Dundaga
Dundaga (deutsch Dondangen) ist eine Ortschaft im Westen Lettlands und war bis 2021 Zentrum eines gleichnamigen Verwaltungsbezirks, der anschließend im Bezirk Talsi aufging.
Dundaga (dt. Dondangen) | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Lettland | ||
Verwaltungsbezirk: | Bezirk Talsi | ||
Koordinaten: | 57° 31′ N, 22° 21′ O | ||
Einwohner: | 1.583 (3. Jun. 2015) | ||
Höhe: | 63 m | ||
Webseite: | www.dundaga.lv | ||
Geschichte
Der Ort taucht erstmals 1245 als Donedange in Urkunden auf.[1] Das Anwesen war seit 1252 im Besitz des Bischofs von Riga bzw. des Domkapitels von Riga.[1] 1434 wurde es an den Bischof von Kurland verkauft.[1] Durch Erbschaft gelangte das Rittergut 1711 an die Familie Osten-Sacken. Fürstin Christiane Charlotte von der Osten-Sacken wandelte das Gut Dondangen 1796 in einen Fideikommiss um.[1] Anfang des 20. Jahrhunderts war das Landgut Dondangen, aus dem die Gemeinde Dundaga hervorging, mit 102.400 Hektar das größte im Baltikum.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde hier 1943 der SS-Truppenübungsplatz Seelager eingerichtet. Zwangsarbeiter sowie KZ-Häftlinge aus dem KZ Kaiserwald mussten die Bauarbeiten erledigen. Die Bewohner des Gebiets wurden zwangsweise umgesiedelt.
Schloss Dondangen
Die Burg Dondangen wurde 1249 vom Deutschen Orden gebaut und 1318 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Ab dem 17. Jahrhundert wurde sie den Erfordernissen als Herrenhaus gemäß umgebaut. Während der Revolution 1905 wurde das Gebäude niedergebrannt.[1] Nach den Entwürfen des Braunschweiger Architekten Hermann Pfeifer erfolgte 1909 ein Wiederaufbau. Seit 1926 wurde das Schloss als Schule sowie als Verwaltungsgebäude genutzt.
Evangelisch-lutherische Kirche Dundaga
Eine evangelisch-lutherische Kirche in Dundaga gab es seit dem 17. Jahrhundert. Die heutige Steinkirche wurde 1766 unter der Obhut des Diplomaten und Staatsmanns Carl von der Osten-Sacken fertiggestellt, dem Besitzer der Burg Dundaga, der nach seinem Tod in Berlin in der Kirche beigesetzt wurde. 1856–1859 fertigte Ansis Dinsbergs die Orgel, 1912 malte Janis Rozentāls das Altarbild „Ostermorgen“. Bis Anfang der 1920er Jahre wurde die Kirche sowohl von der deutschen als auch von der lettischen Gemeinden genutzt, später nur von der lettischen Gemeinde.
Literatur
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 117 f.
- Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
- Sigurds Rusmanis, Ivars Vīks: Kurzeme. Izdevniecība Latvijas Enciklopēdija, Riga 1993, ISBN 5-89960-030-6, S. 128–131.
Fußnoten
- Lettland (Südlivland und Kurland). In: Hans Feldmann, Heinz von zur Mühlen (Hrsg.): Baltisches historisches Ortslexikon. Band 2. Böhlau Verlag, Köln, Wien 1990, ISBN 3-412-06889-6, S. 117.