Charlotte-Paulsen-Gymnasium
Das Charlotte-Paulsen-Gymnasium (CPG) ist ein Gymnasium in Hamburg-Wandsbek, das nach der Sozialreformerin Charlotte Paulsen (1797–1862) benannt ist. Hervorgegangen ist das Gymnasium 1945 aus der Vereinigung der ältesten höheren Mädchenschule „Lyzeum Wandsbek“ und der 1866 gegründeten „Schule des Paulsenstifts“.[3]
Charlotte-Paulsen-Gymnasium | |
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Hauptgebäude des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums | |
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1945 |
Ort | Hamburg |
Land | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 34′ 19″ N, 10° 4′ 45″ O |
Schüler | 855 (Schuljahr 2021/22[1]) |
Lehrkräfte | ca. 70 |
Leitung | Ingo Langhans[2] |
Website | www.cpg-hamburg.de |
Geschichte
Am 3. November 1866 wurde das erste Gebäude der Schule des Paulsenstifts in der Hamburger Altstadt (Bei den Pumpen 38) eingeweiht. Im Oktober 1893 zog die Schule des Paulsenstifts in das neue Schulgebäude in der Bülaustraße 20 um. Die erst festangestellte Direktorin war Anna Wohlwill. Unter ihrer Leitung gelang 1893 die staatliche Anerkennung als höhere Mädchenschule. Das alte Schulhaus (Bei den Pumpen) wurde im Zuge der Altstadtsanierung (Ausbau des Hamburger Freihafens) abgerissen. Das heutige Hauptgebäude, das Wandsbeker Lyzeum, wurde am 26. April 1916 eingeweiht. Die Verstaatlichung der Schule des Paulsenstifts erfolgte am 1. April 1937. Während des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1940, wurde das Wandsbeker Schulgebäude zu einem Hilfskrankenhaus (Lazarett) umfunktioniert, das Lyzeum siedelte über in das Matthias-Claudius-Gymnasium (MCG). Am 25. Juli 1943 wurde das Gebäude des Paulsenstifts in der Bülaustraße bei einem alliierten Luftangriff völlig zerstört. Am 2. Oktober desselben Jahres wurde der Unterricht im Hauptgebäude des Wandsbeker Lyzeums wiederaufgenommen. Nach dem Ende des Krieges, am 28. November 1945 wurde das Wandsbeker Oberlyzeum mit der zerstörten und aufgelösten Schule des Paulsenstifts zur Charlotte-Paulsen-Schule vereinigt.
Beim Festakt zum 125-jährigen Schuljubiläum am 4. November 1991 im Hamburger Rathaus schenkte Schulsenatorin Rosemarie Raab dem Charlotte-Paulsen-Gymnasium die Bove-Villa zur schulischen Nutzung; verschiedene Planungen dazu scheitern aber in der Folgezeit, die Bove-Villa wurde daraufhin 1999 an einen privaten Investor verkauft. Zwischen 1996 und 1997 erfolgte die Errichtung des zweistöckigen Pavillons an der Ostseite des Schulgeländes als Ersatz für die Bove-Villa. Von 2000 bis 2002 wurden die Vorstufenklassen des Charlotte-Paulsen-Gymnasium in die Räume am Matthias-Claudius-Gymnasium ausgelagert. Am 27. September 2002 wurde ein neuerlicher Zubau eingeweiht.
Gebäude
Das Gebäude wurde von 1914 bis 1916 während des Ersten Weltkrieges nach Entwürfen von Henry Grell erbaut. Der Backsteinbau mit Werksteinelementen ist in seiner massigen Gestalt ein Beispiel der Reformarchitektur im damals preußischen Wandsbek.
Die benachbarte Schule Bovestraße entspricht in ihrem Klinkerbaustil den gleichzeitigen Schulbauten Fritz Schumachers in Hamburg.
