Columbusstraße (Bremerhaven)
Die Columbusstraße ist eine zentrale Durchgangsstraße in Bremerhaven, Mitte (Süd) und Geestemünde (Nord). Sie führt teilweise parallel zur Bürgermeister-Smidt-Straße überwiegend in Süd-Nord-Richtung von Geestemünde vom Elbinger Platz und der Georgstraße zur Barkhausenstraße und Lloydstraße.
Columbusstraße | |
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Vorne: Alter Hafen, dahinter Columbusstraße, teils unter dem Columbus-Center | |
Basisdaten | |
Stadt | Bremerhaven |
Stadtteil | Mitte, Geestemünde |
Angelegt | 1966 |
Querstraßen | Elbestr., Schönianstr., Borriesstr., Wilhelmshavener Str., Brommystr., Bussestr., An der Geeste, Van-Ronzelen-Str., Am Alten Hafen, Obere Bürger, Kirchenstr., Mühlenstr., Hermann-Henrich-Meier-Str., Keilstr., Am Neuen Hafen, Lloydplatz, Lloydstr., Lloydplatz |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Autos, Fahrräder und Fußgänger |
Straßengestaltung | vier bis sechsspurige Straße |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1800 Meter |
Sie gliedert sich in die Teilbereiche
- Georgstraße bis Geeste in Geestemünde
- Geeste bis Lloydstraße in Mitte.
Die Querstraßen und die Anschlussstraßen wurden benannt u. a. als Georgstraße 1860 nach dem König Georg V. (Hannover), Elbinger Platz nach der Patenstadt, Elbestraße nach dem Fluss, Schönianstraße nach dem Regierungsrat Johann Schönian aus Lehe[1], Borriesstraße nach dem Minister von Hannover und Förderer Geestemündes Wilhelm von Borries (1802–1883), Wilhelmshavener Straße nach der Stadt, Brommystraße nach dem Konteradmiral und Befehlshaber der ersten Reichsflotte Karl Rudolf Brommy (1804–1860), Bussestraße nach dem Reeder und Begründer der deutschen Hochseefischerei Friedrich Busse (1835–1898), An der Geeste nach dem Fluss, Van-Ronzelen-Straße nach dem Wasserbauingenieur und bremischen Hafenbaudirektor (1800–1865), Am Alten Hafen, Obere Bürger nach der oben liegenden Einkaufspassage, Kirchenstraße, die zur Großen Kirche führt, Mühlenstraße (?), Hermann-Henrich-Meier-Straße nach dem Reeder und Gründer des Norddeutschen Lloyds (1809–1898), Keilstraße (?), zwei unbenannte Straßen, Am Neuen Hafen, Lloydplatz und Lloydstraße nach der Reederei und dem Werftbetrieb Norddeutscher Lloyd (NDL) sowie die Barkhausenstraße nach dem Bremer Bürgermeister Carl Georg Barkhausen (1848–1917); ansonsten siehe beim Link zu den Straßen.
Geschichte
Name
Die Columbusstraße wurde benannt nach dem Amerikaentdecker Christoph Kolumbus (1451–1506), der 1492 eine Insel der Bahamas und damit die Neue Welt entdeckte.
Die Seestadt Bremerhaven benannte auch das Columbus-Center Bremerhaven und die Columbuskaje nach dem Entdecker und auch das bekannte Schiff Columbus des Norddeutschen Lloyds von 1924 mit Heimathafen Bremerhaven erhielt diesen Namen.
Entwicklung
Bremerhaven dehnte sich nach dem Bau der Häfen in Bremerhaven (ab 1827) langsam um 1850 nach Osten und Norden aus. Die Straße diente lange Zeit der Erschließung des Alten und Neuen Hafens in Bremerhaven. Der Bremerhavener Bahnhof lag am Neuen Hafen und hatte eher den Charakter eines Güterbahnhofs. Heute verläuft dort die Columbusstraße.
Um 1960 entwickelte der Stadtplaner und Architekt Prof. Ernst May ein langfristiges Konzept für den Stadtteil Mitte. Im Rahmenplan wurde parallel zur Bürgermeister-Smidt-Straße ein durchgehender Straßenzug (Columbusstraße und Barkhausenstraße) vorgesehen, welcher auf der Kennedybrücke über die Geeste seit 1963 nach Geestemünde führte. Durch die Pläne von May wurde der Stadtteil Mitte konsequent auf die Weser und die davorliegenden Hafenbecken ausgerichtet. Da der Alte wie der Neue Hafen für die Hafenwirtschaft ihre Bedeutung verloren, konnte eine ständige Aufwertung des Gebietes für die kommenden Havenwelten erfolgen.
1960 nahm die Schiffingenieurschule Bremerhaven in einem dreigeschossigen Neubau an der Columbusstraße 21 ihren Unterricht auf, heute das umgebaute Haus C als Seminargebäude der Hochschule Bremerhaven. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum von 1971 nach Plänen von Hans Scharoun war für das Gebiet ein bedeutsamer Impulsgeber. Am Elbingplatz baute die AOK um 1970 platzbestimmend ihre Geschäftsstelle. Das bis zu 24-gesch. Wohn- und Geschäftshaus Columbus-Center Bremerhaven von 1978 veränderte das Gebiet entscheidend. Das Hauptgebäude vom Alfred-Wegener-Institut entstand 1985, das Deutsche Auswandererhaus 2005.
