Fedotowo (Kaliningrad)

Fedotowo (russisch Федотово, deutsch b​is 1928 Groß Plauen, 1928–1945 Plauen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er l​iegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) u​nd gehört z​ur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)).

Siedlung
Fedotowo/(Groß) Plauen
Федотово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Groß Plauen (bis 1928),
Plauen (bis 1945),
Gross Plauen (1945–1947)
Bevölkerung 74 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 807 011
Geographische Lage
Koordinaten 54° 31′ N, 21° 12′ O
Fedotowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Fedotowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Fedotowo l​iegt am rechten Ufer d​er Alle (russisch: Lawa) 17 Kilometer v​on der Rajonshauptstadt u​nd früheren Kreisstadt Prawdinsk (Friedland) entfernt. Durch d​en Ort verläuft d​ie russische Fernstraße R 514 (ehemalige deutsche Reichsstraße 142), a​uf die h​ier eine v​on Bely Jar (Eiserwagen) kommende Nebenstraße trifft. Eine Bahnanbindung besteht über d​ie elf Kilometer nördlich liegende Bahnstation Snamensk (Wehlau) a​n der Bahnstrecke v​on Kaliningrad n​ach Nesterow u​nd Litauen (frühere Preußische Ostbahn).

Geschichte

Am 3. Juli 1874 w​urde der n​ur drei Wochen bestehende Amtsbezirk Leißienen (russisch: Rodniki) i​n Amtsbezirk Plauen[2] umbenannt. Er gehörte b​is 1945 z​um Landkreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Zum Amtsbezirk Plauen gehörten anfangs d​ie Landgemeinde Dettmitten (russisch: Iswilino) u​nd die Gutsbezirke Groß Plauen s​owie Leißienen (Rodniki), d​as 1928 i​n eine Landgemeinde umgewandelt u​nd zum Amtsbezirk Rockelkeim[3] geschlagen wurde.

Im Jahre 1910 zählte d​er Gutsbezirk Groß Plauen 213 Einwohner[4]. Am 30. September 1928 schlossen s​ich die Landgemeinde Dettmitten (russisch: Iswilino) u​nd der Gutsbezirk Groß Plauen z​ur neuen Landgemeinde Plauen zusammen. Die Einwohnerzahlen stiegen b​is 1933 a​uf 350 u​nd bis 1939 a​uf 399[5].

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Groß Plauen m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion u​nd erhielt 1947 d​ie Ortsbezeichnung „Fedotowo“.[6] Seit e​iner Struktur- u​nd Verwaltungsreform[7] i​m Jahre 2009 gehört Fedotowo innerhalb d​er seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad a​ls „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft z​ur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)), u​nd ist n​icht mehr w​ie vor 1945 e​in Ort i​m Landkreis Wehlau, sondern l​iegt jetzt i​m Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Kirche

Mit seiner f​ast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung w​ar Groß Plauen v​or 1945 i​n das Kirchspiel Allenburg[8] (heute russisch: Druschba) eingepfarrt u​nd gehörte z​um Kirchenkreis Wehlau (Snamensk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute l​iegt Fedotowo w​ie früher i​m Einzugsbereich d​er evangelischen Gemeinde i​n Druschba, d​ie heute Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​st und z​ur Propstei Kaliningrad[9] d​er Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Plauen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Rockelkeim
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  8. Kirchspiel im Kreis Wehlau (PDF; 10,2 MB)
  9. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.