Die Schatzinsel

Die Schatzinsel, englischer Originaltitel Treasure Island, i​st der bekannteste Roman d​es schottischen Autors Robert Louis Stevenson. Er erzählt v​on der hindernisreichen Suche n​ach einem vergrabenen Piratenschatz einem beliebten Thema solcher Abenteuerromane – u​nd wurde v​or allem a​ls Jugendbuch, a​ber auch d​urch seine inzwischen über zwanzig Verfilmungen populär.

Treasure Island, Cover der Ausgabe von Charles Scribner’s Sons aus dem Jahr 1911
Karte der Schatzinsel

Entstehung

Erste Skizzen u​nd Überlegungen z​ur Schatzinsel verfasste Stevenson i​n Davos, Schweiz. Während seines Kuraufenthaltes 1880/1881 h​atte er d​azu genügend Zeit. Im darauffolgenden Sommer, während e​iner Schlechtwetterperiode i​m schottischen Braemar, l​itt Stevenson a​n einer starken Erkältung, musste s​eine Wanderungen aufgeben u​nd beschäftigte s​ich stattdessen m​it seinem Stiefsohn Lloyd Osbourne. Er h​alf ihm b​eim Malen: „Bei dieser Gelegenheit fertigte i​ch die Landkarte e​iner Insel an. […] Die Gestalt dieser Insel befruchtete m​eine Phantasie außerordentlich. Da w​aren Hafenplätze, d​ie mich entzückten w​ie Sonette, u​nd im Bewußtsein e​iner Schicksalsbestimmung nannte i​ch mein Erzeugnis ‚Die Schatzinsel‘.“[1] So lieferte d​ie Zeichnung e​iner Schatzkarte d​ie Inspiration für Stevensons ersten Roman, d​en er für d​en kleinen Lloyd schrieb u​nd diesem a​uch widmete. Die Angaben darüber, w​er von d​en beiden m​it dem Zeichnen d​er Schatzkarte begonnen habe, s​ind allerdings widersprüchlich.[2]

Der Erstdruck erfolgte i​n der Zeit v​om 1. Oktober 1881 b​is 28. Januar 1882 a​ls Mehrteiler i​n der Zeitschrift Young Folks. Die englische Erstausgabe i​n Buchform erschien 1883 i​n London, e​ine deutsche Übersetzung erstmals 1897[3]. Ursprünglich sollte d​er Roman „The Sea Cook: A Story f​or Boys“ heißen. Charaktere u​nd Motive sind, n​ach Stevensons eigenen Angaben, u​nter anderen v​on Daniel Defoe, Edgar Allan Poe u​nd Washington Irving beeinflusst.

Handlung

Jim Hawkins belauscht die Piraten, Illustration von George Roux
Jim Hawkins findet Ben Gunn, Illustration von George Roux
Silver findet das Skelett von Allardyce, Illustration von George Roux
Jim Hawkins und der Schatz, Illustration von George Roux

