dormakaba
Die dormakaba International Holding AG (ehemals Kaba Holding AG) ist eine Schweizer Unternehmensgruppe der Sicherheitsindustrie mit Sitz in Rümlang, Kanton Zürich. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange notiert (DOKA). Dormakaba gehört weltweit zu den führenden Anbietern im Markt für Zutritts- und Sicherheitslösungen. Sie ist mit rund 15'000 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern tätig und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 2,5 Milliarden Schweizer Franken.[5]
dormakaba Holding AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | CH0011795959 |
Gründung | 1862 |
Sitz | Rümlang, Schweiz |
Leitung | Riet Cadonau VR-Präsident[1] Jim-Heng Lee |
Mitarbeiterzahl | 14'989 (VZÄ 2020/21)[3] |
Umsatz | 2,5 Mrd. CHF (GJ 2019/20)[4] |
Branche | Schliesstechnik |
Website | www.dormakaba.com |
Stand: 7. Oktober 2020 |
Struktur
Seit dem 1. Januar 2022 ist dormakaba in die drei Regionen Americas, Asia Pacific und Europe & Africa sowie das globale Segment Key & Wall Solutions gegliedert.[6]
Geschichte
Die dormakaba-Gruppe entstand 2015 aus einem Zusammenschluss des deutschen Familienunternehmens Dorma und des Schweizer Konzerns Kaba. Beide Unternehmen haben eine über 100-jährige Geschichte. Die geplante Fusion wurde am 30. April 2015 bekanntgegeben. Ende August 2015 stimmten die Wettbewerbsbehörden dem Zusammenschluss zu. Die dormakaba Gruppe nahm am 1. September 2015 den Betrieb auf.[7]
Geschichte Kaba
1862 gründete Franz Bauer die ehemalige Kaba als Schlosserei und Kassenfabrik in Zürich. 1915 erfolgte die Übernahme durch Leo Bodmer und die Gründung der Bauer AG. Als 1934 der Erfinder und Tüftler Fritz Schori das erste Zylinderschloss mit Wendeschlüssel erfand, liess die Bauer AG die Erfindung patentieren und benannte das Schloss nach dem Firmengründer Franz Bauer, der im Volksmund als Kassabauer – kurz Kaba – bekannt war.[8]
1968 eröffnete die Bauer AG in Rümlang eine neue Fabrik für Bankeinrichtungen. Gleichzeitig erfolgte der Aufbau von ersten Produktions- und Verkaufsgesellschaften im Ausland. In England entstand Kabalocks Ltd London und in Österreich Bauer Ges.m.b.H. Eggenburg.
1974 erfolgte der Neubau der Schliessanlagenfabrik in Wetzikon. Im selben Jahr wurde die Bauer AG umgewandelt in die Bauer Holding AG, Zürich.
Im Zeitraum von 1988 bis 1998 übernahm die Bauer Holding AG sukzessive die Firmen Benzing Zeit + Datentechnik GmbH, Gallenschütz Sicherheitstechnik GmbH, Inform Objektschutz GmbH, Gilgen AG für Tür- und Torautomation sowie die österreichische Firma Grundmann Schließtechnik (Marke GEGE)[9] in Herzogenburg. Dies führte zu einer neuen Produkte-Integrationsstrategie. Schlösser, Türen, Identifikationssysteme und Zutrittskontrolle wurden erstmals aus einer Hand angeboten, untereinander kombiniert und integriert.
1995 wurde die Bauer Holding AG in Kaba Holding AG umfirmiert.
Mit der 2001 erfolgten Übernahme der Unican Security Systems Ltd in Toronto wurde Kaba weltweit zum Marktführer in den Bereichen Schlüsselrohlinge, -fräsmaschinen und Transponderschlüssel (Ilco und Silca) sowie im Bereich der Hochsicherheits- und Tresorschlösser (Ilco, Kaba Mas, Kaba Mauer und Paxos).
2006 expandierte das Unternehmen mit der Akquisition von 80 % der chinesischen Wah Yuet Gruppe nach China,[10] zwei Jahre später wurden auch die restlichen 20 % erworben.[11] Im selben Jahr erfolgten die Akquisitionen der amerikanischen Computerized Security Systems Inc. (CSS), mit den weltbekannten Marken Saflok und La Gard,[12] und des niederländischen Distributionspartners H. Cillekens & Zn. B.V. für 1,5 Mio. Euro[13] sowie die Verschmelzung ihrer Tochtergesellschaft Silca mit Tuff Engineering Inc. zum Joint Venture Minda Silca Engineering Ltd.[14] Im Folgejahr entstand aus dem Joint Venture mit der indischen Minda Group die Firma Dorset Kaba Security Systems Pvt. Ltd.,[15] an welcher Kaba 2014 ihren Anteil von 49 % auf 74 % erhöhte.[16]
2008 erhielt Kaba für die neu entwickelte Identifikationstechnologie RCID den «Security Innovation Award» in Gold.[17]
2011 wurde das Segment Door Automation an die japanische Nabtesco verkauft.[18] Im gleichen Jahr erwarb Kaba das deutsch-amerikanische Unternehmen e-Data, ein Spezialist für webbasierte Lösungen, die Zutrittskontrolle und Zeiterfassung kombinieren.[19]
2015 erfolgte der Zusammenschluss mit Dorma.
