Fischer Sports
Die Fischer Sports GmbH ist ein österreichisches Unternehmen, das Artikel für den alpinen und nordischen Skisport herstellt oder vermarktet. Fischer Sports ist Weltmarktführer im nordischen Skisport und einer der größten Skihersteller der Welt. Die Firmenzentrale befindet sich in Ried im Innkreis.
Fischer Sports GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1924 |
Sitz | Ried im Innkreis, Österreich |
Leitung | Franz Föttinger CEO Christian Egger CFO |
Mitarbeiterzahl | > 500 am Standort Ried (AUT) > 1.000 an anderen Standorten |
Umsatz | 139 Mio. Euro (2016/17) 164 Mio. Euro (2017/18) 183 Mio. Euro (2018/19) 188 Mio. Euro (2019/20) 133 Mio. Euro (2020/21) |
Branche | Sportartikel |
Website | www.fischersports.com |
Konzernstruktur
Der Fischer Sports GmbH gehören mehrere Unternehmen an:[1]
- Fischer Deutschland GmbH (GER)
- OOO Fischer Moskau (RUS)
- Fischer Mukatschewo (UKR)
- Fischer Skis US, LLC (USA)
- Fischer Footwear SRL, Montebelluna (ITA)
- Fischer France SARL (FRA)
Geschichte
Die Anfänge
Josef Fischer gründete das Unternehmen 1924 in Ried im Innkreis. Zunächst wurden Leiterwagen und Rodeln hergestellt. Ab dem Winter 1924/25 produzierte man auch Ski.[2] Die damals noch im Holzschuppen von Josef Fischer Senior gefertigten Ski waren zu 100 % handgemacht und alle Unikate. Die für die Erweiterung des Betriebes nötigen Maschinen und Anlagen baute Josef Fischer zum Teil selbst.[3] 1936 begann die Serienfertigung von Skiern. 1938 exportierte Fischer 2000 Paar Ski nach Nordamerika. Nach Kriegsbeginn war dies nicht mehr möglich; während der Kriegszeit wurden Skier für die Wehrmacht produziert.
Umbruch und Aufbruch
Gegen Ende der 1940er Jahre begann eine neue Ära in der Skiproduktion. Bis dahin wurden Ski aus einem Stück Holz verarbeitet; ab dann setzte man einzelne Teile zu einem funktionierenden Ganzen zusammen. 1957 wurden nach einem Brand im Fabrikgebäude die Produktionsflächen auf 8000 m² ausgebaut. Zu dieser Zeit wurde bereits ein Viertel der Produktion exportiert; Nordamerika wurde neben Deutschland einer der wichtigsten Auslandsmärkte. Das dreieckige Logo des Unternehmens wurde 1958 von dem Designer Rudolf Ferch entworfen. 1959 übernahmen nach dem Tod von Josef Fischer sen. sein Sohn Josef Fischer jun. (1929–2020)[4] und dessen Schwester Selma Sturmberger die Leitung des Unternehmens. 1962 errang Egon Zimmermann die erste Medaille auf einem Fischer-Ski bei Alpinen Skiweltmeisterschaften, als er bei der WM in Chamonix Dritter in der Abfahrt wurde. 1964 errichtete Fischer eine neue Skifabrik am Stadtrand von Ried im Innkreis.
Wachstum und Innovationen
Anfang der 1970er Jahre war Fischer die größte Skifabrik der Welt.[3] Man begann nun die Produktion um Langlaufski zu erweitern. Die Fiberglasummantelung des Europa 77 gilt als eine Revolution. Diese Innovation war die Grundlage für die Eroberung des skandinavischen Marktes. Zuvor hatte man hier nur Ski mit Holzlaufflächen. In den 1970er Jahren wurden bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften und den Olympischen Winterspielen zahlreiche Medaillen auf Fischer-Skiern gewonnen. Franz Klammer gewann bei den Olympischen Winterspielen 1976 die Goldmedaille in der Abfahrt auf Fischer-C4-Skiern. Im Juli 1973 übernahm Fischer den Strumpf- und Strickwarenerzeuger Löffler mit dem Ziel, moderne Sportbekleidung zu entwickeln. Ab 1984 konnten mit der Einführung der Vakuumbauweise besonders leichte Ski erzeugt werden. 1988 wurde eine Fabrik in der ukrainischen Stadt Mukatschewo eröffnet.
