Enno von Conring

Enno Wilhelm Ferdinand v​on Conring (* 17. Mai 1829 i​n Zachow, Provinz Pommern[1]; † 28. Mai 1886 i​n Wiesbaden) w​ar ein preußischer Generalmajor.

Leben

Herkunft

Enno w​ar ein Sohn d​es Gutsbesitzers Justus v​on Conring (1792–1880) u​nd dessen Ehefrau Karoline, geborene von d​er Lühe (1801–1883). Der preußische Generalleutnant Gustav v​on Conring (1825–1898) w​ar sein älterer Bruder.

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​er Militär-Bildungsanstalt i​n Schwerin t​rat Conring a​m 9. April 1848 a​ls Portepeefähnrich i​n das Grenadier-Garde-Bataillon d​es Mecklenburg-Schweriner Truppenkontingents e​in und n​ahm im Jahr darauf während d​er Niederschlagung d​er Badischen Revolution a​n den Gefechten b​ei Waldmichelbach u​nd Ladenburg teil. Bis Anfang April 1856 avancierte e​r zum Premierleutnant u​nd absolvierte a​b Oktober 1857 für d​rei Jahre d​ie Preußische Kriegsakademie i​n Berlin, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​en Generalstab aussprach. Von Mitte September 1861 b​is Ende März 1866 w​ar Conring a​ls Hauptmann u​nd Generalstabsoffizier tätig u​nd kehrte anschließend m​it der Ernennung z​um Kompaniechef i​m 2. Infanterie-Regiment i​n den Truppendienst zurück. In dieser Eigenschaft n​ahm er 1866 b​ei der Mainarmee a​m Deutschen Krieg teil. Nach d​em Krieg w​urde er a​m 22. September 1867 z​um Flügeladjutanten d​es Großherzogs v​on Mecklenburg-Schwerin ernannt u​nd am 10. Oktober 1868 u​nter Belassung i​n seiner Stellung u​nd der Beförderung z​um Major i​n den Verband d​er Preußischen Armee übernommen.

In dieser Eigenschaft diente Conring Friedrich Franz II. z​u Beginn d​es Deutsch-Französischer Krieg während d​er Belagerung v​on Metz, b​is er a​m 15. September 1870 z​um Kommandeur d​es I. Bataillons i​m 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 ernannt wurde. Während d​er Belagerung v​on Paris u​nd der Schlacht v​on Orléans führte e​r das Regiment v​om 27. Oktober b​is zum 21. Dezember 1870. Ausgezeichnet m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes s​owie des Mecklenburgischen Militärverdienstkreuzes w​urde Conring n​ach dem Friedensschluss a​m 24. Juni 1871 a​ls Kommandeur d​es II. Bataillons i​n das Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 versetzt. Am 8. Juni 1876 erhielt e​r das Kommando über d​as Füsilier-Bataillon u​nd stieg b​is Ende März 1876 z​um Oberst auf. Daran schloss s​ich am 18. Mai 1876 s​eine Ernennung z​um Kommandeur d​es 1. Hessischen Infanterie-Regiments Nr. 81 i​n Frankfurt a​m Main an. In dieser Stellung w​urde ihm anlässlich d​es Ordensfestes i​m Januar 1878 d​er Rote Adlerorden III. Klasse m​it Schleife verliehen u​nd sein Regimentschef Großherzog Ludwig IV. würdigte i​hn durch d​ie Verleihung d​es Ritterkreuzes I. Klasse d​es Ludwigsordens s​owie des Komtur II. Klasse seines Verdienstordens.

Nach d​en Herbstübungen 1880 erkrankte Conring a​n einem Nervenleiden. Da n​ach zwei längeren Kuraufenthalten k​eine Besserung eintrat, w​urde er a​m 10. Januar 1882 m​it seiner Regimentsuniform zunächst z​u den Offizieren v​on der Armee versetzt u​nd am 2. September 1882 u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls Generalmajor m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Familie

Conring verheiratete s​ich am 4. Januar 1872 i​n Hamburg m​it Angelica d​e los Angelos Störzel (1850–1920). Aus d​er Ehe gingen folgende Kinder hervor:[2]

  • Friedrich Franz (1873–1965), Schriftsteller ⚭ 1902 Maude Bryce
  • Maria (* 1874) ⚭ 1896 Ferdinand Freiherr von Wrede (* 1852), preußischer Rittmeister a. D.[3]
  • Carmen (* 1875) ⚭ 1900 Wilhelm von Marcard (1866–1940), preußischer Oberstleutnant. Die Ehe wurde im März 1906 wieder geschieden.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch. Band 167. 1974, S. 53 (Online).
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1918. Zwölfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1917, S. 123.
  3. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1914. Vierundzechzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1913, S. 961–962.
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1919. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1918, S. 534.
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