Deutschordensburg
Auf dem Gebiet des Deutschordensstaats entstanden ab dem 13. Jahrhundert zahlreiche Ordensburgen. Sie dienten der Mission als militärische Basis und Kloster.
Lage und Erhaltung
Bekannte Ordensburgen wurden vom Schwertbrüderorden und vom Deutschen Orden im Bereich der südöstlichen Ostseeküste angelegt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westpreußen über Ostpreußen, Litauen und Lettland bis Estland. Typisch für die Ordensburgen ist die Bauweise im Stil der norddeutschen Backsteingotik und die Anlage als Wasserburg, da sich die Burgen meistens im Flachland befanden und daher relativ ungeschützt waren.
Einige der Ordensburgen sind bis heute erhalten geblieben (bzw. sind wieder aufgebaut worden) und werden jetzt touristisch genutzt – bekanntestes Beispiel ist die Ordensburg Marienburg an der Nogat, einige Burgen wurden zweckentfremdet (industrielle Nutzung der Burg Labiau im heute russischen Polessk, im nördlichen Teil des ehemaligen Ostpreußen), viele Burgen überdauerten als Ruine (Balga in Russland) und einige Burgen sind restlos zerstört worden (Königsberg).
Im heutigen Polen
- Burg Bütow in Bytów
- Ordensburg Marienburg in Malbork
- Burg Rastenburg in Kętrzyn
- Burg Marienwerder in Kwidzyn
- Burg Allenstein in Olsztyn
- Ordensburg Rheden in Radzyń Chełmiński
- Neidenburg (Ordensburg) in Nidzica
- Schloss Angerburg in Węgorzewo
- Mohrungen in Morąg
- Burg Ortelsburg in Szczytno
- Burg Heilsberg in Lidzbark Warmiński
- Burg Lauenburg in Lębork
In der heutigen Exklave Kaliningrad und in Litauen
Im heutigen Lettland
- Schloss des Livländischen Ordens in Rīga
- Deutschordensburg Bauske in Bauska
- Ordensburg Lemsal in Limbaži
- Schwertbrüderordensburg Segewold in Sigulda
- Ordensburg Wenden in Cēsis
- Burg des Livländischen Ordens Windau in Ventspils
- Deutschordensburg Dondangen in Dundaga
- Ordensburg Ludsen
- Ordensburg Doblen
- Burg Burtneck
- Ordensburg Rositten in Rēzekne
- Ordensburg Alswangen in Alsunga
- Ordensburg Durbe in Durbe
- Ordensburg Grobin
- Selburg
- Ordensburg Trikaten
- Ordensburg Wolkenburg
- Ordensburg Rodenpois in Ropaži
- Ordensburg Ermes in Ērģeme
- Daugavgrīva (Dünamünde)
Literatur
- Karl Emil Gebauer: Zeitangabe der Erbauung verschiedener Burgen des Deutschen Ordens in Preußen. Nach den Bestimmungen der Geschichte Preußens von J. Voigt. In: Neue Preußische Provinzial-Blätter. Band 10, Königsberg 1850, S. 470–472.
- Johann Christian Wutzke: Bemerkungen über die Besitznahme Preussens, welche von den Wasserwegen ausgegangen ist. Ueber die Entstehung der Schlösser und Burgen, deren Zweck, Bauart und ihre jetzige Beschaffenheit. G. Reimer, Königsberg 1836.