Falkenhain (Drahnsdorf)
Falkenhain (niedersorbisch Sokolnik[2]) ist ein Ortsteil der Gemeinde Drahnsdorf im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zur Zusammenlegung mit der Gemeinde Drahnsdorf am 31. Dezember 2002 war Falkenhain eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Golßener Land verwaltet wurde.
Falkenhain Gemeinde Drahnsdorf | |
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Höhe: | 61 m ü. NHN |
Fläche: | 5,42 km² |
Einwohner: | 145 (1. Jan. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2002 |
Postleitzahl: | 15938 |
Vorwahl: | 035453 |
Lage
Falkenhain liegt an der Grenze der Niederlausitz zwischen dem Niederen Fläming und dem Lausitzer Heideland. Die Stadt Golßen ist etwa fünf Kilometer entfernt. Umliegende Ortschaften sind die Golßener Gemeindeteile Landwehr im Norden und Sagritz im Osten, der zur Gemeinde Kasel-Golzig gehörende Ortsteil Jetsch im Südosten, Krossen im Süden, Drahnsdorf im Südwesten, Schäcksdorf im Westen sowie der zur Gemeinde Steinreich gehörende Gemeindeteil Hohendorf im Nordwesten.
Die Bahnstrecke Berlin–Dresden verläuft westlich am Dorf vorbei. Östlich von Falkenhain fließt die Dahme.
Geschichte
Falkenhain wurde im Jahr 1354 als „Falkenhagen“ erstmals urkundlich erwähnt. Bei dem Ortsnamen handelt es sich um einen mittelalterlichen Modenamen, in dem sich die damalige Beliebtheit der Falkenjagd widerspiegelt. Eine weitere Möglichkeit wäre ein heraldischer Name, also ein Falke im Wappen des Ortsgründers.[3] Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Falkenhain komplett zerstört. 1723 gab es im Dorf ein Rittergut, eine Kirche und 20 Feuerstellen.[4]
Nach den Vereinbarungen des Wiener Kongresses kam Falkenhain 1815 an das Königreich Preußen und lag im Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt. Viele Jahrzehnte gehörte Falkenhain zum adeligen Gutskomplex um Drahnsdorf, Krossen, Jetsch und Schäcksdorf. In den letzten Jahren vor der großen Wirtschaftskrise 1929 war das Forstgut Falkenhain mit Schäcksdorf in bürgerlicher Hand. Es gehörte dem Regierungsrat und Hauptmann a. D. Heinrich Roever mit Wohnsitz befand sich in Dresden. Verwalter vor Ort war der Förster P. Wegner. Von den 300 ha Gesamtbesitz waren 300 h Wald.[5]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet. Am 25. August 1966 wurde die Nachbargemeinde Schäcksdorf nach Falkenhain eingemeindet. Nach der Wende lag Falkenhain zunächst im Landkreis Luckau in Brandenburg und wurde nach der brandenburgischen Kreisreform vom 6. Dezember 1993 dem neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald zugeordnet. Am 31. Dezember 2002 wurde Falkenhain nach Drahnsdorf eingemeindet.
Am 30. August 1992 wurde Falkenhain dem Amt Golßener Land angeschlossen. Dieses fusionierte zum 1. Januar 2013 mit dem Amt Unterspreewald. Infolge dessen wurde das Amt Golßener Land aufgelöst und die Dörfer in das neu gebildete Amt Unterspreewald umgegliedert.[6]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung in Falkenhain von 1875 bis 2001[7] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||
1875 | 251 | 1939 | 183 | 1981 | 227 | ||||||||
1890 | 265 | 1946 | 440 | 1985 | 211 | ||||||||
1910 | 219 | 1950 | 353 | 1989 | 220 | ||||||||
1925 | 213 | 1964 | 251 | 1995 | 249 | ||||||||
1933 | 181 | 1971 | 293 | 2001 | 240 | ||||||||
Weblinks
- Falkenhain auf der Seite des Amtes Unterspreewald
- Falkenhain in der RBB-Sendung Landschleicher vom 12. Oktober 2014
Nachweise
- Amt Unterspreewald – Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen des gesamten Amtes Unterspreewald (mit Gemeinden und Orts-/Gemeindeteilen) zum Stand 01.01.2017. Schönwalde 27. Juli 2017 (Kontaktdaten [abgerufen am 13. Oktober 2017]).
- Sorbischer Name: Sokolnik (früher Kreis Luckau)
→ Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911–1928, Sorbisches Institut.
→ Arnošt Muka: Bausteine zur Heimatkunde des Luckauer Kreises. Kreisausschuss, Luckau 1918. - Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 53.
- Gemeinde Drahnsdorf, OT Falkenhain. In: unterspreewald.de. Amt Unterspreewald, abgerufen am 13. Oktober 2017.
- Ernst Seyfert, Hans Wehner: Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Provinz Brandenburg, 1929. Hrsg.: Niekammer. 4. Auflage. VII der Reihe Niekammer. Reichenbach, Leipzig 1929, S. 250 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 14. Juli 2021]).
- Falkenhain im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 13. Oktober 2017.
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Dahme-Spreewald. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 13. Oktober 2017.