Buchenberg
Buchenberg ist ein Markt im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 893 m ü. NHN | |
Fläche: | 58,17 km2 | |
Einwohner: | 4165 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87474 | |
Vorwahlen: | 08378, 07569, 08370 | |
Kfz-Kennzeichen: | OA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 80 117 | |
Marktgliederung: | 50 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathaussteige 2 87474 Buchenberg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Toni Barth (CSU) | |
Lage des Marktes Buchenberg im Landkreis Oberallgäu | ||
Geographie
Geographische Lage
Buchenberg liegt in rund 900–1100 m Höhe in der Region Allgäu im Allgäuer Seenland. Dort befindet es sich östlich der Adelegg. Die westlichen, abseitigen und nur kleinen Gemeindeteile Kreuzthal und Eschachthal werden vom Oberlauf der Eschach durchflossen. Nordwestlich der Kerngemeinde befindet sich der Kürnacher Wald mit dem Ursersberg (1129 m ü. NHN), westlich der Buchenberger Wald mit dem 1000 m hoch gelegenen Eschacher Weiher und dem nahen Hohenkapf (1122 m), südlich der Wirlinger Wald. Nördlich des Zentrums, fast auf direktem Weg zwischen Buchenberg und Wiggensbach liegt der 1072 m hohe Blender.
Gemeindegliederung
Es gibt 50 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Ahegg (Dorf)
- Albris (Dorf)
- Amweg (Weiler)
- Auf der Halde (Einöde)
- Bechen (Weiler)
- Bihls (Weiler)
- Bischlags (Einöde)
- Buchenberg (Hauptort)
- Dreisenmühle (Einöde)
- Einöde (Dorf)
- Eschach (Kirchdorf)
- Eschach h.d.Einöde (Weiler)
- Eschach v.d.Einöde (Weiler)
- Eschachberg (Weiler)
- Eschachried (Dorf)
- Eschachthal (Dorf)
- Exenried (Einöde)
- Fallehen (Weiler)
- Freitags (Weiler)
- Gablers (Weiler)
- Gösers (Weiler)
- Häfeliswald (Weiler)
- Hahnemoos (Weiler)
- Hehlen (Weiler)
- Hochberg (Weiler)
- Hochreuten (Weiler)
- Hölzlers (Dorf)
- Kenels (Weiler)
- Klamm (Weiler)
- Köpf (Einöde)
- Kreuzthal (Pfarrdorf)
- Masers (Dorf)
- Mayerhof (Einöde)
- Niederhofen (Weiler)
- Oberhofen (Weiler)
- Orthalden (Weiler)
- Riedhalden (Einöde)
- Riefen (Weiler)
- Saiten (Weiler)
- Schwarzerd (Dorf)
- Steckenried (Weiler)
- Stockach (Weiler)
- Ulmerthal (Dorf)
- Unterhalden (Weiler)
- Warthausen (Weiler)
- Wegscheidel (Dorf)
- Weinharz (Einöde)
- Wenk (Weiler)
- Wirlings (Kirchdorf)
- Wolfsberg
Schutzgebiete
Südlich von Buchenberg liegt das seit 1959 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Rohrbachtobel im Wirlinger Forst“, nördlich das 1966 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Hölzlers Tobel“.
Nachbargemeinden
Altusried | Wiggensbach | Kempten (Allgäu) |
Leutkirch im Allgäu | Waltenhofen | |
Isny im Allgäu | Weitnau |
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Bereits in der Antike war die Gemarkung besiedelt. Der Burgus Ahegg ist ein kleiner römischer Militärstandort, der als spätantiker Wohn- und Wachturm für die Kontrolle eines Abschnitts der Reichsgrenze entlang des Donau-Iller-Rhein-Limes (DIR) zuständig war. Durch den heutigen Ort Buchenberg selbst führte die Römerstraße Kempten–Bregenz, an deren Verlauf im heutigen Ortsgebiet ebenfalls ein Wachposten mit Turm errichtet worden war – der Burgus Buchenberg. Seine Grundmauern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Fundamente der Christi-Ruh-Kapelle in der Römerstraße. Bei den Weilern Klamm und Kenels finden sich weitere, sichtbare Zeugnisse des antiken Verkehrsweges.
Im Jahr 1275 findet sich die nachweislich erste Erwähnung des Ortes „Buchiberg“ als Pfarrei in der liber decimationis. Am 17. März 1460 kam es zwischen Schweizer Söldnern und 1300 Soldaten des Kemptener Fürstabtes zur Schlacht am Buchenberg. 1485 erhielt der Ort das Marktrecht, Buchenberg war vor 1803 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte seit jeher zum Fürststift Kempten.
Seit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation von 1803 gehört der Ort zu Bayern. 1818 entstand mit dem Bayerischen Gemeindeedikt die heutige politische Gemeinde.
Markt
Nach jahrelangen Bemühungen erhielt Buchenberg am 18. November 1929 die Genehmigung, sich offiziell Markt nennen zu dürfen.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1963 erfolgte die Eingliederung von Teilen der Gemeinde Rechtis (Hochberg und Tobelssäge). Am 1. April 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde Kreuzthal eingemeindet.[4]
Religionen
Seit 1821 ist die katholische Pfarrei dem Bistum Augsburg zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
In den 20 Jahren von 1988 bis 2008 wuchs die Gemeinde um 412 Einwohner bzw. um rund zwölf Prozent. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3546 auf 4150 um 604 Einwohner bzw. um 17 %.
