35	3224

Bekannte Ordensträger

Der unbekannte britische Soldat VR I/1
Der unbekannte französische Soldat VR I/1
Der unbekannte italienische Soldat VR I/1
Die Stadt Verdun VR I/1
König Albert I. von Belgien VR I/1
David Beatty VR I/1
Stanley Baldwin VR III/1
Arthur Balfour VR III/1
Aristide Briand VR III/1
Robert Cecil, 1. Viscount Cecil of Chelwood VR III/1
Austen Chamberlain VR III/1
König Christian X. von Dänemark VR I/1
Georges Clemenceau VR III/1
Gaston Doumergue VR III/1
Ferdinand Foch VR I/1
Pietro Gasparri VR III/1
König George V. VR I/1
König Gustav V. von Schweden VR III/1
Douglas Haig, 1. Earl Haig VR I/1
Miklós Horthy VR III/1
Kyösti Kallio VR III/1 und I/2
Julius Kuperjanov VR II/2 und II/3
Johan Laidoner VR I/1 und III/1
David Lloyd George VR III/1
Benito Mussolini VR III/1
Karl Parts VR I/1, II/2 und II/3
Philippe Pétain VR I/1
Józef Piłsudski VR I/1 und III/1
Johan Pitka VR I/1
Jaan Poska VR III/1
Konstantin Päts VR I/1 und III/1
Nikolai Reek VR II
August Rei VR III/1
Carlo Sforza VR III/1
Władysław Sikorski VR III/1
Otto Strandman VR III/1
Kārlis Ulmanis VR III/1
König Victor Emanuel III. von Italien VR III/1
Aleksander Warma VR I/3
Maxime Weygand VR I/1

Weblinks

Commons: Freiheitskreuz (Estland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder der Orden und Beschreibung (estnisch)
Gesetz über die Ehrenzeichen (estnisch)
Vollständige Liste der Ordensträger (.doc; 5,4 MB)

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.