Mitte (Bremerhaven)
Bremerhaven-Mitte ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven im deutschen Land Bremen. Mit dem (bremischen) Alten Hafen war er die Keimzelle „Bremerhavens“.
Mitte Stadtgemeinde Bremerhaven | |
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Höhe: | 1 m ü. NHN |
Fläche: | 8,32 km²[1] |
Einwohner: | 12.633 (31. Dez. 2018)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.518 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 27568 |
Vorwahl: | 0471 |
Lage von Mitte in Bremerhaven | |
Geografie
Lage
Bremerhaven-Mitte liegt an der Wesermündung. Der zentrale Stadtteil grenzt im Norden an den Stadtteil Lehe, im Süden und Osten an die Geeste. In den Stadtteil Geestemünde führen drei Brücken. Alte Bremerhavener aus Geestemünde oder Lehe sagen, wenn sie nach Mitte fahren, sie fahren „nach Bremerhaven“.
Gliederung
Ortsteile | km² | Einwohner |
---|---|---|
Mitte-Nord | 0,92 | 7399 |
Mitte-Süd | 7,40 | 5234 |
(Stand: 31. Dezember 2018; Quelle:[1])
Geschichte
Am 1. April 1938 wurde das Hafengebiet Bremerhavens ausgegliedert und der Stadt Bremen angeschlossen. Am 1. November 1939 wurde die preußische Stadt Wesermünde mit der Bremer Stadt Bremerhaven zusammengelegt. Die neue Großstadt trug den Namen Wesermünde und gehörte zunächst zur preußischen Provinz Hannover.
Die Luftangriffe auf Wesermünde zerstörten den Stadtteil Mitte fast vollständig. Er verlor den Großteil seiner Bevölkerung. Durch eine Übereinkunft der britischen und amerikanischen Besatzungsbehörden von 1947 wurden das Stadt- und Landgebiet Bremens sowie der Stadtkreis Wesermünde rückwirkend zum 1. Januar 1947 zu einem als Land zu bezeichnenden Verwaltungsgebiet erklärt. 1947 wurde die Stadt Wesermünde durch die Landesregierung, den Bremer Senat, in Bremerhaven umbenannt.
Nach dem Krieg standen nur noch wenige Gebäude, unter anderem das ausgebrannte Stadttheater, die alten Kaufhäuser von Karstadt und Ketelsen sowie die Ruine der Großen Kirche. Nach Plänen des Stadtplaners Ernst May wurde der Stadtteil Mitte konsequent auf die Weser und die davor liegenden Hafenbecken ausgerichtet. Der Wiederaufbau begann zögerlich erst ab den 1960er Jahren, zunächst mit den Geschäftshäusern und der Rekonstruktion der Großen Kirche an der Bürgermeister-Smidt-Straße und so dann mit den Wohnhäusern und Wohnhochhäusern zwischen Geeste und „Bürger“. Der Bau des Columbus-Center erfolgte Anfang der 1970er Jahre. 1973 entstand das Deutsche Schifffahrtsmuseum nach Plänen von Hans Scharoun.
