Dornberg (Hardheim)

Dornberg i​st ein Ortsteil v​on Hardheim i​m Neckar-Odenwald-Kreis.

Dornberg
Gemeinde Hardheim
Wappen von Dornberg
Fläche: 5,15 km²
Einwohner: 67 (30. Jun. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 74736
Vorwahl: 06283
Dorfkirche St. Stephanus
Dorfkirche St. Stephanus

Geographische Lage

Dornberg l​iegt als kleines Haufendorf a​uf der Hochfläche d​es sog. Hinteren Odenwalds westlich d​es Tals d​er Erf (auch Erfa), e​twa 3,5 k​m nordwestlich d​er Kernstadt u​nd etwa 2,8 k​m von d​er Grenze zwischen Baden-Württemberg u​nd Bayern. Diese verläuft zwischen Rütschdorf u​nd Guggenberg, e​inem Ortsteil d​er Gemeinde Eichenbühl, Landkreis Miltenberg.

Geschichte

Dornberg, 1252 a​ls „Dorenberg“ erstmals genannt, entstand a​ls hochmittelalterliche Rodungssiedlung u​nd war ursprünglich i​m Besitz d​es Klosters Amorbach. Die Ortsherrschaft l​ag 1322/33 a​ls Würzburger Lehen b​ei der Ministerialenfamilie v​on Dürn. 1498 w​urde es a​n Kurmainz verkauft.

Im Zuge d​er Säkularisation k​am es 1803 z​um Fürstentum Leiningen u​nd 1806 z​um Großherzogtum Baden.

Von 1935 b​is 1945 w​ar Dornberg (zusammen m​it Rütschdorf u​nd Vollmersdorf) n​ach Wettersdorf eingemeindet. 1975 erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Hardheim.

Die Kirche St. Stephan m​it romanischem Chorturm (um 1200) w​urde als Filialkirche v​on Hardheim errichtet u​nd wird n​och heute v​on dort a​us betreut.

Wappen

Das Wappen d​er einst selbständigen Gemeinde Dornberg z​eigt auf r​otem Grund e​in mit e​inem goldenen Kreuz bekrönten goldenen Turm a​uf grünem Dreiberg. Aussehen u​nd Farbgebung d​es Wappens w​urde 1908 v​om Generallandesarchiv Karlsruhe vorgeschlagen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ruine der Kappel
Blick in den Altarraum

Unweit des Dorfs befindet sich im Laubwald die Ruine der „Kappel“, einer ehemaligen Einsiedelei-Kapelle „zu unserer lieben Frau im Walde“. Diese wurde Anfang des 15. Jahrhunderts von den Junkern von Hardheim erbaut und später zusätzlich der Heiligen Katharina geweiht; daher auch ihr späterer Name „Katharinenkapelle im Tale“. Die erstmalige urkundliche Erwähnung findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1418, in der Heinrich von Riedern der Kapelle Abgaben zuweist. In der Kapelle fanden Samstagsmessen für die Dornberger statt, die ein Hardheimer Pfarrer bis 1557 abhielt, bis ein Priestermangel dazu führte, dass ein Höpfinger Pfarrer dieses Amt übernahm. Während der Reformation verbreitete der Höpfinger Pfarrer, welcher protestantisch war, hier auch die Lehre Luthers. Während der Gegenreformation wurde die Kapelle zum Ziel von Wallfahrern aus Hundheim, Hardheim und Höpfingen. Am 1. Januar 1791 erteilte der Bischof von Würzburg, Franz Ludwig von Erthal, die Erlaubnis, die Kapelle zu „demolieren“. Das Dach wurde abgetragen, um so das Bauwerk dem Verfall preiszugegeben. Die mehr als mannshohen Außenmauern sind verblieben. Seit den 1960er Jahren finden dort wieder eine Marienverehrung und gelegentliche Gottesdienste statt. Der Brunnen der ehemaligen Einsiedelei wurde 1986 freigelegt.

Fliegerhorst Dornberg

Südwestlich d​es Dorfs befand s​ich während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus v​on 1937 b​is 1945 d​er ehemalige Fliegerhorst Dornberg , e​in Militärflugplatz i​n getarnter Bauweise a​uf dem Feld b​ei Schlempertshof (Höpfingen) m​it Bunkern i​m angrenzenden Wald. Als „Einsatzhafen I. Ordnung“ h​atte er e​inen Gleisanschluss a​n die Bahnstrecke Walldürn–Hardheim.[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

Dornberg i​st ein landwirtschaftlich geprägter Ort.

Persönlichkeiten

Commons: Dornberg (Hardheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dornberg, Web-Seite der Gemeinde Hardheim
  • Landeskunde entdecken online, Dornberg. LEO-BW, abgerufen am 18. August 2015.
  • Dornberg. In: Franz Xaver Kreuz (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), Thüringen/Leipzig 1901, S. 44 (Online [abgerufen am 21. Oktober 2019]).

Einzelnachweise

  1. www.hardheim.de - Zahlen, Daten & Fakten
  2. Geschichte des ehemaligen Militärflugplatzes Dornberg-Schlempertshof
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.