Verkehr
Der durchgehende Straßenzug Barkhausenstraße, Columbusstraße und Kennedybrücke führt seit 1963 von den Häfen nach Geestemünde, nachdem die Kennedybrücke und das Sturmflutsperrwerk fertiggestellt wurden. Die Straße ist Teil der Bundesstraße 212 (Bremerhaven bis Bookholzberg und zur Bundesautobahn 28)
Im Nahverkehr von BremerhavenBus durchfahren die Linie HL (Hafen-Liner: Rotersand – Thünen-Institut) und ab Keilstraße – in südlicher Richtung gesehen – die Linien 502, 504, 505, 506, 508, 509, S, ML und NL die Straße und die Linien 503, 507, 510 und 514 tangieren sie am Elbinger Platz in Geestemünde.[2]
Gebäude und Anlagen
Erwähnenswerte Gebäude und Anlagen
- Nr. 1: 2-, 5- und 8-gesch. Bürohaus der AOK Niedersachsen; zuvor abgerissener Neubau von 1966
- Nr. 2: 16- und 17-gesch. Büro- und Wohnhochhaus Haus des Handwerks von 1971 mit u. a. der Akademie des Handwerks an der Unterweser und einem Versicherungsunternehmen sowie seit 2011 die Spielstätte Junges Theater Bremerhaven (JUB)
- An der Geeste Nr. : 2-gesch. Historisches Museum
- An der Geeste Nr. 13a: 2-gesch. maritimes Geschäftshaus
- Bussestraße Nr. 16A/ An der Geeste Nr. 19 : 3-gesch. Neubau von
- Geeste mit 28,4 m breiter Kennedybrücke und Sturmflutsperrwerk von 1961/63
- Hochschule Bremerhaven
- Nr. 21: 3-gesch. Haus C als umgebautes Seminargebäude Schiffsbetriebstechnik der Hochschule; seit 1960 Neubau der Schiffingenieurschule Bremerhaven
- Karlsburg Nr. 7/Columbusstraße: Haus S von 2005, Seminargebäude und Bibliothek
- An der Karlstadt Nr. 8/Columbusstraße: Haus T – Technik von 2011
- Parkhaus Theatergarage
- Rückseite vom Stadttheater Bremerhaven am Theodor-Heuss-Platz,
- Am Alten Hafen Nr. 26: 4- und 5-gesch. Hauptgebäude vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) von 1985 mit Staffelgeschossen nach Plänen von Oswald Mathias Ungers
- Alter Hafen von 1830; heute Museumshafen mit Bark Seute Deern, Hochseeschlepper Seefalke, Walfangdampfer Rau IX, Haffkahn Emma, Binnenschlepper Helmut, Feuerschiff Elbe 3, U-Boot Wilhelm Bauer
- Obere Bürger Nr. 127: Bis zu 24-gesch. Wohn- und Geschäftshaus Columbus-Center Bremerhaven von 1978 nach Plänen von Peter Weber, Bremerhaven für die Neue Heimat. Das Center besteht aus zwei Parkdecks, darüber zwei weiteren Geschossen für das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum mit etwa 75 Geschäften, Restaurants etc. auf über 30.000 m² Fläche. Die drei bis zu 88 Meter hohen Wohnhochhäuser haben 555 Wohnungen.
- Fußgängerbrücke vom Center über den Alten Hafen zu den Havenwelten zum Klimahaus Bremerhaven, Mediterraneo, Atlantic Hotel Sail City, Deutschen Schifffahrtsmuseum, Zoo am Meer und zur Strandhalle
- Am Alten Hafen Nr. 118: 8-gesch. Wohn- und Bürohaus mit u. a. dem Standesamt
- H.-H.-Meier-Straße Nr. 2/ Keilstraße Nr. 3: 2-gesch. historisierendes Gebäude von 1898 mit Walmdach und Mittelrisalit vom ehem. Seeamt Bremerhaven, heute Büronutzung[3]
- Brückenanlage zwischen Altem und Neuem Hafen von 1927 mit Klappbrücken und Maschinenhaus[4]
- Nr. 65. 3-gesch. Deutsches Auswandererhaus von 2005 nach Plänen von Andreas Heller, Hamburg
- Nr. 67 und 69: Zwei 6-gesch. Gebäude von um 2005 mit u. a. Hotel The Liberty und Restaurant
- Schifferstraße Nr. 2–8: 3-gesch. Bürohaus aus den 1970er Jahren mit dem Finanzamt Bremerhaven
- Schifferstraße Nr. 10–14: 2- und 3-gesch. Bürohaus mit u. a. M&B Industrietechnik
- Lloydstraße 5 Ecke Columbusstraße: 3-gesch. Wohnhaus aus den 1910er Jahren mit seitlichem Giebelrisalit
Kunstobjekte, Gedenktafeln
- Christoph Kolumbus von 1896 vom Bildhauer Ludwig Habich, zuerst im Speckenbütteler Park aufgestellt, im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen, 1978 wiederhergestellt.
- Elbingplatz: Großplastik Memento maris von 1968 vom Bildhauer Gerhart Schreiter
- Äquatorial-Uhr, hinter der Kennedybrücke, von 1967 von den Künstlern Bodo Sturmheit und Heinrich Kramer
Literatur
- Harry Gabcke, Renate Gabcke, Herbert Körtge, Manfred Ernst: Bremerhaven in zwei Jahrhunderten; Band I bis III von 1827 bis 1991. Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1989/1991, ISBN 3-927857-00-9, ISBN 3-927857-37-8, ISBN 3-927857-22-X.
Einzelnachweise
- Landkreis Wesermünde. Abgerufen am 31. Mai 2020.
- Paul Homann: Bremerhavener Streckennetze (ÖPNV). (PDF) Abgerufen am 15. September 2020 (Lesezeichen "27.08.2020").
- Denkmaldatenbank des LfD Bremen
- Denkmaldatenbank des LfD Bremen