Die Hochschule Bremerhaven wurde ab 1975 ausgebaut und erweitert, wobei Gottfried Böhm die zentralen Gebäude entworfen hatte. 1980 entstand das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) nach Plänen von Oswald Mathias Ungers. Ab 1982 fuhr die Straßenbahn nicht mehr durch die Bürger, die durch verschiedene Ausbauten in den 1980er-Jahren bis um 2005 zur Fußgängerzone umgestaltet wurde. Das Deutsche Auswandererhaus entstand 2005.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
2000 | 12.385 | [2] |
2005 | 12.106 | [3] |
2010 | 11.831 | [4] |
2015 | 12.883 | [5] |
2018 | 12.633 | [1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater und Museen
- Stadttheater Bremerhaven (Oskar Kaufmann)
- Deutsches Schifffahrtsmuseum (Hans Scharoun)
- Deutsches Auswandererhaus (Andreas Heller)
- Klimahaus Bremerhaven
- U-Boot Wilhelm Bauer
- Seute Deern, Museums- und Restaurantschiff, wird abgewrackt
Bauwerke
- Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche (Große Kirche) nach Plänen von Simon Loschen
- Pastoren- und Gemeindehaus zur Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche von Karl Franzius
- Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (Oswald Mathias Ungers)
- Richtfunkturm Bremerhaven mit Aussichtsplattform
- Havenwelten
- Leuchtturm Bremerhaven
- Zoo am Meer
- Atlantic Hotel Sail City
- Alte Bürger
- Hochschule Bremerhaven, mit Bauten von Gottfried Böhm
- Alte Geestebrücke
- Äquatorial-Uhr von Bodo Sturmheit und Heinrich Kramer (1967)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Sail Bremerhaven, Europas größtes Windjammer-Treffen findet alle fünf Jahre statt
Öffentliche Einrichtungen
Bildung
Grundschulen
- Goetheschule Bremerhaven
- Pestalozzischule Bremerhaven
- Stella Maris (Privatschule, Katholische Schule Bremerhaven)
Sekundarstufe I
- Abendschule
- Edith-Stein-Schule (Privatschule, Katholische Schule Bremerhaven)
Gymnasium, Sekundarstufe II
- Abendschule
- Lloyd Gymnasium Bremerhaven, Grazer Straße, Wiener Straße
- Schulzentrum Geschwister Scholl
Berufliche Schulen
- Schulzentrum Bürgermeister-Smidt – Kaufmännische Lehranstalten (KLA)
- Schulzentrum Geschwister Scholl – Berufsbildende Schulen Sophie Scholl (Ehemals Lehranstalten für Sozialpädagogik und Hauswirtschaft)
Fachoberschulen (FOS)
- Fachoberschule Gesundheit und Soziales an den Berufsbildenden Schulen Sophie Scholl
- Berufsfachschule für Gestaltungstechnische Assistenten, Mode&Design
- Fachoberschule Wirtschaft an der KLA
Andere
- Volkshochschule Bremerhaven
Kirchen
- Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche, evangelisch
- Kreuzkirche, ev.-luth.
- St.-Marien-Kirche, kath.
Sport
- Tanzsportzentrum Rudloffstraße 121
- Walter-Kolb-Halle, Walter-Kolb-Weg 1
- Weser-Strandbad
- Tanzsportgemeinschaft Bremerhaven, (TSG Bremerhaven)
Wirtschaft und Verkehr
Wirtschaft
Mitte ist das Einkaufs-, Dienstleistungs- und Kulturzentrum von Bremerhaven.
Verkehr
Buslinien der BremerhavenBus führen durch die „Bürger“ und verbinden Mitte mit anderen Stadtteilen und Vororten. Bis 30. Juli 1982 fuhren Straßenbahnen der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG (VGB) durch den Stadtteil.
Mit dem Auto ist der Stadtteil über die Bundesstraße 212 und die Bundesautobahn 27 (Anschlussstellen Bremerhaven Geestemünde und Zentrum) zu erreichen.
Persönlichkeiten
Literatur
- Harry Gabcke, Renate Gabcke, Herbert Körtge, Manfred Ernst: Bremerhaven in zwei Jahrhunderten; Band I bis III von 1827 bis 1991. Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1989/1991, ISBN 3-927857-00-9, ISBN 3-927857-37-8, ISBN 3-927857-22-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistischer Kurzbericht. (PDF; 191 kB) 4. Quartal 2018. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2018, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
- Statistischer Kurzbericht. (PDF; 59 kB) September 2001. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Statistisches Amt und Wahlamt, 31. Dezember 2000, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
- Statistischer Kurzbericht. (PDF; 153 kB) Februar 2006. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Statistisches Amt und Wahlamt, 31. Dezember 2005, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
- Statistischer Kurzbericht. (PDF; 104 kB) Oktober 2011. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2010, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.
- Statistischer Kurzbericht. (PDF; 113 kB) Oktober 2016. In: Webseite Stadt Bremerhaven. Magistrat Bremerhaven – Bürger- und Ordnungsamt, 31. Dezember 2015, S. 2, abgerufen am 4. April 2020.