Im ländlichen englischen Gasthaus „Admiral Benbow“ i​n der Nähe v​on Bristol quartiert s​ich ein a​lter Seemann ein, William „Bill“ Bones. Jim Hawkins, d​er Ich-Erzähler d​es Romans u​nd Sohn d​es Gastwirtspaares, hält für d​en trunksüchtigen Bones Ausschau n​ach einem Einbeinigen, d​en dieser offenbar fürchtet. Als Bones e​ines Nachts v​on einem Seemann, Der Schwarze Hund genannt, aufgesucht wird, k​ommt es z​u einem fürchterlichen Streit zwischen d​en beiden. Nachdem d​er Schwarze Hund geflohen ist, erscheint d​er blinde Bettler Pew b​ei Bones u​nd überreicht i​hm ein Papier m​it einem „schwarzen Fleck“, d​er seine Absetzung bedeutet. Kurz darauf bricht Bones n​ach einem Schlaganfall t​ot zusammen. Noch i​n derselben Nacht überfällt Pew m​it seinen Spießgesellen d​as Gasthaus. Jim k​ann sich m​it seiner Mutter i​m letzten Moment retten, n​icht ohne z​uvor heimlich e​in Päckchen a​us der Seemannskiste v​on Bones a​n sich genommen z​u haben. Darin befindet s​ich die Karte e​iner Insel, a​uf der s​ich der Schatz d​es berüchtigten Piraten Captain Flint befinden soll. Jim Hawkins z​eigt die Karte seinem väterlichen Freund, d​em Arzt Doktor Livesey, u​nd dem Gutsherrn u​nd Friedensrichter John Trelawney, d​ie daraufhin beschließen, e​ine Expedition z​u jener Insel z​u unternehmen. Jim s​oll als Schiffsjunge ebenfalls mitreisen. Als Expeditionsschiff d​ient die Hispaniola u​nter Kapitän Smollett. Später stellt s​ich heraus, d​ass man, o​hne es z​u ahnen, a​uch einige Mitglieder v​on Captain Flints ehemaliger Piraten-Crew m​it angeheuert hat, a​llen voran d​en einbeinigen Schiffskoch Long John Silver. Jim Hawkins belauscht, i​n einem Apfelfass sitzend, zufällig d​en Plan d​er Verschwörer, n​ach der Bergung d​es Schatzes z​u meutern u​nd die Schiffsführer z​u ermorden.

Vor d​er Küste d​er Insel angekommen, begibt s​ich Jim i​n eines d​er Boote, m​it denen d​ie Piraten a​n Land fahren. Er beginnt, d​ie Insel a​uf eigene Faust z​u erkunden. Dabei trifft e​r auf e​inen drei Jahre z​uvor ausgesetzten Matrosen namens Ben Gunn, d​er früher ebenfalls Mitglied v​on Flints Mannschaft gewesen ist. Die Lage spitzt s​ich zu, nachdem s​ich die ehemaligen Piraten bewaffnet h​aben und d​ie Schiffsführer s​ich auf d​er Insel i​n einem v​on Flint gebauten, umzäunten Blockhaus verschanzen müssen. Bei e​inem Angriff w​ird zwar e​in Teil d​er Piraten getötet, a​ber auch d​ie Belagerten h​aben Verluste. Jim, d​er zum Blockhaus gefunden u​nd dem Doktor, Squire Trelawney u​nd Kapitän Smollett v​on seiner Begegnung m​it Ben Gunn erzählt hat, entfernt s​ich nach d​em Angriff erneut eigenmächtig. Es gelingt ihm, unbemerkt v​on den a​n Land gegangenen Piraten z​ur Hispaniola zurückzukehren, d​eren Ankertrosse z​u durchschneiden u​nd das Schiff abtreiben z​u lassen, u​m zu verhindern, d​ass es i​n die Hände d​er Piraten fällt. Bei d​er Erkundung d​es Schiffes trifft e​r auf d​en im Streit m​it einem seiner Kumpanen schwer verletzten Israel Hands, d​er ihm zunächst hilft, d​en Schoner i​n der nördlichen Bucht a​uf den Strand z​u setzen, i​hn dann a​ber mit e​inem Messer ermorden will. Jim entkommt i​hm knapp, klettert i​n die Wanten d​es Schiffes u​nd erschießt seinen Verfolger.