Geschichte DORMA
- 1908: Gründung der Dörken & Mankel KG in Ennepetal (DE)
- 1950: Einstieg in das Türschliessergeschäft
- 1962: Produktion der ersten Automatiktüren
- 1976: Glasbeschläge kommen ins Produktangebot
- 1978: Die Produktion wird international – erste Produktionsstätte in Singapur (SG)
- 1987: Sicherheitslösungen und Notausgang-Kontrollsysteme
- 1999: Akquisition von Groom
- 2002: Neues Geschäft mit mobilen Raumtrennwänden
- 2013: Mehr als 1 Milliarde Euro Jahresumsatz
- 2015: Zusammenschluss mit Kaba
Tätigkeitsgebiet
- Türtechnik
- Systemlösungen Zutritt und Zeit
- Automatische Türsysteme
- Glassysteme
- Mechanische Schliesssysteme
- Hochsicherheitsschlösser
- Hotelzutrittssysteme
- Schlüsselsysteme
- Raumtrennsysteme
Marken
Dormakaba operiert mit den folgenden Marken:
- dormakaba
- Kaba
- DORMA
- DORMA Hüppe
- Silca
- Ilco
- Saflok
- La Gard
- Legic
- Best
- Phi precision
- Mesker
- Kilargo
- Modernfold
- Probuck
- Skyfold
Weblinks
- Markus Bürgi: Kaba. In: Historisches Lexikon der Schweiz., 2014.
- Website der Kaba Gruppe
- Website der dormakaba Gruppe
Einzelnachweise
- Mitglieder des Verwaltungsrates der dormakaba Gruppe.
- Jim Hen Lee übernimmt CEO-Posten.
- Report 2020/21. In: report.dormakaba.com. Abgerufen am 23. September 2021 (englisch).
- Report 2020/21. In: report.dormakaba.com. Abgerufen am 23. September 2021 (englisch).
- dormakaba Annual Report 2020/21. In: report.dormakaba.com. dormakaba, abgerufen am 23. September 2021 (englisch).
- dormakaba setzt auf Wertsteigerung durch Fokus und Wachstum. Abgerufen am 11. Februar 2022.
- Ein Branchenführer entsteht: Der Zusammenschluss von Dorma und Kaba zur dorma+kaba Gruppe ist vollzogen, 1. September 2015
- Manfred Rösch: Die Person Fritz Schori. In: Finanz und Wirtschaft. 19. Juli 2016, abgerufen am 6. Juli 2020.
- Arno Maierbrugger: Kaba übernimmt die Grundmann-Gruppe. In: Wirtschaftsblatt. Wirtschaftsblatt Medien GmbH, 30. Januar 1997, archiviert vom Original am 21. Oktober 2016; abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Gy.: Stärkeres Wachstum in Asien geplant: Kaba erwirbt eine Basis in China. In: Neue Zürcher Zeitung. NZZ-Gruppe, 20. Juli 2006, abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Kaba erwirbt restlichen 20%-Anteil der Wah Yuet Gruppe. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Handelszeitung. Axel Springer Schweiz, 17. November 2008, archiviert vom Original am 21. Oktober 2016; abgerufen am 21. Oktober 2016.
- fymzel: Kaba will nach CSS-Übernahme vor allem organisch wachsen. In: moneycab.com. 10. Juli 2006, abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Silca: Übernahme von H. Cillekens & Zn. B.V. In: fenster-türen-technik.de. 3. November 2006, abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Kaba: Joint Venture mit der indischen Minda Gruppe gestartet. In: fenster-türen-technik.de. 13. Oktober 2006, abgerufen am 21. Oktober 2016.
- DORSET & Swiss Company KABA form a venture to re-define Security <br />~Door Security Systems in India to see an all-time high~. In: dorsetindia.com. 26. April 2007, archiviert vom Original am 11. Juli 2015; abgerufen am 21. Oktober 2016 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Kaba erhöht Investment in Indien. In: pressebox.de. 11. Juni 2014, abgerufen am 21. Oktober 2016.
- Gold: KABA AG (Wetzikon/Schweiz). (Nicht mehr online verfügbar.) In: security innovation award > Preisträger > 2008. Security (Messe), 2008, archiviert vom Original am 21. Oktober 2016; abgerufen am 21. Oktober 2016.
- NZZ Online Kaba trennt sich von einem Teil des Geschäfts vom 31. Januar 2011.
- moneycab: Kaba erwirbt deutsch-amerikanische e-Data. 27. Mai 2011, abgerufen am 21. Januar 2020 (Schweizer Hochdeutsch).