Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)

Emmering ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck. Die Gemeinde grenzt im Westen an die Kreisstadt Fürstenfeldbruck und liegt etwa 25 Kilometer westlich von München.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Fürstenfeldbruck
Höhe: 515 m ü. NHN
Fläche: 10,95 km2
Einwohner: 6822 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 623 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82275
Vorwahl: 08141
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gemeindeschlüssel: 09 1 79 119
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amperstraße 11a
82275 Emmering
Website: www.emmering.de
Erster Bürgermeister: Stefan Floerecke (CSU)
Lage der Gemeinde Emmering im Landkreis Fürstenfeldbruck
Karte

Geographie

Emmering wird von der Amper durchflossen. Zwei Amperbrücken verbinden die beiden Teile. Rathaus, Schule und Fußballstadion befinden sich auf einer Amperinsel, die durch zwei Arme der Amper gebildet wird. Hinzu kommt das Landschaftsschutzgebiet Hölzl, ein Naherholungsgebiet, durch das die Amper mit vielen Abzweigungen fließt.

Die Gemeinde hat zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Untere Au und Tonwerk zählen zu Emmering und sind keine amtlich benannte Gemeindeteile. Die Aufgliederung von Emmering in Fett- und Dürr-Emmering ist ebenfalls nicht amtlich.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Aus vorchristlicher Zeit finden sich 13 zerstörte bronzezeitliche sowie drei ebenfalls zerstörte hallstattzeitliche Grabhügel.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt in einer Güterliste des Klosters Benediktbeuern aus dem 11. Jahrhundert. Dort wird für die Zeit zwischen 740 und 770 Emeheringen (Bedeutung: Bei den Leuten des Emheri) erwähnt. Im 14. Jahrhundert fällt das Dorfgericht Emmering an das Kloster Fürstenfeldbruck.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Gemeindebildung zusammen mit Roggenstein und Wagelsried. Die Gemeinde gehörte bis 1823 zum Landgericht Dachau.

21. Jahrhundert

Der historische Schwankharthof wurde 2012 abgerissen.

Ausgliederung

Der Gemeindeteil Wagelsried wurde 1978 Alling zugeschlagen.

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 5647 auf 6713 um 1066 Einwohner bzw. um 18,9 %. Aktuell (Nov. 2019) betrug die Einwohnerzahl 7135[4].

Einwohnerentwicklung von Emmering von 1840 bis 2016
Jahr184018711900192519391950196119701987199119952000200520102015201620172018
Anzahl der Einwohner[5]415438609101012432318289144885539607062246071600763186777670966886713

Politik

Die Sitzverteilung im Gemeinderat
JahrCSUSPDFWFDPGrüneGesamtWahlbeteiligung
2020 8106142062,3 %
2014[6] 92081-20k. A.
2008 8210-2065,9 %
2002 8309-2069,7 %

Wappen

Wappen von Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck)
Blasonierung: „In Schwarz zwei zugekehrte silberne Halparten an schräg gekreuzten goldenen Griffen, unten belegt mit einem gesenkten, von Rot und Silber geschachten Balken.“[7]

Dieses Wappen wird seit 1963 geführt.

Wappenbegründung: In der Markung der Gemeinde lag mit Burg Roggenstein eine Burg der Herren von Gegenpoint, die ursprünglich Ministerialen der Welfen waren und dann in die Ministerialität der bayerischen Herzöge aus dem Haus Wittelsbach traten. Sie besaßen umfangreichen Grundbesitz in Emmering und hatten das dortige Dorfgericht inne. Schon 855 wird das Dörflein "Kekinpiunt" mit der Herrschaftsburg genannt. Im Jahr 1306 teilten die Brüder Heinrich und Wat von Gegenpoint ihre Güter infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Zu diesen gehörten auch Emmering und der Markt Bruck. Noch im gleichen Jahr verkaufte der Ritter Heinrich dem Kloster Fürstenfeld eine Hube zu Emmering und eine Hube zu Olching für 20 Pfund Münchner Pfennige. Das an dieser Urkunde hängende Siegel diente als Grundlage für das Emmeringer Wappen. Die bekannten Siegelbilder der Herren von Gegenpoint (1306 - 1311 - 1322) weichen jedoch voneinander ab. Der Gemeinderat einigte sich schließlich auf die Form des Siegels der Verkaufsurkunde von 1306. Mit dem Aussterben des Geschlechts am Ende des 14. Jahrhunderts ging der gesamte Emmeringer Besitz an das Kloster Fürstenfeld über. Auf der Grundlage dieser Rechte und des Besitzes baute das Kloster die Hofmark Emmering auf und behielt sie bis 1803. Somit verweist das Wappen der Herren von Gegenpoint und das des Klosters Fürstenfeld (Fürstenfeld führte wie die anderen Zisterzienserklöster das allgemeine Ordenswappen – einen rot und silber geschachten Balken) auf die ortsgeschichtliche Entwicklung Emmerings.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

