Cujo (Film)
Cujo ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stephen King. Er wurde 1983 gedreht.
Film | |
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Titel | Cujo |
Originaltitel | Cujo |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1983 |
Länge | 91 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 16 |
Stab | |
Regie | Lewis Teague |
Drehbuch | Don Carlos Dunaway Lauren Currier |
Produktion | Daniel H. Blatt |
Musik | Charles Bernstein |
Kamera | Jan de Bont |
Schnitt | Neil Travis |
Besetzung | |
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Handlung
Der freundliche und kinderliebe Bernhardiner Cujo wird auf der Jagd nach einem Kaninchen von einer tollwütigen Fledermaus gebissen. Während der Hund der Krankheit zunehmend verfällt und sich sein Wesen zu einer Bestie verändert, wird das Schicksal zweier Familien geschildert. Da ist einmal Cujos Herrchen Joe Camber, dessen Frau Charity gerade in der Lotterie gewonnen hat. Sie schenkt ihm eine für seine Autowerkstatt wichtige Maschine und wünscht sich dafür, ihre Schwester in Connecticut zu besuchen. Joe nutzt die Abwesenheit seiner Frau, um mit seinem Saufkumpanen abzuhängen.
Vic Trenton hat derweil andere Probleme: Die Marke, für die er Werbung produziert, kommt in Misskredit und dann ertappt er auch noch seine Frau Donna beim Fremdgehen mit seinem Tenniskumpel. Er ist auf Dienstreise, als der Wagen seiner Frau den Geist aufgibt und sie ihn zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn Tad zu Joe Cambers' Werkstatt bringt. Doch das Anwesen der Cambers ist leer: Charity ist unterwegs – und Joe ist tot, getötet von seinem eigenen Hund, bei dem die Tollwut die Oberhand gewonnen hat.
Als Donna ankommt und aussteigen will, greift Cujo an. Sofort flieht sie zurück in das Auto – doch dieses will nicht mehr anspringen. Donna ist mit Tad an einem heißen Tag im Wagen gefangen und auch in der Nacht und am nächsten Tag. Schließlich weiß sie, dass sie sich dem Hund stellen muss oder ihr Sohn wird in der Hitze verdursten. Schwer verletzt gelingt es ihr schließlich, Cujo mit einem zersplitterten Baseballschläger zu überwältigen und den kleinen Tad im Haus der Cambers wiederzubeleben. In der Schlussszene kommt der schwer verletzte Hund noch einmal durch das Fenster gelaufen und wird von Donna erschossen.
Kritik
„Horror-Schocker, der Schrecken nicht aus blutigen Effekten gewinnt, sondern die Angsterwartung des Zuschauers psychologisch einfühlsam steigert. Ein für das Genre ungewöhnlicher Film nach Stephen King, der sich bemerkenswert viel Raum für die Zeichnung des Hintergrundes nimmt.“
Abweichungen zur Romanvorlage
- King löste seinerzeit einen Sturm des Protestes aus, als er den vierjährigen Tad in der Romanvorlage im Wagen verdursten ließ. Er selbst meinte, Tad sei ihm unter den Fingern weg gestorben (siehe auch den Artikel zum Roman), doch die Leserschaft war so empört, dass Tad in der Filmversion überleben darf.
- King verzichtet auf den in Filmen üblich gewordenen Der-Tote-steht-noch-einmal-auf-Effekt – im Roman stirbt Cujo an der Baseballschläger-Attacke.
- Der Roman legt vielmehr Wert auf die direkte Verbindung von Cujos Leiden und dem Monster, das Tad in seinem Kleiderschrank vermutet, so bekommt der Hund teils gespenstische Züge, worauf schon der Anfang des Buches verweist, da Cujo wie eine Reinkarnation des Frauenkillers Frank Dodd (aus Dead Zone – Das Attentat) eingeführt wird: „Das Ungeheuer stirbt nie. Im Sommer 1980 kam es wieder nach Castle Rock.“
- Einige Passagen des Romans sind aus der Sicht des kranken Hundes geschrieben; dies wurde im Film nicht umgesetzt.
Besetzung
- Donna Trentons bzw. Dee Wallaces Seitensprung ist in Wirklichkeit ihr Ehemann Christopher Stone.
- Der kleine Tad wird gespielt von Danny Pintauro, vielen bekannt aus der Serie Wer ist hier der Boss?.
- Für den Film stand Jan de Bont hinter der Kamera.
Wissenswertes
- Die Inspiration zu seinem Roman kam King, als er nach einer Motorradpanne eine abgelegene Werkstatt aufsuchte und ihm ein riesiger Hund begegnete, der nach ihm schnappte, bevor sein Herrchen ihn zurückpfiff.
- Warner Bros. entschied, im Trailer zum Film den Hund mit keinem Wort zu erwähnen; es ist stets nur von einer „unheimlichen Bedrohung“ die Rede.
- Für den Film wurden sechs Bernhardiner herangezogen, je nachdem, was sie besonders gut konnten (Zähnefletschen oder imposant Laufen etc.). Aber auch eine Hundeattrappe auf Schienen und ein Stuntman in Hundekostüm kamen zum Einsatz.
- Hauptbestandteil des Hunde-Makeups war Maissirup, der den Tieren besonders gut schmeckte; nach wenigen Minuten hatten sie wieder alles abgeleckt.
- Der Film soll an heißen Tagen spielen, so dass Donna mit ihrem Sohn im Auto fast erstickt; doch es regnete fast während der gesamten Dreharbeiten. Die Nachbearbeitungen von Jan De Bont verdienen somit große Anerkennung.
- Dieser Film gehört zu Kings Favoriten, was die Verfilmung seiner eigenen Werke betrifft. Er schreibt: „Cujo hat einige der furchterregendsten Momente, die je auf Film gebannt wurden.“
- Es existieren zwei leicht unterschiedliche Versionen des Films; leichte Abwandlungen finden sich in der Darstellung des außerehelichen Liebespaares.
- Der Film war 1984 von der Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films für den besten Horrorfilm nominiert, außerdem wurde Danny Pintauro für den Young Artist Award vorgeschlagen; gewonnen hat der Film den Publikumspreis 1987 bei Fantasporto.
- Seit 2013 ist die ungeschnittene Laser-Paradise-Red-Edition-DVD mit der alten, ursprünglichen Synchronisation erhältlich, die es bisher nur auf VHS und als Bootleg gab, mit einer längeren Laufzeit von 94 Minuten. Neue Szenen wurden nachsynchronisiert.
Literatur
Das große Stephen King Film-Buch. Bastei-Verlag, Bergisch Gladbach 1986, ISBN 3-404-28144-6.
Weblinks
- Cujo in der Internet Movie Database (englisch)
- Cujo bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Cujo bei Metacritic (englisch)
- Cujo in der Online-Filmdatenbank
Einzelnachweise
- Cujo. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.