Anschließend k​ehrt er a​uf die Insel zurück u​nd schlägt s​ich wieder z​um Blockhaus durch. Dort trifft e​r zu seinem Schrecken n​ur noch Silver u​nd seine Piraten an. Silver verhindert zwar, d​ass Jim sofort getötet wird, s​oll deshalb a​ber seines Amtes enthoben werden. Doch a​ls er, z​um Erstaunen v​on Jim Hawkins, Flints Schatzkarte hervorholt u​nd den anderen zeigt, machen s​ich alle a​uf die Suche n​ach dem Versteck. Jim w​ird gefesselt u​nd mitgeschleppt. Unterwegs finden s​ie das Skelett d​es von Flint ermordeten Seemanns Allardyce, d​er mit ausgestreckten Armen d​ie Richtung z​um Lageort d​es Schatzes anzeigt. Die Piraten müssen jedoch enttäuscht feststellen, d​ass der Schatz s​chon vor langer Zeit gehoben wurde. Als s​ie erbost a​n Silver u​nd Hawkins Rache üben wollen, fallen Schüsse: Die Schiffsführung h​at mit Ben Gunn i​m Hinterhalt gelegen. Ein Teil d​er Piraten k​ann fliehen, n​ur Silver bleibt b​ei Jim zurück. Es stellt s​ich heraus, d​ass Ben Gunn i​n den Jahren a​uf der Insel d​as Skelett u​nd den Schatz bereits gefunden u​nd einen Großteil d​avon in Sicherheit gebracht hat. Deshalb h​atte der Doktor d​en Lageplan gefahrlos a​n Silver aushändigen können. Die Expeditionsteilnehmer verladen d​en Schatz a​uf die Hispaniola u​nd begeben s​ich mit Ben Gunn u​nd Silver a​uf die Heimreise.

Während d​er Rückfahrt gelingt e​s Silver n​ach einem Zwischenstopp, m​it einem Teil d​es Schatzes v​on Bord z​u fliehen. Ben Gunn h​at das z​war beobachtet, a​ber aus Angst v​or Silver nichts verraten. Der restliche Schatz w​ird unter d​en loyalen Seeleuten aufgeteilt. Gunn verbraucht seinen Anteil später relativ schnell i​n Spelunken. Jim Hawkins jedoch sichert s​ich mit seinem Teil s​eine berufliche Ausbildung u​nd schwört, niemals wieder a​uf die Insel zurückzukehren, obwohl e​in Teil d​es Schatzes n​och immer d​ort liegt.

Figuren

  • Bill Bones (auch Billy Bones) – Mit der Ankunft des älteren Seemanns im Gasthaus Zum Admiral Benbow beginnt der Roman. Er gibt sich eher schweigsam, geizig und lässt sich nur mit „Kapitän“ anreden. Er begibt sich jeden Tag, mit einem Entermesser bewaffnet, an die Küste, um nach Schiffen Ausschau zu halten, und bezahlt Jim Hawkins dafür, dass er ihm melden soll, wenn er fremde Seeleute sieht. Dabei soll er besonders auf einen einbeinigen Seemann achten, vor dem sich Bones zu fürchten scheint und dessen Namen er nicht nennt. Später stellt sich heraus, dass es sich dabei um John Silver handelt. Bill Bones trinkt abends im Gastraum große Mengen Rum. Wenn er betrunken ist, wird er redselig, aber auch jähzornig und rabiat. Seine Geschichten und sein Verhalten in diesem Zustand sowie seine Narbe auf der Wange und seine ständige Bewaffnung mit einem Entermesser lassen erste Vermutungen aufkommen, dass er einst ein Pirat gewesen sein könnte. Dies schreckt aber die Gäste im Wirtshaus kaum ab. Im Gegenteil, sie fühlen sich unterhalten und es spricht sich in der ganzen Gegend herum. Sein Alkoholkonsum beschert ihm schließlich zwei Schlaganfälle, wobei er an letzterem stirbt.
Im weiteren Verlauf des Romans wird bekannt, dass Bones Steuermann und einer der engsten Vertrauten Kapitän Flints war. Nach dessen Tod kam er in den Besitz der Schatzkarte. Einige Anspielungen deuten darauf hin, dass er anschließend Kapitän wurde, was die Crew, allen voran Silver, nicht hinnehmen wollte. Als ihm dieser Unmut aufgefallen war, verließ er mit der Karte heimlich das Schiff, bevor es zu seiner Absetzung kam. Bones steht zudem im Ruf, an Grausamkeit kaum hinter Flint zurückzustehen. So erwähnt Silver später, dass viele ihn fürchteten und nur einer, Pew, in der Lage war, ihm den Schwarzen Fleck zum Zeichen der Absetzung zu übergeben.
  • Jim Hawkins ist der Erzähler der Geschichte und damit die eigentliche Hauptperson. Er ist ungefähr 17 Jahre alt, während die Geschehnisse um die Schatzinsel stattfinden. Er lebt mit seinen Eltern in England und hilft in deren Gasthaus Zum Admiral Benbow mit. Nach dem Tod von Billy Bones und dem Fund der Schatzkarte unter dessen Habseligkeiten wird er als Kajütenjunge auf die Schiffsreise zur Schatzinsel mitgenommen. Sein Übermut und seine Abenteuerlust bringen ihn oft in brenzlige Situationen.
  • Der Schwarze Hund, dessen richtiger Name im Roman nicht genannt wird, war ein Pirat und Mitglied der Schiffsbesatzung Flints. Er macht Billy Bones im Admiral Benbow ausfindig und enttarnt damit dessen Versteck. Er führt ein Gespräch mit Bones, das in einem lauten Streit mit Kampfhandlungen endet. Dabei wird der Schwarze Hund verletzt, kann jedoch in letzter Sekunde entkommen. Bones erleidet dabei seinen ersten Schlaganfall. Später erspäht Jim Hawkins den Schwarzen Hund in John Silvers Kneipe Zum Fernrohr. Der Schwarze Hund flieht daraufhin und seine Verfolgung bleibt erfolglos. Gegen Ende des Romans wird erwähnt, dass auch der Schwarze Hund von John Silver als Besatzungsmitglied ausgewählt wurde, das auf der Hispaniola angeheuert werden sollte. Seine Mitreise wurde allerdings vereitelt, weil Hawkins ihn wiedererkannt hatte.
  • Der blinde Pew ist ein Mitglied der Piraten unter Kapitän Flint. Pew gibt sich anfangs als ehemaliger Soldat aus, der sein Augenlicht im Dienste seines Vaterlandes verloren hat und nun als Bettler sein Dasein fristen muss, damit ihm Jim Hawkins hilft. Tatsächlich verlor er sein Augenlicht jedoch durch dieselbe Breitseite, welche Long John Silver sein Bein kostete. Als Hawkins Pew seinen Arm reicht, um ihn zu führen, zeigt er seinen wahren Charakter, indem er ihm fast den Arm bricht und ihm die Augen auszukratzen droht, falls dieser ihn nicht zu Bill Bones bringt. Dort übergibt er Bones den schwarzen Fleck, wodurch dieser als Kapitän abgesetzt worden ist. Die früheren Mitglieder der Besatzung Flints erkennen später bei der Suche nach der Schatzkarte, dass Soldaten zu ihrer Ergreifung eintreffen. Daraufhin fliehen sie und lassen den blinden Pew zurück, der wild tobend und orientierungslos vor zwei galoppierende Pferde läuft und totgetrampelt wird. Silver erwähnt später, dass Pew zu denen gehörte, die nicht mit Geld umgehen konnten und ihr Leben lang nur betteln und raubmorden mussten.
  • Squire John Trelawney ist ein reicher Gutsherr aus der Gegend Black Hill, in der Hawkins aufwächst. Er wird als äußerst gesellig und abenteuerlustig beschrieben, allerdings auch als zu gutmütig und geschwätzig. Nachdem ihm Jim die Schatzkarte offenbart hat, ist er sofort bereit, die Kosten einer Expedition zur Schatzinsel zu übernehmen. Er lässt auch die von den randalierenden Piraten im Admiral Benbow zerstörten Möbel durch neue ersetzen und lässt Jim und seine Mutter während der Renovierungsarbeit im Gutshaus wohnen.
Durch Trelawneys Geschwätzigkeit spricht es sich in Bristol schnell herum, dass die Schiffsreise zu einer Schatzinsel gehen soll. Dies erfährt auch John Silver, der dem Squire seine Hilfe dabei anbietet, die Besatzung für das Schiff Hispaniola auszuwählen, was Trelawney ihm gerne überlässt. Die von Silver ausgewählten Besatzungsmitglieder fuhren bereits auf dem Schiff des Piratenkapitäns Flint mit, was Trelawney erst viel später erfahren soll. Nur der kleinere Teil der Besatzung der Hispaniola, die Trelawney selbst ausgewählt hat, besteht aus loyalen Männern.
Trelawney beweist ausgezeichnete Führungsqualitäten und Disziplin, als er erfährt, dass die früheren Piraten unter Führung von John Silver eine Meuterei planen. Trelawney entpuppt sich als bester Schütze.
  • Dr. David Livesey ist der Arzt der Gegend um Black Hill. Er ist Hausarzt der Familie Hawkins und ein guter Freund des Squire Trelawny. Widerwillig kümmert er sich auch um die Gesundheit von Bill Bones, den er jedoch verabscheut. Livesey warnt Bones vor weiterem Alkoholkonsum, weil er sonst einen frühzeitigen Tod durch einen weiteren Schlaganfall erleiden würde. Kurz darauf stirbt Bones nach einem weiteren Schlaganfall.
Außer Trelawney ist nur Livesey anwesend, als Jim Hawkins die Schatzkarte präsentiert. Im Gegensatz zu Trelawny geht er aber bei der Planung der Reise, an der er als Schiffsarzt teilnehmen soll, äußerst besonnen und vorsichtig vor. Im Laufe der Handlung kommen ihm seine Erfahrungen aus der Schlacht bei Fontenoy zugute. Er erweist sich mehrmals als eine Art Vaterfigur für Hawkins. Bei den Teilen des Romans, in denen Hawkins nicht anwesend ist, fungiert Livesey als Ich-Erzähler.
  • Der Lange John Silver ist ein ehemaliges Mitglied der Besatzung um Flint. Als junger Mann verlor er ein Bein: Es musste amputiert werden, nachdem es eine Breitseite abbekommen hatte, und er benötigt nun eine Krücke als Gehhilfe. Laut eigener Aussage ist John Silver der einzige, vor dem sich Flint je gefürchtet hat. Auch Bill Bones hatte Angst vor ihm. Im Gegensatz zu den anderen früheren Piraten auf der Hispaniola ist er äußerst intelligent. Nach Bones’ Absetzung wird er zum Kapitän der Crew des alten Flint ernannt.
  • Captain Smollett ist der von Squire John Trelawney angeheuerte Kapitän der Hispaniola. Im Gegensatz zu Trelawney steht er der Expedition zur Schatzinsel äußerst skeptisch gegenüber. Der Mannschaft, die größtenteils vom Schiffskoch John Silver zusammengestellt wurde, vertraut er – wie sich später herausstellt, zu Recht – nicht. Er legt großen Wert auf Disziplin. Nach anfänglicher gegenseitiger Abneigung werden Smollett und Trelawney im Laufe des Romans zu engen Verbündeten im Kampf gegen die Meuterer.
  • Israel Hands war Mitglied von Flints Crew und später Bootsmann an Bord der Hispaniola. Als Jim Hawkins die Hispaniola vom Anker löst, trifft er dort auf den verwundeten Hands. Als er Hawkins mit dem Messer ermorden will, wird er von diesem erschossen.
  • Ben Gunn war ebenfalls Mitglied von Flints Besatzung. Als er Jahre später mit einem Handelsschiff die Schatzinsel passiert, gibt er sein Wissen um den auf der Insel befindlichen Schatz preis. Da die Mannschaft den Schatz nicht finden kann, wird Ben Gunn alleine auf der Insel zurückgelassen, wo er nach jahrelanger Suche den Schatz findet. Drei Jahre später trifft er auf Jim Hawkins, hilft ihm und der Schiffsführung gegen die Meuterer und erhält einen Teil des Schatzes sowie die Heimreise nach England.

Rezeption

Der Roman war Stevensons erster finanzieller Erfolg. Seine Wirkung, auch bei den Kritikern, ist derjenigen von Defoes Robinson Crusoe, Mark Twains Tom Sawyer und Lewis Carrolls Alice im Wunderland vergleichbar.[4] Verschiedene Buchausgaben sind mit Zeichnungen des französischen Grafikers Georges Roux (1850–1929) versehen, der auch zahlreiche Romane von Jules Verne illustriert hat. 2012 verfasste Andrew Motion eine Fortsetzung unter dem Titel Silver. Rückkehr zur Schatzinsel.[5] Die Fernsehserie Black Sails erzählt eine Vorgeschichte zum Roman, in der geschildert wird, wie Kapitän Flint und seine Mannschaft in den Besitz des Schatzes kamen.

Filmadaptionen (Auswahl)

Kino

Fernsehfilme- und Serien

Hörproduktionen

Hörspiele

In Deutschland u​nd Österreich wurden mindestens z​ehn Hörspiele n​ach der Romanvorlage produziert.

Hörbücher (Auswahl)

  • 1996: Die Schatzinsel, ungekürzte Fassung, Universal Music, 1 CD (MP3), ca. 365 Minuten, gelesen von Manfred Steffen, ISBN 978-3-8291-2459-1.
  • 2002: Die Schatzinsel, Der Hörverlag, München 2002/2006, 2 CDs, mit Christian Stark als Jim Hawkins, ISBN 978-3-89940-938-3.
  • 2012: Die Schatzinsel, gekürzte Fassung, Oetinger Audio, 4 CDs, ca. 310 Minuten, gelesen von Andreas Fröhlich, ISBN 978-3-8373-0607-1.
  • 2013: Die Schatzinsel, bearbeitete Fassung (Christiane Böhmke), OHRKA – Netzwerk Hörmedien für Kinder e.V., MP3-Datei (307 MB), ca. 340 Minuten, gelesen von Simon Jäger, ohne ISBN
  • 2013: Die Schatzinsel, ungekürzte Lesung, Verlag Roof Music, Label tacheles!, übersetzt von Andreas Nohl, gelesen von Harry Rowohlt, 6 CDs, ISBN 978-3-86484-057-9.
  • 2013: Die Schatzinsel, Random House Audio (gelesen von Charles Brauer), ISBN 978-3-8371-2066-0
  • 2018: Die Schatzinsel, ungekürzte Ausgabe (Audible, gelesen von Jürgen Fritsche), Bäng Management & Verlags GmbH & Co. KG

Literatur

Ausgaben

Es w​ird jeweils d​ie aktuelle gedruckte Ausgabe d​er deutschen Übersetzung genannt (ohne etwaige Lizenzausgaben). Das Jahr d​er Übersetzung i​st in Klammern angegeben.

  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Edition Erdmann, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-522-66101-0 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von E. A. Witte (1897), spätere Ausgaben noch einmal von dritter Hand überarbeitet, diese von Günther Geisler).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Verlag Neue Welt, Berlin (Ost) 1990 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Ferdinand Ginzel (1906) bearb. Hans Seiffert (1952)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Diogenes Verlag, Zürich 1986, ISBN 978-3-257-20701-9 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Rose Hilferding (1924)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Anaconda Verlag, Köln 2015 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Heinrich Conrad (1927)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Insel Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-458-36038-4 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Karl Lerbs (1936)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. DeAgostini, Hamburg 2004 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Paul Baudisch (1947)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Verlag Jugend & Volk (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Gottlieb Christoph von Tiedewitz (1951)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. S. Fischer Verlag, Verlag Sauerländer, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-7373-6297-9 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Richard Mummendey (1967)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Dressler Verlag, Hamburg 1999, ISBN 978-3-7915-3576-0 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von N. O. Scarpi (1968), Mit einem Nachwort von Birgit Dankert).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Manesse Verlag, Zürich 2006, ISBN 978-3-7175-1382-7 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Fritz Güttinger (1971)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Haffmans Verlag, Zürich 1997, ISBN 978-3-251-20189-1 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Friedhelm Rathjen (1999)).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Reclam-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-010760-7 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Ulrich Bossier (2010), Mit einem Nachwort von Burkhard Niederhoff).
  • Robert Louis Stevenson: Die Schatzinsel. Hanser Verlag, München 2013, ISBN 978-3-446-24346-0 (Originaltitel: Treasure Island. Übersetzt von Andreas Nohl (2013)).

Sekundärliteratur

  • »Ein dreistes Plagiat« — die Geschichte der »Schatzinsel« ; gefolgt von drei erstmals übersetzten Dokumentationen. Hrsg. Andreas Nohl. Enthält auch den Text von Robert Louis Stevenson Mein erstes Buch. Hanser, München 2013, ISBN 978-3-446-24460-3.
  • Francis Bryan: Jim Hawkins und der Fluch der Schatzinsel. Scherz, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-502-10080-2 (englisch: Jim Hawkins and the Curse of Treasure Island. 2001. Übersetzt von Hans Link).
  • Alex Capus: Reisen im Licht der Sterne. Eine Vermutung. 1. Auflage. Knaus Verlag, München 2005, ISBN 978-3-8135-0251-0 (Der Schweizer Autor stellt romanhaft die These auf, die Insel Tafahi sei die reale Schatzinsel, und Robert Louis Stevenson selbst habe den 1821 geraubten legendären Kirchenschatz von Lima geborgen und sei so zu unermesslichem Reichtum gelangt. Alex Capus basiert seine These dabei auf Analysen von Walter Hurni, ursprünglich wurde der Schatz auf der gleichnamigen Cocos-Insel vor der Küste Panamas vermutet).
  • Captain Charles Johnson, David Cordingly (introduction and commentary): A General History of the Robberies and Murders of the Most Notorious Pirates. Lyons Press, Guilford (Connecticut) 2002, ISBN 1-58574-558-8 (englisch: „The text in this book is taken from the 1925 edition of Captain Johnson’s History. This was the third edition of the book and was an updated version of the original 1724 edition with three more pirate biographies added to the original thirteen. After much discussion it has been decided to add the biography of Captain Kidd which appeared in the two-volume 1726 edition.“--P. xiv. Reprint. 3rd ed. originally published: Kensington: Printed & sold by Philip Saintsbury at the Cayme Press, 1925.).
  • R. F. Delderfield, H. P. Wirsing (Illustrator): Die Piraten der Schatzinsel. Blüchert, Hamburg 1961 (Originaltitel: The Adventures of Ben Gunn, 1956. Übersetzt von Ingeborg Ramseger, Jim Hawkins erzählt die Geschichte Ben Gunns, die dieser ihm mitgeteilt hatte und erklärt damit, wie der Schatz auf die Insel kam und Ben Gunn dort ausgesetzt wurde).
  • John Goldsmith: Die Rückkehr zur Schatzinsel. vgs, Köln 1987, ISBN 3-8025-5046-3 (englisch: Return to Treasure Island. Übersetzt von Uta Haas).
  • Björn Larsson: Long John Silver. Der abenteuerliche Bericht über mein freies Leben und meinen Lebenswandel als Glücksritter und Feind der Menschheit. Goldmann-Taschenbuch 45185 (Vorher 44617), München 2001, ISBN 3-442-45185-X (schwedisch: Long John Silver. 1995. Übersetzt von Jörg Scherzer, Eine erfundene Autobiographie).
  • Arthur Douglas Howden Smith (1887–1945), Gerhard Lahr (Illustrator): Porto Bello Gold. Kinderbuchverlag, Berlin 1985 (englisch: Porto Bello Gold. Grosset & Dunlap, New York NY 1924. Übersetzt von Paul Baudisch, eine fiktive Vorgeschichte, wie Kapitän Flint den Schatz erbeutet und auf die Insel bringt, deutsche Erstausgabe bei Kiepenheuer, Potsdam 1925).
  • Heinrich Rosemann: Der Piratenkapitän. W. Fischer-Verlag, Göttingen 1963 (Fortsetzung, in der Jim Hawkins zur Schatzinsel zurückkehrt).

Sonstiges

Pirate’s House Inn (2015)
  • Im US-Bundesstaat Georgia soll in einem Gasthaus in der Stadt Savannah, dem 1734 gebauten Pirate’s House Inn,[8] der Pirat Captain Flint nach „mehr Rum...“ verlangend gestorben sein und als Geist herumspuken. Der Vorgang und der Ort werden im Buch erwähnt, die konkrete Gaststätte jedoch nicht.

Medien

Diskografie

  • Die gesamte Musik aus dem ZDF-Vierteiler „Die Schatzinsel“, CD 2002, BSC-Music, Prudence 398.6629.2
  • Das Running-Wild-Album Pile of Skulls von 1992 enthält den Song Treasure Island, welcher auf der Schatzinsel basiert.

DVD

  • 2006 – Die Schatzinsel, Doppel-DVD mit dem ZDF-Vierteiler, Concorde Home Entertainment, Nr. 2289 (nur die deutsche Synchronisation ist enthalten)

Computerspiele

  • 1985 – Treasure Island (Computerspiel), Adventure der US-amerikanischen Firma Windham Classics Corporation
  • 2007 – Neue Abenteuer auf der Schatzinsel, Adventure entwickelt von Kheops Studios und in Deutschland von der Flashpoint AG vertrieben
  • 2008 – Treasure Island, Adventure von Radon Labs und vertrieben von HMH Hamburger Medien Haus

Comics

  • Neben klassischen Comicversionen[9] erscheint aktuell eine Neuinterpretation des Stoffes unter dem Titel „Long John Silver“[10] von Xavier Dorison, Illustriert von Mathieu Lauffray. Auf Deutsch sind bisher die drei Bände „I – Lady Vivian Hastings“, „II – Neptune“ und „III – Das Smaragdlabyrinth“ beim Carlsen Verlag erschienen.

TV-Serien

  • Die US-amerikanische Serie Black Sails beruht auf der Schatzinsel. Die Ereignisse spielen etwa 20 Jahre vor der Handlung des Romans.

Theater

Drehbuch- u​nd Theaterautor Christoph Busche schrieb e​ine Theaterfassung d​es Romans, d​ie am 1. Juni 2017 a​m Theater Kiel (Theater i​m Werftpark) uraufgeführt wurde. Die Kieler Nachrichten beschrieben d​ie Inszenierung v​on Astrid Großgasteiger a​ls „Freiluftspektakel […] m​it Action u​nd Spaßfaktor“[11].

Einzelnachweise

  1. Mein erstes Buch. In: Die Schatzinsel. Zürich 1979, S. 314 f
  2. Lloyd Osbourne behauptete später, dass er selbst mit der Zeichnung begonnen, sein Stiefvater diese dann jedoch verfeinert und ihr den Namen gegeben habe. Vgl. hierzu Emma Letley: Treasure Island. Oxford World’s Classics, 1998, ISBN 0-19-283380-4, S. vii–viii.
  3. Und zwar im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg i. Br., in dem seit 1892 auch die Romane Karl Mays erschienen: Die Schatzinsel. Aus dem Englischen des Robert Louis Stevenson übersetzt von E. A. Witte. Mit 25 Illustrationen von A. Wald. Erstes bis fünftes Tausend. 1897. Freiburg i. Br. Friedrich Ernst Fehsenfeld. = Die Welt der Fahrten und Abenteuer. Band II.
  4. Reinbold: Robert Louis Stevenson, S. 78 f
  5. Silver: Rückkehr zur Schatzinsel (Memento vom 23. April 2014 im Internet Archive) Rezension bei mare online
  6. Die Schatzinsel-Hörspielseite (Memento vom 10. November 2007 im Internet Archive)
  7. Blubb. Hörspiele: Die Schatzinsel (Hörspiel). Abgerufen am 26. Dezember 2018.
  8. Pirate’s House Inn (Memento vom 17. Mai 2011 im Internet Archive)
  9. comicguide.de
  10. comicradioshow.com
  11. „Die Schatzinsel“ als Freiluft-Spektakel. Abgerufen am 5. Juni 2018.
Commons: Die Schatzinsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Treasure Island – Quellen und Volltexte (englisch)
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