St. Johannes der Täufer
  • Zusammen mit den Kirchen St. Stephanus (Pfaffing-Biburg), St. Sebastian (Puch), St. Magdalena und St. Bernhard (Fürstenfeldbruck) bildet die Emmeringer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer den Pfarrverband Fürstenfeld. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Vorläufergebäude wurde im April 1928 abgebrochen, wobei der Turm erhalten blieb und in das Nachfolgegebäude integriert wurde. Die neue Kirche wurde im Dezember 1928 eingeweiht. Viele Einrichtungsteile des alten Gebäudes wurden übernommen wie etwa das große Kruzifix, die Kanzel, die Seitenaltäre und den Taufstein. Der Kirchturm wurde 1962 erhöht und 1990 fand eine vollständige Innenrestaurierung statt.[9]

Bodendenkmäler

Sport

Fußball

Der 1925 gegründete Fußball-Club Emmering ist mit über 700 Mitgliedern der zweitgrößte Verein im Ort. Zudem gibt es auch eine Stockschützen-Abteilung.

Fast 50 Jahre lang, angefangen 1956 mit dem Aufstieg in die damalige II. Amateurliga, gehörte die erste Mannschaft des FC Emmering zu den erfolgreichsten Teams im Landkreis Fürstenfeldbruck. Mit Spielen gegen Bundesliga-Clubs (Bayern München 2×, Werder Bremen, Schalke 04) und bei einem legendären Gastspiel im russischen Woronesch vor 32.000 Zuschauern (1977) machte sich der FC Emmering einen Namen. Anfang der 1970er-Jahre gründete der FCE eines der ersten Damen-Teams in ganz Bayern.

Tennis

Emmering hatte eine große Tennisanlage in der Siedlerstraße 17. Diese barg 4 Indoortennis-, 8 Badminton- und 2 Squashplätze als auch eine Indoorgolfanlage. Des Weiteren standen 3 Außenplätze für die Sommersaison zur Verfügung. Der ehemalige TC Amperpark Emmering e. V. hat auch 3 Ranglistenspieler hervorgebracht.

Leichtathletik

Die Abteilung Leichtathletik des 1898 gegründeten TV Emmering ist eine der erfolgreichsten Mannschaften im Münchner Umland. Es wurden hier schon viele Deutsche Meister und Europameister entdeckt und trainiert. Diesen großen Erfolg hat die Abteilung hauptsächlich dem Cheftrainer Franz Kopeczek zu verdanken.

Infrastruktur

Individualverkehr

Emmering ist über die Anschlussstelle 78 „Dachau/Fürstenfeldbruck“ an die Bundesautobahn 8 zwischen München und Stuttgart angebunden. Des Weiteren ist die Gemeinde über die Bundesstraßen 2 und 471 per KFZ erreichbar.

Öffentlicher Personennahverkehr

Die Bahnstrecke München–Buchloe durchquert den Süden des Gemeindegebiets ohne Haltepunkt. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Fürstenfeldbruck und Eichenau. Die Gemeinde befindet sich in der Tarifzone 2 des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds und wird von den Buslinien 763, 843 und 844 bedient, die Emmering mit den Bahnhöfen Fürstenfeldbruck bzw. Olching verbinden.

Bildung

Im Gemeindegebiet befinden sich eine Grund- und Mittelschule, fünf Kindertageseinrichtungen und eine Gemeindebücherei.

Literatur

Commons: Emmering – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Emmering in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. September 2019.
  3. Gemeinde Emmering, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Zahlen und Daten | Gemeinde Emmering. Abgerufen am 18. September 2020.
  5. Kommunalstatistik von Emmering, abgerufen am 21. Oktober 2010
  6. Ergebnis der Kommunalwahlen 2014, abgerufen am 19. März 2014
  7. Eintrag zum Wappen von Emmering (Landkreis Fürstenfeldbruck) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Homepage der Gemeinde Emmering: Das Emmeringer Wappen.
  9. Kleiner Kirchenführer: Johannes der Täufer, Emmering (PDF)
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