Chmielno (Powiat Kartuski)
Chmielno (deutsch Chmelno, kaschubisch Chmielno) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Kartuski (Powiat Karthaus) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Chmielno | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Pommern | ||
Powiat: | Kartuski | ||
Gmina: | Chmielno | ||
Fläche: | 14,31 km² | ||
Geographische Lage: | 54° 20′ N, 18° 6′ O | ||
Einwohner: | 1721 (31. Dez. 2011[1]) | ||
Postleitzahl: | 83-333 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
Kfz-Kennzeichen: | GKA | ||
Im Dorf findet der jährliche Dichter- und Literaturwettstreit in kaschubischer Sprache (Rodnô mòwa) statt.
Geographische Lage
Das Dorf liegt am Klodnosee und am Bialesee in der Kaschubischen Schweiz in der historischen Region Westpreußen, etwa sieben Kilometer westlich von Kartuzy (Karthaus), 23 Kilometer nördlich von Kościerzyna (Berent) und 40 Kilometer westlich von Danzig.
Geschichte
Bis 1295 hatte die Region den pommerellischen Herzögen gehört. Die Kirche in Chmielno war von einer Damroca aus deren Familie, Tochter eines Swantopolk, gegründet worden; sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Kloster Zuckau, schenkte dem Kloster außer Chmielno noch weitere Dörfer in der Umgebung und verstarb 1223 dort.[2]
Von 1308 bis 1466 hatte die Ortschaft zum Deutschordensland Preußen gehört. Danach kam der Ort bei der Zweiteilung Preußens zum westlichen Teil, später auch als autonomes Preußen Königlichen Anteils bekannt, das sich freiwillig unter den Schutz der polnischen Krone begeben hatte. Nach der ersten polnischen Teilung 1772 kam die Region mit Chmielno zum Königreich Preußen. Von 1818 bis 1920 gehörte Chmielno zum preußischen Kreis Karthaus.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste der größte Teil des Kreises Karthaus, darunter auch Chmielno, aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden, ohne Volksabstimmung. Als Folge des Überfalls auf Polen, 1939, kam der Kreis Karthaus mit Chmielno völkerrechtswidrig zum Reichsgebiet und wurde nun dem Regierungsbezirk Danzig im Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Kreisgebiet im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet mit dem Dorf Chmielno von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt. In der Folgezeit wurde die deutsche Bevölkerung von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Chmielno vertrieben.
Gemeinde
Zur Landgemeinde Chmielno gehören zehn Orte mit einem Schulzenamt (sołectwo).
Weblinks
- Amtsbezirk Schmellen (Rolf Jahke, 2004)
- Katholische Kirche Chmielno (Uwe Kerntopf, 1998 ff.)
Fußnoten
- Website der Gmina, Położenie, abgerufen am 16. Februar 2013
- Bericht des Stettiner Ausschusses. In: Dritter Jahresbericht der Gesellschaft für Pommersche Geschichte des Alterthums. Berlin 1828, S. 3–87, insbesondere S. 70.