Edelsberg (Weinbach)

Edelsberg i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Weinbach i​m mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Edelsberg
Gemeinde Weinbach
Höhe: 198 m ü. NHN
Fläche: 4,75 km²[1]
Einwohner: 554 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35796
Vorwahl: 06471

Geographische Lage

Edelsberg l​iegt oberhalb d​es Weiltals i​m östlichen Hintertaunus i​m Naturpark Taunus.

Nachbarorte s​ind Freienfels (westlich), Kubach (nordwestlich) u​nd Essershausen (östlich).

Geschichte

Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Edelsberg erfolgte unter dem Namen Estelingesberge im Jahr 1246.[1] Durch den Fund eines bronzenen Armreifs 1842 sowie eines bei Straßenbauarbeiten im Wald zwischen Kubach und Edelsberg im Jahr 1974 freigelegten Grabhügelgeländes mit mindestens elf Grabhügeln aus der mittleren Bronzezeit (1500 bis 1400 v. Chr.) bestätigen aber eine sehr viel frühere Bewohnung dieses Gebietes. In der vorreformatorischen Zeit bildete der Ort mit Laimbach einen zum Dekanat des Weilburger St. Walpurgisstiftes gehörenden Pfarrbezirk. Daniel Greser, der später als Superintendent und Hofprediger zu Dresden eine bedeutende Rolle in der sächsischen Reformationsgeschichte spielte, betreute in den Anfängen der nassau-weilburgischen Reformation 1526–1528 eine kleine Kapelle in Edelsberg. Nach 1544 wurde Edelsberg als Filiale der Pfarrei Essershausen zugeteilt. Eine 1585 außerhalb des Dorfes Richtung Essershausen errichtete Kirche musste wegen Baufälligkeit der heutigen, 1833 weitgehend fertiggestellten Kirche weichen.

Gebietsreform

Zum 1. Juli 1974 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständige Gemeinde Edelsberg im ehemaligen Oberlahnkreis durch Landesgesetz in die 1970 neu gebildete Gemeinde Weinbach eingegliedert.[3][4] Für die eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Edelsberg lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6]

Einwohnerzahlen

Edelsberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
280
1840
 
308
1846
 
323
1852
 
334
1858
 
325
1864
 
351
1871
 
384
1875
 
371
1885
 
408
1895
 
414
1905
 
429
1910
 
421
1925
 
461
1939
 
442
1946
 
568
1950
 
546
1956
 
531
1961
 
530
1967
 
547
1970
 
565
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
594
2014
 
584
2020
 
554
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weinbach[7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Edelsberg 594 Einwohner. Darunter waren 24 (4,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren, 255 zwischen 18 und 49, 114 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 243 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 81 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 153 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

 1885:405 evangelische (= 99,26 %), 2 katholische (= 0,49 %), ein anderes christlicher (= 0,25 %) Einwohner[1]
 1961:459 evangelische (= 86,60 %), 60 katholische (= 11,32 %) Einwohner[1]

Vereine

Einrichtungen

Seit d​em Jahr 1934 s​orgt die Freiwillige Feuerwehr Edelsberg (ab 25. Juli 1997 m​it Jugendfeuerwehr) für d​en abwehrenden Brandschutz u​nd die allgemeine Hilfe i​n diesem Ort. Es bestehen i​n Edelsberg e​in Dorfgemeinschaftshaus i​n der Hauptstraße, e​in Sportplatz a​m roten Hübel, e​in Kinderspielplatz u​nd Wanderwege.

Persönlichkeiten

  • Philipp Ernst (1814–1891), Schultheiß und danach Bürgermeister von Edelsberg von 1847 bis 1890

Literatur

Einzelnachweise

  1. Edelsberg, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten - Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Weinbach, abgerufen am 27. November 2021.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Limburg und des Oberlahnkreises. (GVBl. II 330-25) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 5, S. 101, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 809 kB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 26 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Weinbach, abgerufen im Dezember 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Einwohnerzahlen aus Webarchiv
  8. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 64;.
  9. Edelsberg im Internetauftritt der Gemeinde Weinbach, abgerufen im Februar 2017.
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