Dorfstadt (Falkenstein/Vogtl.)
Dorfstadt ist ein Ortsteil der Stadt Falkenstein/Vogtl. im sächsischen Vogtlandkreis. Er wurde am 1. Juli 1950 in die Stadt Falkenstein/Vogtl. eingemeindet.
Dorfstadt Stadt Falkenstein/Vogtl. | ||
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Höhe: | 535 m | |
Fläche: | 6 km² | |
Einwohner: | 1000 | |
Bevölkerungsdichte: | 167 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 | |
Postleitzahl: | 08223 | |
Vorwahl: | 03745 | |
Lage von Dorfstadt in Sachsen | ||
Geographie
Geographische Lage und Verkehr
Dorfstadt liegt im Tal der Treba nördlich von Falkenstein/Vogtl. Der Ort befindet sich im Zentrum des Vogtlandkreises und im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Geografisch liegt Dorfstadt im Osten des Naturraums Vogtland. Die Ortsflur von Dorfstadt wird im Osten durch die ehemalige Bahnstrecke Herlasgrün–Oelsnitz begrenzt. Im Süden reicht die Ortsflur fast bis an den Bahnhof Falkenstein (Vogtl). Durch Dorfstadt verläuft die S 298.
Geschichte
Dorfstadt wurde im Jahr 1460 unter dem Namen „Dorffstat“ bzw. „Dorffstad“ erwähnt. Die Grundherrschaft über den Ort lag um 1583 bei den Rittergütern Falkenstein[1] und Auerbach unteren Teils.[2] Im Jahr 1764 war die Grundherrschaft sogar unter die sieben Rittergüter Auerbach unteren Teils, Falkenstein oberen Teils und Mühlberg,[3] Oberlauterbach,[4] Sorga,[5] Rützengrün,[6] und Dorfstadt geteilt. Das Herrenhaus in Dorfstadt wurde vermutlich auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichtet. Im Jahr 1535 wurde ein Vorwerk erwähnt, welches nach unterschiedlichen Quellen erstmals 1591 oder 1606 als Rittergut Erwähnung fand. Es befand sich seit 1710 im Besitz der Familie von Trützschler. Im 18. Jahrhundert erfolgte der Bau der Wirtschaftsgebäude und etwa zeitgleich die Umgestaltung des Herrenhauses mit Erweiterung durch ein zweites Obergeschoss.[7] Kirchlich ist Dorfstadt seit jeher nach Falkenstein gepfarrt.
Dorfstadt gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. späteren königlich-sächsischen Amt Plauen.[8] 1856 wurde Dorfstadt dem Gerichtsamt Falkenstein und 1875 der Amtshauptmannschaft Auerbach angegliedert.[9] Im Jahr 1904 erhielt Dorfstadt eine Schule. Die Familie von Trützschler besaß das Rittergut Dorfstadt bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone ab 1945.
Am 1. Januar 1950 wurde die Gemeinde Dorfstadt nach Falkenstein eingemeindet.[10] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Dorfstadt als Ortsteil der Stadt Falkenstein/Vogtl. im Jahr 1952 zum Kreis Auerbach im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der 1990 als sächsischer Landkreis Auerbach fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Die Schule in Dorfstadt wird seit 1994 als Grundschule geführt.[11] Aus dem 1952 für Wismutkumpel errichteten Nachtsanatorium und späteren Regierungssanatorium in Dorfstadt entstand nach 1990 eine Berufsgenossenschaftliche Klinik für Berufskrankheiten. Die BG Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein am Waldrand westlich von Dorfstadt gehörte zu den größten Arbeitgebern der Stadt Falkenstein und wurde zum 1. Juli 2020 geschlossen.[12]
Persönlichkeiten
- Otto Müller-Eibenstock (* 1898 in Dorfstadt; † 1986 in Zwickau), Maler, Grafiker und Textil-Formgestalter
Weblinks
- Dorfstadt im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Der Ortsteil Dorfstadt auf der Webseite der Stadt Falkenstein/Vogtl.
Einzelnachweise
- Das Rittergut Falkenstein auf www.sachsens-schlösser.de
- Das Rittergut Auerbach unteren Teils auf www.sachsens-schlösser.de
- Beschreibung des Ritterguts Falkenstein oberen Teils mit Mühlberg
- Das Rittergut Oberlauterbach auf www.sachsens-schlösser.de
- Das Rittergut Sorga auf www.sachsens-schlösser.de
- Das Rittergut Rützengrün auf www.sachsens-schlösser.de
- Das Rittergut Dorfstadt auf www.sachsens-schlösser.de
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
- Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900
- Dorfstadt auf gov.genealogy.net
- Website der Grundschule Dorfstadt
- Website der BG Klinik Falkenstein.