Gymnasium Allee
Das Gymnasium Allee (eigene Schreibweise: Gymnasium ALLEE) ist ein neusprachliches Gymnasium in Hamburg-Altona-Nord. In der 1876 als Höhere Töchterschule gegründeten Schule werden seit 1972 Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet. Im Schuljahr 2020/2021 besuchen über 1000 Schüler das Gymnasium, die von 96 Lehrkräften unterrichtet wurden. Das Schulgebäude steht unter Denkmalschutz.[2]
Gymnasium Allee | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1876 |
Adresse |
Max-Brauer-Allee 83–85 |
Ort | Hamburg |
Land | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 33′ 18″ N, 9° 56′ 27″ O |
Träger | Land Hamburg, BSB |
Schüler | 1044 (Schuljahr 2021/22[1]) |
Lehrkräfte | 96 |
Leitung | Ulf Nebe |
Website | gymnasium-allee.net |
Geschichte
Die Schule wurde 1876 im damals preußischen Altona/Elbe als Höhere Töchterschule gegründet, ist das zweitälteste Altonaer Gymnasium und versteht sich als Traditionsschule mit modernem Anspruch. Sie hat ihren Namen nach der Max-Brauer-Allee, die bis 1975 nur Allee hieß. 1905 zog die Schule in den heutigen Altbau ein. Seit 1909 wird die Reifeprüfung abgenommen. 1926 wurde das Schullandheim Sophienhöhe in Bad Harzburg gekauft, das nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten 1998 wieder veräußert werden musste. Seit 1972 findet ein gemeinsamer Unterricht von Jungen und Mädchen statt. Von 1988 bis 1991 wurde der Altbau grundinstandgesetzt und das Dachgeschoss ausgebaut. 1993 verbesserte sich die Sportsituation nach Übernahme einer neuen Halle in der Haubachstraße 60. Im Jahr 1999 fand die Einweihung eines Erweiterungsbaus statt, der mit zahlreichen Fach- und Klassenräumen sowie Küche und Cafeteria ausgestattet ist. Ein Jahr später setzte das Gymnasium Allee ökologische Akzente durch die Errichtung einer Photovoltaikanlage (10 KWp) und einer Anlage zur Regenwassernutzung. Am 10. Oktober 2001 feierte die Schule ihr 125-jähriges Bestehen. Die Bewegungsmöglichkeiten für die Schüler konnten durch einen Bolzplatz (2003), zwei Kletterfelsen (2004) und eine Indoor-Kletterwand (2006) erheblich verbessert werden. Durch zahlreiche Spenden wurde es 2006 möglich, an Stelle eines im Krieg verlorenen Fensters ein Farbglasfenster (Lebensbaum) des renommierten Glasmalers Hans Gottfried von Stockhausen einzubauen. In Planung befindet sich die Errichtung einer Windkraftanlage (Vertikal-Dreher) mit einer Leistung von 5 kW.
Auszeichnungen
Wegen seiner ökologischen Aktivitäten wurde das Gymnasium Allee mehrfach als Umweltschule in Europa ausgezeichnet. 2009 war die Schule Preisträger im Projekt Anstiften der Körber-Stiftung; im gleichen Jahr erhielt sie den Klimabär der Schulbehörde. Für die erfolgreiche Integrationsarbeit der Schule erhielt der damalige Schulleiter Ulrich Mumm 2011 den Hamburger Bürgerpreis der CDU Hamburg.
Schulprofil
Im klassischen Sinne ist das Gymnasium Allee eine neusprachlich orientierte Schule. Besonderen Wert legt die Schule auf folgende Schwerpunkte:
- Sprachen: Die erste Fremdsprache in Klasse 5 ist Englisch. In Klasse 6 haben die Schüler die Wahlmöglichkeit zwischen drei Sprachen: Französisch, Latein und Spanisch. Diese 2. Fremdsprache wird bis Klasse 10 belegt. Schüler, die Latein gewählt haben, besitzen am Ende von Klasse 10 das Latinum. In Klasse 8 kann Spanisch als 3. Fremdsprache gewählt werden; ab Klasse 10 kann eine weitere Fremdsprache neu aufgenommen werden.
- Kultur: Das Fach Theater wird in Jahrgang 5, die Fächer Kunst und Musik werden durchgängig bis Klasse 7 unterrichtet, danach stellen sie Angebote im Wahlbereich dar. Im Schulleben spielen Ausstellungen, Aufführungen und Lesungen eine wichtige Rolle. Die Schule verfügt über eine eigene Galerie, in der regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden.
- Stadtteil: Seit vielen Jahren kooperiert das Gymnasium Allee mit Institutionen im Stadtteil. Seit der Gründung (1991) ist die Schule aktiv am Altonaer Projekt Freundschaft macht Schule beteiligt, ebenso in der Kooperation Schule und Verein. Regelmäßig nimmt die Schule am Hamburger Architektursommer und am Tag des offenen Denkmals teil.
Bekannte Schüler
- Karin Hardt (1910–1992), Schauspielerin
- Hiltgunt Zassenhaus (1916–2004), Der Engel von Fuhlsbüttel, Ärztin
- Julia Dingwort-Nusseck (* 1921), Präsidentin der LZB Niedersachsen i. R.
- Marianne Tidick (1942–2021), deutsche Politikerin (SPD), Ministerin a. D.
- Peter Zamory (* 1952), deutscher Arzt und Politiker (Grüne), MdHB
- Britta Ernst (* 1961), deutsche Politikerin (SPD)
- Matthias Glasner (* 1965), Filmregisseur
- Ayşe Polat (* 1970), deutsch-türkische Regisseurin und Drehbuchautorin
- Aygül Özkan (* 1971), deutsche Politikerin (CDU), Ministerin a. D.
- Fatih Akın (* 1973), deutsch-türkischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent
- Adam Bousdoukos (* 1974), deutscher Schauspieler griechischer Abstammung
- Zlatan Bajramović (* 1979), bosnischer Fußballspieler
- Ivan Klasnić (* 1980), kroatischer Fußballspieler
- Özlem Gezer (* 1981), Journalistin
Weblinks
Einzelnachweise
- Behörde für Schule und Berufsbildung zusammen mit dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ): Schulinfosystem SISy, Angaben zum Gymnasium Allee aus dem Schuljahr 2021/22. (Abgerufen im Januar 2022)
- https://www.abendblatt.de/hamburg/article107223337/Gymnasium-ist-jetzt-Denkmal.html