Cămărașu
Cămărașu [ˈkəməraʃu] (ungarisch Pusztakamarás) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Cămărașu Pusztakamarás | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Rumänien | ||||
Historische Region: | Siebenbürgen | ||||
Kreis: | Cluj | ||||
Koordinaten: | 46° 48′ N, 24° 8′ O | ||||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | ||||
Höhe: | 360 m | ||||
Fläche: | 49 km² | ||||
Einwohner: | 2.655 (20. Oktober 2011[1]) | ||||
Bevölkerungsdichte: | 54 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 407140 | ||||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 64 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | CJ | ||||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | |||||
Gemeindeart: | Gemeinde | ||||
Gliederung: | Cămărașu, Năoiu, Sâmboleni | ||||
Bürgermeister: | Iancu-Marcel Mocean (Unabh.) | ||||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 126 loc. Cămărașu, jud. Cluj, RO–407140 | ||||
Sonstiges | |||||
Stadtfest: | „Târgul cireșelor“ (Kirschenmarkt) am 24. Juni |
Der Ort ist auch unter der rumänischen Bezeichnung Cămărașu-Deșert bekannt.[3]
Geographische Lage
Die Gemeinde Cămărașu liegt im Siebenbürgischen Becken im Osten des Kreises Cluj. Am Oberlauf des Fizeș – ein rechter Zufluss des Someșul Mic – und am Drum național 16, befindet sich das Gemeindezentrum 15 Kilometer nordwestlich von der Kleinstadt Sărmașu im Kreis Mureș und etwa 50 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.
Geschichte
Der Ort Cămărașu wurde erstmals 1322 urkundlich erwähnt und war im 17. Jahrhundert ein Hörigendorf der ungarischen Adelsfamilie Kemény.[4]
Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Mocs in der Gespanschaft Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.
Bevölkerung
Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 1.983 | 1.592 | 251 | – | 140 |
1920 | 2.495 | 2.124 | 337 | – | 34 |
1966 | 4.149 | 3.667 | 409 | 1 | 72 |
2002 | 2.782 | 2.163 | 199 | – | 420 |
2011 | 2.655 | 1.854 | 153 | – | 648 (Roma 573) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 1966 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Roma wurde 2011, die der Magyaren (444) 1956 und die der Rumäniendeutschen (33) 1890 registriert.[5]
Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Viehzucht und Landwirtschaft.
Sehenswürdigkeiten
- Die reformierte Kirche[6] in Cămărașu, im 13. Jahrhundert errichtet, 1753 erneuert und das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Kemény im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7] In der Kirche sind die Wappen der ungarischen Adelsfamilien Kemény, Wesselényi und Rhédei zu sehen.[4]
- Zwei Massengräber und das Mahnmal der 126 ermordeten Juden aus der Kleinstadt Sărmașu (ungarisch Nagysármás) am 16. September 1944 durch ungarische Truppen,[8][9] befinden sich auf dem von den Einheimischen genannten Berg Suscut und stehen unter Denkmalschutz.[7]
- Rathaus in Cămărașu
- Reformierte Kirche in Cămărașu
- Massengrab bei Cămărașu
- Gedenktafel der ermordeten Juden
Mit dem Ort verbunden
- Zsigmond Kemény (1814–1875), hier begraben, Schriftsteller, Publizist und Politiker[10]
- András Sütő (1927–2006), hier geboren, Schriftsteller
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
- Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 29. November 2020 (rumänisch).
- Cămărașu bei arcanum.hu.
- Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
- Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
- Angaben zur Kirche in Cămărașu bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
- Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- Das Massaker von Sărmașu - neue Enthüllungen am 7. April 2011 bei desteptati-va.ro (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
- Nicolae Balint: Kollektives Verbrechen mit bekannten Autoren (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) bei agero-stuttgart.de (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
- Angaben zu Zsigmond Kemény bei mek.oszk.hu abgerufen am 7. September 2017 (ungarisch).