Aktuelle Entwicklung als Familienunternehmen
2002 erfolgte der Rückkauf von Firmenanteilen von einem japanischen Partner, wodurch sich das Unternehmen seither wieder vollständig in Familienbesitz befindet. In der Saison 2007/08 war Fischer laut FIS die erfolgreichste Skimarke. Im Nordic-Bereich ist Fischer (Stand 2019) seit 2009/10 die erfolgreichste Ski- und Schuhmarke im Weltcup.[5] Mit Vacuum Fit brachte Fischer 2011 ein System auf den Schuhmarkt, mit dem Skischuhe binnen weniger Minuten an den Fuß des Trägers angepasst werden können.[6] Heute umfasst die Produktpalette von Fischer Alpin- und Langlauf-Ski, -Bindungen, -Stöcke und -Schuhe sowie Sprungski, Zubehör und Eishockeyschläger.
Erfolge im Spitzensport
Bei den Olympischen Winterspielen in Sochi 2014 wurden 39 Gold-, 36 Silber- und 35 Bronzemedaillen von Athleten mit Fischer-Produkten gewonnen, vor allem in den nordischen Disziplinen.[3] In Vancouver 2010 waren es zuvor 74 Medaillen gewesen. Die Norwegerin Marit Bjørgen, die von Fischer ausgestattet wird, ist seit Sochi 2014 die beste olympische Langläuferin aller Zeiten. Der US-Amerikaner Joss Christensen ist erster Olympiasieger in der Disziplin Slopestyle. Bei den Alpinen, Nordischen und Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 in St. Moritz (SUI), Lahti (FIN) und Hochfilzen (AUT) hat die Fischer Race Family 45 Gold-, 45 Silber- und 38 Bronze-Medaillen – in Summe 126 Medaillen – gewonnen. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld (AUT), Östersund (SWE) und Åre (SWE) waren es 129 Medaillen – davon 45 Gold-, 40 Silber- und 43 Bronzemedaillen.
Fischer im Nordischen Bereich
Fischer ist Ausstatter folgender Athleten (Auswahl):
Folgende Athleten wurden in der Vergangenheit von Fischer ausgestattet (Auswahl):
Fischer im Alpinen Bereich
Fischer ist Ausstatter folgender Athleten (Auswahl):
Athlet | Sportart |
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Adrien Coirier | Freeskiing |
Thomas Fanara | Ski Alpin |
Daniel Yule | Ski Alpin |
Max Kroneck | Freeskiing |
Sandra Lahnsteiner | Freeskiing |
Roland Leitinger | Ski Alpin |
Manfred Mölgg | Ski Alpin |
Steven Nyman | Ski Alpin |
Nicole Schmidhofer | Ski Alpin |
Kyle Smaine | Freeskiing |
Max Franz | Ski Alpin |
Folgende Athleten wurden in der Vergangenheit von Fischer ausgestattet (Auswahl):
Fußnoten
- Über Fischer Sports. fischersports.com, abgerufen am 5. Juni 2019.
- Dies belegt eine Rechnung vom 27. Jänner 1925.
- 90 Jahre Fischer – Firmenchronik 2014
- Trauer um Skiproduzent Josef „Pepi“ Fischer. In: ORF.at. 27. August 2020, abgerufen am 28. August 2020.
- World Cup Brand Ranking Year 2013. data.fis-ski.com, archiviert vom Original am 2. Januar 2014; abgerufen am 31. Dezember 2014.
- ISPO European Ski Award 2011