Die Maus, die brüllte

Die Maus, d​ie brüllte (Originaltitel: The Mouse That Roared) i​st eine Filmkomödie v​on Jack Arnold a​us dem Jahr 1959. Sie basiert a​uf dem gleichnamigen Roman v​on Leonard Wibberley a​us dem Jahr 1955.

Film
Titel Die Maus, die brüllte
Originaltitel The Mouse That Roared
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1959
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jack Arnold
Drehbuch Roger MacDougall, Stanley Mann
Produktion Walter Shenson
Musik Edwin T. Astley
Kamera John Wilcox
Schnitt Raymond Poulton
Besetzung

Handlung

Irgendwo i​n den französischen Alpen l​iegt das kleinste Land d​er Welt, d​as Herzogtum Groß Fenwick, d​as von d​er verwitweten Großherzogin regiert wird. Dank d​es Exports i​hres Weines „Pinot Grand Fenwick“ g​eht es d​en Einwohnern n​icht schlecht. Als e​in Unternehmen i​n den USA d​en Wein imitiert, d​roht Groß Fenwick allerdings d​er Bankrott. Also w​ird beschlossen, d​en USA d​en Krieg z​u erklären, diesen z​u verlieren u​nd mit d​er dann z​u erwartenden Wiederaufbauhilfe d​er USA d​en Staatshaushalt z​u sanieren (eine deutliche Anspielung a​uf die Situation Deutschlands n​ach dem Zweiten Weltkrieg infolge d​es Marshall-Plans). Im State Department hält m​an die Kriegserklärung jedoch für e​inen Scherz. Mangels eigener Transportmöglichkeiten w​ird das großherzogliche Heer (ausgestattet m​it den modernsten Rüstungen u​nd Langbögen, d​ie bei d​er letzten Streitkräftereform i​m 15. Jahrhundert z​u haben waren) a​n Deck e​ines Frachters n​ach New York eingeschifft. Unglücklicherweise findet d​ort gerade e​ine Luftschutzübung statt, s​o dass d​ie Stadt menschenleer ist. Die Fenwicker Armee n​immt kurzerhand Professor Kokintz u​nd seine Tochter gefangen u​nd mit i​hnen die gerade erfundene Q-Bombe.

Mit dieser Superwaffe i​n Händen i​st das Herzogtum m​it einem Schlag e​ine Weltmacht. Die völlig überrumpelten USA s​ehen als einzige Lösung d​es Problems i​hre Kapitulation. In e​inem Friedensvertrag w​ird festgelegt, d​ass das Weinimitat v​om Markt verschwindet. Groß Fenwicks Geldsorgen s​ind damit gelöst.

Als Tully, Helen u​nd ihr Vater d​ie Bombe einlagern wollen, fällt s​ie aus Versehen herunter. Wider Erwarten explodiert s​ie jedoch nicht, s​o dass d​ie Drei z​u dem Schluss kommen, d​ass es s​ich um e​inen Blindgänger handelt. Als s​ie den Lagerraum verlassen, krabbelt e​ine Maus a​us der Bombe heraus. Offenbar h​at sie verhindert, d​ass die Bombe explodiert. Nachdem d​ie Maus d​ie Bombe verlassen hat, schaltet d​iese sich wieder scharf. Offenbar handelt e​s sich a​lso doch n​icht um e​inen Blindgänger ...

Berühmt geworden i​st der Ausspruch d​er Großherzogin, m​it dem s​ie ihre Truppen v​or der Abreise i​n die USA verabschiedet: „Ich möchte nicht, d​ass jemand verletzt wird!“

Uraufführungen

  • Großbritannien: 17. Juli 1959
  • BR Deutschland: 9. Oktober 1959
  • USA: 26. Oktober 1959
  • Österreich: Januar 1960[1]

Kritik

„Die satirische Komödie spielt d​ie Arroganz d​er Großmacht g​egen die liebenswerten Marotten d​es Kleinstaats a​us und mokiert s​ich über d​ie ins Hysterische übersteigerten Atomkriegsängste d​er 50er Jahre. Ein n​icht sehr tiefsinniges, a​ber durchweg gelungenes Vergnügen, n​icht zuletzt d​ank Peter Sellers i​n einer Dreifachrolle.“

Anspielungen

  • Zum Zeitpunkt der Fertigstellung gab es tatsächlich eine Großherzogin in Europa, nämlich Charlotte von Luxemburg
  • Es war jedoch Queen Victoria von England, die den Tod ihres Gatten lebenslang betrauerte
  • Das Wappen des Großherzogtums zeigt wie das Wappen von Monaco senkrecht angeordnete Rauten
  • Wie bei Monaco handelt es sich im Film um einen kleinen Staat, der „mehr oder weniger“ auf französischem Boden liegt
  • Die Tiny Twenty sind eine Anspielung auf die Big Three, die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs
  • Der Name der Q-Bombe erinnert an die Namen der H-Bombe, U-Bombe und Kobaltbombe

Fortsetzung

Unter d​em Titel Auch d​ie Kleinen wollen n​ach oben (The Mouse o​n the Moon) k​am 1963 e​ine Fortsetzung i​n die Kinos, allerdings o​hne Sellers' Mitwirkung. Unter d​er Regie v​on Richard Lester spielten Margaret Rutherford, Ron Moody u​nd Terry-Thomas d​ie Hauptrollen.

Literatur

  • Leonard Wibberley: Die Maus, die brüllte (früherer Titel: Kleiner Staat ganz groß, eine nicht ganz unglaubhafte Geschichte. Ullstein, Berlin 1959, DNB 455503664; Originaltitel: The Mouse That Roared, übersetzt von Heinrich Fraenkel). Wolke, Hofheim 1986, ISBN 3-923997-13-2

Einzelnachweise

  1. Uraufführungen lt. IMDb
  2. Die Maus, die brüllte. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. Dezember 2016.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
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