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Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit März 2004 Toni Barth, er wurde Nachfolger von Ernst Windmüller (* 12. April 1944) (Freie Wählerschaft). Am 14. März 2010 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt, am 6. März 2016 wurde er für eine dritte Amtszeit mit 55,62 % der Stimmen bestätigt; die Wahlbeteiligung betrug 62,13 %.
Gemeinderat
Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:
Partei/Gruppierung | Sitze | Stimmenanteil |
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Christlich-Soziale Union in Bayern | 6 | 34,53 % |
Freie Wählergemeinschaft | 4 | 27,52 % |
Bündnis 90/Die Grünen | 4 | 24,46 % |
Wahlgemeinschaft Kreuzthal | 2 | 13,49 % |
Gegenüber der Wahl vom 16. März 2014 erreichte Bündnis 90/Die Grünen einen Sitz mehr. Die SPD, bisher mit einem Mandat vertreten, bewarb sich nicht mehr, die anderen Wahlvorschläge errangen die gleichen Anzahl an Sitzen wie vor sechs Jahren.[5]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Blau, darauf schräg gekreuzt eine silberne Hellebarde und ein silbernes Schwert.“[6] | |
Gemeindepartnerschaft
Buchenberg hat seit 1997 eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Craon im Département Mayenne. Der Deutsch-Französische Freundeskreis Buchenberg e.V. und das Comitee de Jumelage Craon-Buchenberg pflegen die aktive Partnerschaft. 2007 konnte mit Festakten in Buchenberg und in Craon das zehnjährige Jubiläum gefeiert werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Im Jahr 1792 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue im Louis-Seize-Stil (Frühklassizismus) ausgestattete katholische Kirche St. Magnus durch den Kemptener Fürstabt Rupert von Neuenstein.[7]
- Burgus Ahegg
Regelmäßige Veranstaltungen
- historisches Theater Buchenberg
- Langlauf Ski-Voralpenmarathon
- historische Tage
- Marktfest in Buchenberg
- Eschacher Dorffest
Heimatmuseum Buchenberg
An der Eschacher Straße gleich neben dem Landgasthaus Sommerau liegt das kleine Heimatmuseum der Marktgemeinde. In ehrenamtlicher und zeitaufwändiger Arbeit wurde von 1986 bis 1993 durch den Heimatgeschichtlichen Verein Buchenberg e. V. aus einem verfallenen Kleinbauernhaus das heutige Museum errichtet. Dieses Haus ist zwar kein typisches Allgäuer Bauernhaus und es wurde auch erst 1924 erbaut, aber es war das einzige Haus, das überhaupt in gemeindlichem Besitz war und für einen Museumzweck in Frage kam.[8]
- Blender (1072 m)
- Buchenberg von Osten
- Buchenberg im Winter
- Bauernhof in Eschach
- Eschach von Westen
- Eschacher Weiher (1000 m)
- Kreuzthal
- Ulmerthal
- Wirlings
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
2017 gab es in der Gemeinde 614 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 1491 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 877 Personen größer als die der Einpendler. 48 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 77 landwirtschaftliche Betriebe.
Bildungseinrichtungen
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2018):
- Drei Kindertageseinrichtungen, darunter der Waldkindergarten Allgäuer Waldwichteln. Die Kitas haben zusammen 204 genehmigte Plätze und betreuen 194 Kinder, darunter 39 Kinder unter drei Jahren
- Grundschule und Mittelschule mit zusammen 16 Klassen und 320 Schülern[9]
- Freie Schule Albris: mit 14 Klassen und 321 Schülern
Zen-Kloster
Seit 2014 besteht in Buchenberg-Hölzlers ein Zen-Kloster, das Daishin Zen Kloster. Es steht in der spirituellen Tradition des Rinzai-shū mit einem eigenen Zendo, in welchem regelmäßig Zazen und andere Meditationsformen angeboten werden. Die weitläufige Gartenanlage lädt zum Kinhin, zum meditativen Gehen in der Stille ein.[10]
Isny-Bähnle
Von 1909 bis 1984 lag Buchenberg an der Bahnstrecke Kempten–Isny. Bekannt als Isny-Bähnle durch den Kultfilm „Wallers letzter Gang“ (u. a. Regie: Christian Wagner). Der Bahnhof steht heute noch am jetzigen Rad- und Wanderweg, der Teil des Allgäu-Radwegs ist.
Persönlichkeiten
- Hermann Albrecht (* 1. September 1961), Fußball-Schiedsrichter, FIFA-Schiedsrichter 1992–2003
- Andreas Föhr (* 21. Mai 1958), Jurist, Schriftsteller und Drehbuchautor
- Gallus Zeiler (* 10. Mai 1705; † 7. Januar 1755), Abt zu Füssen, Musiker und Komponist
Literatur
- Buchenberger Geschichtshefte Nr. 1–5
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Buchenberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
- Gemeinde Buchenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 496 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Quelle: Markt Buchenberg
- Eintrag zum Wappen von Buchenberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Kirche St. Magnus, abgerufen auf pg-amblender.de am 29. Dezember 2015
- Heimatgeschichtlicher Verein Buchenberg, Georg Singer, Museumsführer
- Website der Grund- und Mittelschule Buchenberg: Die Grund- und Mittelschule Buchenberg stellt sich vor (Memento vom 27. November 2013 im Internet Archive)
- Daishin Zenkloster Buchenberg, abgerufen am 30. Mai 2015