Dalovice

Dalovice (deutsch Dallwitz) i​st eine Gemeinde i​m Karlovarský kraj i​n Tschechien.

Dalovice
Dalovice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Karlovy Vary
Fläche: 627,556[1] ha
Geographische Lage: 50° 15′ N, 12° 54′ O
Höhe: 400 m n.m.
Einwohner: 1.986 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl: 360 13 – 362 63
Kfz-Kennzeichen: K
Verkehr
Bahnanschluss: Chomutov–Cheb
Dalovice–Merklin
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 3
Verwaltung
Bürgermeister: Milan Holý (Stand: 2006)
Adresse: Hlavní 99
362 63 Dalovice
Gemeindenummer: 537918
Website: www.ou-dalovice.cz
Lage von Dalovice im Bezirk Karlovy Vary

Geographie

Lage

Dalovice i​st ein östlicher Vorort v​on Karlsbad, d​er direkt a​n das Stadtgebiet grenzt u​nd an d​er Mündung d​es Baches Vitický potok (auch Dalovický potok genannt) i​n die Eger a​n deren linkem Ufer liegt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Dalovice besteht a​us den Ortsteilen Dalovice (Dallwitz), Všeborovice (Schobrowitz) u​nd Vysoká (Hohendorf),[3] d​ie zugleich a​uch Katastralbezirke bilden.[4] Grundsiedlungseinheiten s​ind Dalovice, Všeborovice, Všeborovice-u Ohře, Všeborovice-za dálnicí, Vysoká u​nd Zálesí.[5]

Geschichte

Kirche in Dalovice

Das Dorf Dalovice gehörte ursprünglich z​u den Lehngütern d​er Burg Loket. Die ursprüngliche Feste w​ar nach archäologischen Funden g​egen Ende d​es 12. Jahrhunderts gegründet worden. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen a​us den Jahren 1457 u​nd 1462, a​ls „de Stalticz“ u​nd später „de Talticz“ erwähnt wurden. Später erwarben d​ie Mitglieder d​es Hauses Hýzrl a​us Chodov d​as Dorf. Am 6. Februar 1503 w​urde Dalovice v​on Truppen d​er Herren von Schlick belagert u​nd erobert. Danach w​urde die a​lte Festung verlassen. Das ursprünglich landwirtschaftliche Dorf änderte i​m 19. Jahrhundert – n​ach der Entdeckung v​on Kaolinvorkommen – s​ein Gesicht. 1804 w​urde die e​rste Steingut-, später e​ine Keramikmanufaktur gegründet. Daneben entstanden d​ie ersten Ziegeleien, e​ine Brauerei, e​ine Mühle u​nd ein Sägewerk.

Die Gemeinde w​urde von einigen bedeutenden Persönlichkeiten besucht, s​o vom kaiserlichen Heerführer Octavio Piccolomini; neunmal w​ar Johann Wolfgang v​on Goethe z​u Besuch. Der Dichter Theodor Körner kurierte h​ier seine Verletzungen a​us den Napoleonischen Kriegen aus; b​ei Dallwitz befanden s​ich die v​on ihm besungenen uralten „Dallwitzer Eichen“.[6] Die Körnereiche s​teht immer n​och und i​st ein Naturdenkmal.[7]

Nach d​em Münchner Abkommen w​urde der Ort 1938 d​em Deutschen Reich zugeschlagen u​nd gehörte b​is 1945 z​um Landkreis Karlsbad i​m Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Eger.

Nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die deutsche Bevölkerung a​us dem deutsch besiedelten Gebiet vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
18460597in 63 Häusern, darunter eine israelitische Familie[8]
18570858[9]
18691194[9]
18801556[10]
18901855[10]
19002066deutsche Einwohner[11]
19102043[10]
19212103[10]
19302287[12]
19392276[12]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs[10]
Jahr1950196111970119801199112001120111
Einwohner1300212518801895176618121870
1 Dalovice mit Všeborovice und Vysoká

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Dalovice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. uir.cz
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. uir.cz
  4. uir.cz
  5. uir.cz
  6. Eduard Hlawaček: Karlsbad, seine Mineralquellen, Umgebungen und geselligen Verhältnisse. 6. Auflage, Prag und Karlsbad 1859, S. 238.
  7. Körnereiche, abgerufen am 22. August 2021
  8. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 15: Elbogener Kreis. Prag 1847, S. 102.
  9. Wochenblatt für Karlsbad und die Umgebung. Band 10, Nr. 24 vom 11. Juni 1870, S. 316, linke Spalte.
  10. Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015. (PDF) Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 16. Februar 2016 (tschechisch).
  11. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 4, Leipzig und Wien 1906, S. 428.
  12. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Karlsbad. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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