Ebersdorf bei Coburg
Ebersdorf bei Coburg (amtlich: Ebersdorf b.Coburg) ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Coburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Coburg | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,36 km2 | |
Einwohner: | 6120 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 232 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96237 | |
Vorwahl: | 09562 | |
Kfz-Kennzeichen: | CO, NEC | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 73 121 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Raiffeisenstr. 1 96237 Ebersdorf | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Bernd Reisenweber | |
Lage der Gemeinde Ebersdorf b.Coburg im Landkreis Coburg | ||
Geografie
Lage
Ebersdorf liegt im oberen Tal des Füllbaches, eines Nebenflusses der Itz. Südlich des Ortes erstreckt sich der Lichtenfelser Forst.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Coburg, Rödental, Neustadt bei Coburg, Sonnefeld, Weidhausen bei Coburg, Lichtenfels, Grub am Forst.
Gemeindegliederung
Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Dürrmühle (Einöde)
- Ebersdorf b.Coburg (Pfarrdorf)
- Friesendorf (Dorf)
- Frohnlach (Dorf)
- Großgarnstadt (Pfarrdorf)
- Kleingarnstadt (Dorf)
- Oberfüllbach (Dorf)
Geschichte
Bis zum Wechsel nach Bayern
Ebersdorf wurde 1262 erstmals urkundlich erwähnt, als der Ministeriale Eberhard von Sonneberg Rodeland für seinen Herrenhof als Lehen vom Bamberger Bischof Berthold von Leiningen erhielt. Zuvor hatte dort der Sonneberger Graf Heinrich am 7. Januar 1260 ein Zisterzienserinnenkloster gegründet. Dies wurde 26 Jahre später durch einen Brand zerstört und in der Nachbarschaft als Kloster Sonnefeld wieder aufgebaut.[4]
Einst galt Ebersdorf als Zentrum der Weißbüttnerei, während die Bewohner der Umgebung hauptsächlich von der Korbmacherei lebten, die als Möbelindustrie überlebt hat.
Als Teil des Amtes Sonnefeld gehörte die Gemeinde bis 1918 zum Herzogtum Sachsen-Coburg, nur zwischen 1705 und 1826 war sie Teil des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen. 1920 wurde sie zusammen mit dem Freistaat Coburg in Bayern eingegliedert.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1965 wurde Friesendorf eingemeindet. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. April 1971 Großgarnstadt, Kleingarnstadt und Oberfüllbach hinzu.[5] Frohnlach folgte am 1. Mai 1978.[6]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 5525 auf 6017 um 492 Einwohner bzw. um 8,9 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1996 mit 6455 Einwohnern erreicht.
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Bernd Reisenweber (Bürgergemeinschaft), Zweiter Bürgermeister ist Joachim Hassel (SPD) und Dritter Bürgermeister Jürgen Heymann (CSU).[7]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus dem Ersten Bürgermeister und 20 Gemeinderatsmitgliedern. Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Verteilung der Mitglieder:[7]
Wappen
Blasonierung: „In Gold über gesenktem roten Sparren ein silbern bewehrter, rot gezungter schwarzer Eberrumpf, im rechten und linken Obereck je eine rote heraldische Rose mit goldenen Butzen und silbernen Kelchblättern.“[8]
Dieses Wappen wird seit 1982 geführt.[8] | |
Wappenbegründung: Der Eber steht redend für den Ortsnamen. Die Farben Schwarz und Gold erinnern an das Herzogtum Sachsen-Coburg, das 1525 nach der Aufhebung des Klosters Sonnefeld in den grundherrlichen Besitz des Amtes Sonnefeld kam. Der rote Sparren weist auf die Herren von Sonneberg hin. Das Wappen dieser Ministerialenfamilie enthielt drei rote Sparren. Die beiden Rosen sind aus dem Wappen der Gemeinde Frohnlach entnommen und stehen stellvertretend für die sechs Orte der Gemeinde.[8] |
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Ebersdorf ist Industriestandort für Möbel- und Polstermöbel, Wellpappe, Maschinenbau und Vliesstoff. Bis zu 14 Polstermöbelhersteller waren in Ebersdorf beheimatet. Der größte Arbeitgeber mit etwa 700 Beschäftigten[9] ist die Schumacher Packaging, die in Ebersdorf unter anderem 300 Millionen Quadratmeter Wellpappe jährlich herstellt.
Verkehr
Ebersdorf liegt an der B 303, die von Coburg nach Kronach führt. Seit Oktober 2007 existiert eine Autobahnanschlussstelle der A 73 Nürnberg–Suhl. Der Ort besaß seit 1858 einen Eisenbahnanschluss an die Werrabahn, die damals Eisenach und Lichtenfels verband. 1901 folgte die Steinachtalbahn zunächst nach Weidhausen und später nach Neustadt. 1946 wurde das Streckennetz im damaligen Grenzgebiet umstrukturiert. Heute fahren auf der Bahnstrecke Züge von Lichtenfels über Coburg nach Sonneberg. Die Steinachtalbahn wurde in den 1980ern stillgelegt.
Ebersdorf ist Standort der neuen Integrierten Leitstelle Coburg, von der aus alle Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst in den Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels koordiniert werden.
Schulen
Die Gemeinde hat eine Grund- und eine Mittelschule mit einer Schulturnhalle, einem Lehrschwimmbecken, modernen Computerräumen, einem Physiksaal und vielen anderen Fachräumen. Die Grundschule hatte bis 2014 eine Außenstelle in Großgarnstadt. Die Volksschule Coburg hat in Ebersdorf eine Außenstelle.
Soziale Einrichtungen
- Kindergärten
In der Gemeinde Ebersdorf gibt es einen evangelischen und einen katholischen Kindergarten
- Altenheim
In Ebersdorf gibt es ein Alten- und Pflegeheim mit Kurzzeitpflege. Träger ist das Bayerische Rote Kreuz.
- Sozialstation
In der Garnstadter Straße ist eine Sozialstation des BRK untergebracht.
Dialekt
In der Gemeinde wird Itzgründisch, ein mainfränkischer Dialekt, gesprochen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Ebersdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Gemeinde Ebersdorf b.Coburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- 750-jahre.ebersdorf.de
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 680.
- Gemeinderat auf www.ebersdorf.de
- Eintrag zum Wappen von Ebersdorf bei Coburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Coburger Tageblatt, 2. Februar 2019