2017 wurde ein Neubau auf dem Schulgelände neben dem bisherigen Sportplatz eingeweiht. Das Gebäude wird „Waldhaus“ genannt, weil viel Holz verwendet wurde und verfügt über 13 Räume, die alle etwa eine Größe von 60 Quadratmetern haben. Besonderes Merkmal ist die große Haupthalle des Gebäudes. Das „Waldhaus“ dient als reines Fachraumhaus, in dem Sprachen gelehrt werden.
Schülerprojekte
19 Schüler aus dem Wahlbereichskurs Informatik des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums haben im Schuljahr 2002/2003 für das Heimatmuseum Wandsbek Webseiten erstellt.
Am 28. Februar 2001 stellte die damalige Klasse 9d einen Weltrekord im Dauerunterricht auf. 25 Stunden am Stück wurde vom Geschichtslehrer zum Thema Kultur und Leben der Zwischenkriegszeit unterrichtet.
Am 27. Januar 2011 wurde neben vier weiteren Preisträgern den Schülern des CPG-Kunstprojektes „Ein Mahnmal für das Frauenkonzentrationslager in Hamburg-Wandsbek“ der Bertini-Preis verliehen.
Mit großem Erfolg fand 2010 das zweite CPG Wellenreitcamp statt. Unter dem Motto „CPG goes surfing“ fuhren 32 Schüler der sechsten und siebten Klassen vom 10.–12. September nach Sylt, um Wellenreiten zu lernen.
Des Weiteren hat das CPG eine Breakdance AG sowie ein Handballteam.
Partnerschulen
Zu den Partnerschulen des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums gehört unter anderem das Brooksbank Sports College.
Trivia
Das Charlotte-Paulsen-Gymnasium ist ein Drehort in der Kinder- und Jugendfernsehserie Die Pfefferkörner und heißt dort Astrid-Lindgren-Gymnasium.[4]
Bekannte Lehrer
- Ilse Frapan (1849–1908), 1869–1879, danach Schriftstellerin
- Jörg Otto Meier (* 1950), 1984–2012, Fotograf und Autor, unterrichtete Kunst, Geschichte und Sport.
- Andrea Schomburg (* 1955), 1987–2013, danach Autorin
Bekannte Schüler
- Christian Ulmen (* 1975), Moderator, Entertainer und Schauspieler
- Monica Lierhaus (* 1970), Journalistin und Fernsehmoderatorin
- Andreas Bursche (* 1980), Rundfunk- und Fernsehmoderator
- Jan Schomburg (* 1976), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Jana Petersen (* 1978), Schauspielerin und Journalistin
- Antje Buschschulte (* 1978), Schwimmerin
- Joanna Kitzl (* 1980), Schauspielerin
Literatur
- Jörg Beleites: (Lehrer am CPG 1967 bis 2003) Der Bau des Hauptgebäudes des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums (CPG) und sein Architekt Henry Grell, Wandsbek informativ (Herausgeber: Bürgerverein Wandsbek von 1848) 2/2017, S. 15–17.
- Charlotte Paulsen Gymnasium Hamburg-Wandsbek, 1866–1916–1991, 125 Jahre Schule des Paulsenstifts – 75 Jahre Lyzeum Wandsbek. Redaktion Kurt Nack. Hamburg 1991.
Weblinks
Einzelnachweise
- Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ): Schulinfosystem SISy, Angaben zum Charlotte-Paulsen-Gymnasium aus dem Schuljahr 2021/22. (Abgerufen im Januar 2022)
- Schulleitung. In: www.cpg-hamburg.de. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
- CPG: LEXILOTTE – das CPG von A – Z. 2018 (cpg-hamburg.de [PDF; abgerufen am 19. September 2019]).
- Charlotte-Paulsen-Gymnasium alias Astrid-Lindgren-Gymnasium. In: pfefferkoernerfanseite.jimdofree.com. Abgerufen am 30. Dezember 2020.