Espa (Langgöns)
Espa ist ein Ortsteil der Gemeinde Langgöns im mittelhessischen Landkreis Gießen.
Espa Gemeinde Langgöns | |
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Höhe: | 407 (383–440) m ü. NHN |
Fläche: | 2,17 km²[1] |
Einwohner: | 689 (30. Jun. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 318 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35428 |
Vorwahl: | 06033 |
Geographische Lage
Espa liegt im Nordosten des Östlichen Hintertaunus. Von Wald umgeben befindet sich das Dorf im Naturpark Taunus an den Quellen der Lahn-Zuflüsse Kleebach und Solmsbach. Die höchste Erhebung in der Gemarkung ist der Gaulskopf mit 474 m ü. NN; im benachbarten Butzbacher Gebiet erheben sich der Hinterste Kopf (491,1 m) im Südwesten und der Hausberg (485,7 m) im Südosten. Südöstlich um das Dorf herum verläuft die Landesstraße 3053 (Weiperfelden–Espa–Hausen). Nachbarorte sind Weiperfelden (westlich) und Hausen-Oes (östlich).
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Waldhufendorf am 14. Februar 1347.[1] 1939 hatte Espa 174 Einwohner und gehörte zum Landkreis Wetzlar.
Espa bildet ein Kirchspiel mit der Kirchengemeinde Cleeberg.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Espa am 1. Januar 1977 mit vier weiteren Gemeinden durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen zur neuen Gemeinde Langgöns zusammengeschlossen.[3] Für Espa wurde wie für alle Ortsteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[4] Als Verwaltungssitz wurde der Ortsteil Lang-Göns festgelegt.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Espa unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]
- Esphe, zu (1347) [HStAD Best. A 3 Nr. 61/11, Transkription von D. Wolf in: Stubenrauch, Espa, S. 20–22]
- Espe, de (1369) [Kop. XIV Jh., Nachtrag Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 3]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Espa lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5]
- Vor 1803 Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Homburg, Amt Homburg vor der Höhe
- ab 1803 Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Usingen, Amt Usingen
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- ab 1815: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Kreisamt Idstein
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- am 1. Januar 1977 Eingliederung in die Gemeinde Langgöns.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Gießen
Einwohnerentwicklung
Espa: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 306 | |||
1840 | 343 | |||
1846 | 349 | |||
1852 | 283 | |||
1858 | 261 | |||
1864 | 266 | |||
1871 | 170 | |||
1875 | 214 | |||
1885 | 148 | |||
1895 | 165 | |||
1905 | 169 | |||
1910 | 159 | |||
1925 | 163 | |||
1939 | 174 | |||
1946 | 213 | |||
1950 | 210 | |||
1956 | 185 | |||
1961 | 179 | |||
1967 | 169 | |||
1970 | 248 | |||
1976 | 248 | |||
1978 | 311 | |||
1982 | 400 | |||
1986 | 489 | |||
1990 | 522 | |||
1994 | 521 | |||
1998 | 593 | |||
2000 | 614 | |||
2004 | 664 | |||
2006 | 689 | |||
2011 | 681 | |||
2016 | 672 | |||
2019 | 689 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][6][2]; Zensus 2011[7] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1885: | 116 evangelische (= 78,38 %), 21 katholische (= 14,19 %), 11 jüdische (= 7,43 %) Einwohner |
• 1961: | 138 evangelische (= 77,09 %), 41 katholische (= 22,91 %) Einwohner |
Wappen
Blasonierung: „In von Gold und Rot gespaltenem Schild ein gestieltes Kleeblatt in verwechselten Farben.“[8]
Ein Kleeblatt hat die Gemeinde 1816 für ihr erstes Siegel gewünscht, und seitdem enthalten die Gemeindesiegel den Kleeblattschild. Mit diesem Wappenzeichen ist wohl auf die Adligen von Cleen Bezug genommen, deren rotes Kleeblatt in goldenem Schild allerdings ungestielt ist. Der Ort hat nämlich als ritterschaftlicher Besitz denen von Cleen gehört, nach deren Aussterben (1520) er an die von Heusenstamm-Frankenstein fiel, die ihn 1783 an Hessen-Homburg verkauften. Bevor er durch Tausch 1803 an Nassau gelangte, hat er kein eigenes Siegel geführt. Die Farben wurden dem Adelswappen entnommen, doch zur Unterscheidung von diesem durch die Spaltung verwechselt verwendet.
Kultur und Infrastruktur
Im Ort gibt es ein Bürgerhaus, die evangelische Kirche Espa und einen Sportplatz sowie vier Vereine.
Literatur
- Holde Stubenrauch: Espa: Geschichte und Bilder eines Dorfes im oberen Kleebachtal. 1. Aufl., Geiger, Horb am Neckar, 1994, ISBN 3-89264-979-0.
- Dieter Wolf: Hurdy-Gurdy. In: Atelier-Galerie Holde Stubenrauch. Emerching Artists for Contemporary Styles (Hrsg.): Hurdy-Gurdy-Girls von Espa in die ganze Welt – auch ein Stück hessische Geschichte des 19. Jahrhunderts. Langgöns-Espa 1992, S. 6–9.
- Literatur über Espa In: Hessische Bibliographie[9]
Weblinks
- Ortsteil Espa. In: Internetauftritt. Gemeinde Langgöns
- Espa, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Espa, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2020. (PDF; 9,9 MB) S. 43, abgerufen im Juni 2020.
- Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Ortsbeiräte der Gemeinde Langgöns. In: Webauftritt. Gemeinde Langgöns, abgerufen im Februar 2019.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Einwohnerzahlen im Haushaltsplan der Gemeinde Langgöns 2009. (PDF; 4,7 MB) S. 23, archiviert vom Original am 4. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt
- Karl Ernst Demandt und Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 187.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!