Landsberied
Landsberied ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Fürstenfeldbruck | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mammendorf | |
Höhe: | 555 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,53 km2 | |
Einwohner: | 1618 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82290 | |
Vorwahl: | 08141 | |
Kfz-Kennzeichen: | FFB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 79 132 | |
Gemeindegliederung: | 3 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßbergstr. 4 82290 Landsberied | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Andrea Schweitzer (Freie Wähler Einigkeit (FWE)) | |
Lage der Gemeinde Landsberied im Landkreis Fürstenfeldbruck | ||
Geografie
Landsberied liegt in der Region München.
Die Gemeinde hat drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Babenried (Kirchdorf)
- Hirschthürl (Einöde)
- Landsberied (Kirchdorf)
Es gibt nur die Gemarkung Landsberied.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Insbesondere die Reste von Viereckschanzen (Schutzwälle für Siedlungen und Gehöfte) lassen auf die Sesshaftigkeit von keltischen Siedlern ca. 1000 v. Chr. schließen.
Zahlreiche Bodendenkmäler und Funde zeugen von der Anwesenheit der Römer im Bereich der Gemeinde. Quer durch das Gemeindegebiet verläuft die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg, heute „Via Julia“ genannt. Sie wurde Mitte des 1. Jahrhunderts angelegt. Nach Überlieferungen soll auf dem Schloßberg in der römischen Besatzungszeit ein Castell (römischer Wachturm) gestanden sein.
siehe auch Abschnittsbefestigung Landsberied
Landsberied war mit Jesenwang ein Zentrum der Huosi, einer der fünf bayrischen Ur- und Hochadelsgeschlechter des baierischen Stammesherzogtums im Frühmittelalter. Landsberied wird 853 als »Lantbertesrieod« in den Freisinger Traditionsbüchern genannt und bedeutet so viel wie „die Rodung des Lantbert“. Die Nennung des Hl. Bischof Lantbert von Freising (937–957) als Gründer der Ortschaft ist damit sicher eine Fehlinterpretation. Richtig ist aber, dass der Hl. Lantpert von Freising, der den Grafen von Ebersberg entstammt, mit dem Familienmitglied Eberhard I. († 959), Graf an der Amper, familiäre Beziehungen zur Region hatte.
Der Gemeindeteil Babenried wurde 1148/56 erstmals als Pabenrieth genannt und bedeutet so viel wie die „Rodung des Pabo“, einem Abkömmling des Huosifamiliezweiges der Babo. Die Kirche St. Johann Baptist in Babenried stellte sich bei der Renovierung im Jahr 2000 in Teilen noch als romanischer Bau heraus.
Die Klöster Weihenstephan und Fürstenfeld hatten später erhebliche Besitzungen im Gemeindebereich. Von diesen beiden Klöstern sind auch die Wappenbestandteile drei rote Rosen und der goldene Flügel (Weihenstephan) sowie der rot/silberne Zisterzienser-Schachtbalken (Fürstenfeld) für das Gemeindewappen entnommen. Landsberied gehörte bis zur Bildung des Landgerichts Bruck (1823) zum Landgericht Landsberg; mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der Weiler Hirschthürl wurde 1147 als Hirzduri erstmals urkundlich erwähnt. Der Name verweist auf die höfische Jagd, für die Hecken errichtet wurden, an deren „Toren“ Wild mit Netzen und Schlingen gefangen wurde. Der Adelige Otto von Altmanstein schenkte seinen Besitz in Hirschthürl 1147 dem Kloster Tegernsee. Später gehörte der Ort zum Schloss Lichtenberg bei Landsberg am Lech.
20. Jahrhundert
Die Kirche St. Johann Baptist wurde 1931/32 im neubarocken Stil erbaut. 1963 wurde Landsberied Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 893 auf 1617 um 724 Einwohner bzw. um 81,1 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.
- 1970: 593 Einwohner
- 1987: 849 Einwohner
- 1991: 930 Einwohner
- 1995: 1031 Einwohner
- 2000: 1203 Einwohner
- 2005: 1430 Einwohner
- 2010: 1501 Einwohner
- 2015: 1533 Einwohner
- 2019: 1619 Einwohner
Politik und Öffentliche Verwaltung
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl 2020 wurde der Gemeinderat wie folgt besetzt:
- Freie Wähler Einigkeit (FWE): 5 Sitze (41,40 %)
- CSU: 5 Sitze (38,45 %)
- Grüne: 2 Sitze (20,15 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 75,34 %.
Bürgermeisterin
An der Gemeindespitze steht seit 1. Mai 2014 Andrea Schweitzer (Freie Wähler Einigkeit)[4]; sie wurde am 15. März 2020 mit 74,9 % der Stimmen im Amt bestätigt.
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten durch einen von Silber und Rot in zwei Reihen geschachten Pfahl von Blau und Silber; vorne ein zugewendeter goldener Flügel, hinten übereinander drei rote heraldische Rosen mit goldenen Butzen.“[5]
Dieses Wappen wird seit 1968 geführt. | |
Wappenbegründung: Der von Silber und Rot geschachte Pfahl ist die Abwandlung des Zisterzienserbalkens und weist auf die in der Gemeinde bis zur Säkularisation 1803 bestehende Grundherrschaft der Zisterzienserabtei Fürstenfeld hin. Der Pfahl gilt zudem als heraldisches Straßensymbol und ergibt hier einen Bezug zu der am westlichen Dorfrand vorbeiführenden Römerstraße von Salzburg nach Augsburg. Der Flügel und die drei Rosen stammen aus dem Wappen der Benediktinerabtei Weihenstephan in Freising, die ebenfalls als Grundherrschaft in Landsberied und Babenried von Bedeutung war. Die Feldfarben Blau und Silber entsprechen den Farben der Wittelsbacher und Bayerns. |
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 24 und im Bereich Handel und Verkehr 15 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort elf Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 400. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 20 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 543 ha, davon waren 282 ha Ackerfläche und 261 ha Dauergrünfläche.
Bildung
- Kindergarten
Weblinks
- Gemeinde Landsberied
- Landsberied: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,66 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Landsberied in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 10. September 2019.
- Gemeinde Landsberied, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- Bürgermeisterin. Gemeinde Landsberied, abgerufen am 6. September 2020.
- Eintrag zum Wappen von Landsberied in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte