Eckart Dux
Eckart „Ecki“ Dux (* 19. Dezember 1926 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher.
Leben
Der Sohn eines Versicherungsoberinspektors absolvierte seine Schauspielausbildung bei Else Bongers in Berlin und debütierte 1948 am dortigen Renaissance-Theater. Danach führten ihn Engagements an zahlreiche Berliner Bühnen, darunter die Tribüne, das Schlosspark Theater, das Theater am Kurfürstendamm sowie an weitere Spielstätten in München, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart. Als jugendlicher Hauptdarsteller und später als Charakterdarsteller übernahm er zahlreiche Rollen in Film und Fernsehen. Einer seiner bekanntesten Filme war dabei der DEFA-Märchenfilm Das singende, klingende Bäumchen, in dem er den Prinzen spielte. Danach arbeitete er ausschließlich im Westen.[1]
Seit 1948 ist Dux zudem umfangreich in der Synchronisation tätig und zählt damit zusammen mit Jürgen Thormann zu den dienstältesten deutschen Sprechern. In den 1950er und 1960er Jahren war er die Standardstimme von Audie Murphy, zwischen 1957 und 1991 die Standardstimme von Anthony Perkins, den er unter anderem im Klassiker Psycho sprach. Dux synchronisierte auch so bekannte Darsteller wie Van Johnson (u. a. in 23 Schritte zum Abgrund), Steve Martin (u. a. in Solo für 2, L.A. Story oder Vater der Braut), Fred Astaire (u. a. in Osterspaziergang und Königliche Hochzeit), den Hauptdarsteller George Peppard in der Actionserie Das A-Team und Jerry Stiller in der Sitcom King of Queens.
Nachdem Joachim Höppner im Jahr 2006 gestorben war, übernahm Dux die Synchronisation von Ian McKellen (Gandalf) in Peter Jacksons Hobbittrilogie. In der Serie Designated Survivor (ab 2016) synchronisierte er in 12 Episoden Geoff Pierson in der Rolle des Alt-Präsidenten Cornelius Moss.[2] Auch ist er in dem Animationsfilm The Boss Baby zu hören.
Eckart Dux ist auch als Hörspielsprecher tätig, so als Flitze Feuerzahn in der gleichnamigen Hörspielserie von Europa (1984 bis 1987), als Opa von Conni in den Hörspielen der Kinderbuchserie Meine Freundin Conni, als Erzähler in der Maritim-Produktion Edgar Wallace (ab 2004) und in der Hörbuchserie Darkside Park (2009) von Ivar Leon Menger. Dux vertonte 2001 das Hörbuch zu Blanker Unsinn von Steve Martin.[3] Gastrollen übernahm er unter anderem in mehreren Folgen der Detektivserie Die drei ??? (u. a. in der Folge "Geister Canyon") und in Ein Fall für TKKG. In jüngerer Zeit übernimmt er regelmäßig Rollen in der Gruselkabinett-Reihe von Titania Medien.
Eckart Dux war mit der Schauspielerin Gisela Peltzer verheiratet. Seine jetzige Ehefrau ist die Filmeditorin Marlies Dux. Er lebt in Sassenburg.
Filmografie (Auswahl)
- 1950: Die lustigen Weiber von Windsor
- 1951: Das Haus in Montevideo
- 1952: Der bunte Traum
- 1953: Briefträger Müller
- 1957: Das singende, klingende Bäumchen
- 1958: Zwei Herzen im Mai
- 1960: Wir Kellerkinder
- 1960: Gustav Adolfs Page
- 1962: Das Halstuch (TV-Mehrteiler)
- 1962: So toll wie anno dazumal
- 1963: Jack und Jenny
- 1963: Meine Tochter und ich
- 1966–1970: Polizeifunk ruft (Fernsehserie)
- 1970: O Happy Day
- 1970–1974: Hamburg Transit (Fernsehserie)
- 1972–1973: Butler Parker
- 1974: Der Kommissar: Die Nacht mit Lansky
- 1974: Tatort – Playback oder die Show geht weiter (Fernsehreihe)
- 1981: Sonderdezernat K1: Die Spur am Fluss
- 1986: Tatort – Tödliche Blende
- 1990: Das Geld liegt auf der Bank
- 1997: Rosamunde Pilcher – Der Preis der Liebe
- 2000: Hotel Elfie (Pilotfilm)
- 2000: Großstadtrevier
- 2002: Rosa Roth
- 2003: Adelheid und ihre Mörder
- 2007: Leo – Ein fast perfekter Typ
- 2007: Elvis und der Kommissar – Zweimal sterben gilt nicht
- 2009: Der Schatz vom Elsensee
Auszeichnungen
- 2006: Synchron Zuhörerpreis Die Silhouette in der Kategorie „Synchronschauspieler Serie“ für Jerry Stiller in King of Queens
- 2008: Deutscher Preis für Synchron für sein herausragendes Gesamtwerk in der Synchronarbeit
- 2013: Ohrkanus-Hörbuch- und Hörspielpreis Ehrenpreis für das Lebenswerk[4]
Literatur
- Thomas Bräutigam: Stars und ihre Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. S. 82–83; Schüren, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-627-0
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 204.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 493.
Weblinks
- Literatur von und über Eckart Dux im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eckart Dux in der Internet Movie Database (englisch)
- Eckart Dux in der Deutschen Synchronkartei (mit Hörprobe von 1960)
Einzelnachweise
- Eckart Dux bei defa-sternstunden.de, abgerufen am 27. November 2016.
- Designated Survivor: Geoff Pierson von Eckart Dux als Cornelius Moss. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 6. Februar 2021.
- Steve Martin - Blanker Unsinn @ H?rNews.de. Abgerufen am 2. Juni 2019.
- Kati Schaefer: Gewinner der Ohrkanus Hörspiel- und Hörbuchpreisverleihung 2013. Ohrkanus-Hörbuch- und Hörspielpreis, 28. April 2013, archiviert vom Original am 19. Mai 2014; abgerufen am 29. April 2013.