Oy-Mittelberg

Oy-Mittelberg ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu in Bayern in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Höhe: 929 m ü. NHN
Fläche: 60,17 km2
Einwohner: 4654 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87466
Vorwahlen: 08366, 08376, 08361
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 128
Gemeindegliederung: 44 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 28
87466 Oy-Mittelberg
Website: www.oy-mittelberg.info
Erster Bürgermeister: Theo Haslach (CSU)
Lage der Gemeinde Oy-Mittelberg im Landkreis Oberallgäu
Karte
Kirche von Mittelberg, 1035 m ü NN
Oy von Norden

Geographie

Geographische Lage

Mit einer Höhe von 1035 m ü. NHN ist Mittelberg der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde und einer der höchsten Deutschlands.

Die Höhenlage der Gemeinde Oy-Mittelberg reicht von 752 m ü. NHN an der Rottach bei Riedis bis 1151 m ü. NHN (Burgkranzegger Horn).

Gemeindegliederung

Es gibt 44 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Bachtel (Kirchdorf)
  • Bichel (Weiler)
  • Binzen (Einöde)
  • Bisseroy (Weiler)
  • Burgkranzegg (Dorf)
  • Faistenoy (Kirchdorf)
  • Feld (Dorf)
  • Greifenmühle (Weiler)
  • Gschwend (Weiler)
  • Gstör (Einöde)
  • Guggemoos (Dorf)
  • Haag (Dorf)
  • Haslach (Kirchdorf)
  • Hinterschwarzenberg (Weiler)
  • Holz (Weiler)
  • Josereute (Weiler)
  • Köllen (Weiler)
  • Kressen (Dorf)
  • Maria-Rain (Pfarrdorf)
  • Memersch (Dorf)
  • Mitbühl (Weiler)
  • Mittelberg (Pfarrdorf)
  • Multen (Einöde)
  • Oberschwarzenberg (Dorf)
  • Oberzollhaus I (Kirchdorf)
  • Oberzollhaus II (Dorf)
  • Ochsenhof (Einöde)
  • Öschle (Einöde)
  • Oy (Pfarrdorf)
  • Petersthal (Pfarrdorf)
  • Rainen (Weiler)
  • Ried (Weiler)
  • Riedis (Kirchdorf)
  • Schicken (Weiler)
  • Schmalzhansenstein (Einöde)
  • Schwanden (Weiler)
  • Stich (Dorf)
  • Suitermühle (Einöde)
  • Unterschwarzenberg (Pfarrdorf)
  • Uttenbühl (Weiler)
  • Wasenmühle (Einöde)
  • Wengen (Weiler)
  • Wertachmühle (Einöde)
  • Wiesen (Einöde)

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Mittelberg und Petersthal.

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Mittelberg wird erstmals urkundlich um das Jahr 800 als Ort der Zehnte Wertach genannt. Das Gebiet von Oy-Mittelberg gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluss und der Säkularisation von 1803 zum Hochstift Augsburg, seither gehört der Ort zu Bayern. 1822 fiel Mittelberg bis auf Kirche und Pfarrhof einem Großbrand zum Opfer.

Oy gehört seit dem 19. Jahrhundert zur Gemeinde Mittelberg.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1976 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Petersthal fast vollständig in die Gemeinde Mittelberg eingemeindet. Am 1. Mai 1978 gab es einen Gebietsaustausch zwischen der Gemeinde Mittelberg und dem Markt Sulzberg. Seit dem 1. Januar 1980 führt die Gemeinde den Namen Oy-Mittelberg.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3632 auf 4715 um 1083 Einwohner bzw. um 29,8 %.

Bevölkerungsentwicklung[5]
Jahr18401871190019251939195019611970
Einwohner27382642257129922768432425432765
Jahr1961197019871991199520002005201020152020
Einwohner3243343935164290429343724496443345004654

Politik

Gemeinderat

Bei den Kommunalwahlen vom 2. März 2008 (Wahlbeteiligung 58,6 %), 16. März 2014 und 15. März 2020 (Wahlbeteiligung 62,05 %) ergab sich folgende Zusammensetzung des Gemeinderates von Oy-Mittelberg:[6][7]

Partei /Liste2008–20142014–20202020–2026Stimmenanteil 2020
CSU75530,62 %
Bürgerblock Petersthal43320,35 %
Gemeinschaftsblock Mittelberg/Freie Wähler46423,53 %
Liste Haslach12211,55 %
Aktive Liste--213,95 %

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Theo Haslach (CSU). Bei der Bürgermeisterwahl am 27. November 2005 erhielt er fast 62 % der Stimmen, 2011 ohne einen Gegenkandidaten sogar 93,9 %. 2017 wurde Haslach knapp mit 50,5 % der Stimmen im Amt bestätigt. Sein Vorgänger war Wolfgang Hützler (Freie Wähler), der 18 Jahre im Amt war.

Gemeindefinanzen

Im Jahr 2017 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 4.556.000 €, davon waren 1.194.000 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).[5]

Wappen

Wappen von Oy-Mittelberg
Blasonierung: „In von Rot und Silber gespaltenem Schild eine gespaltene Kugel in verwechselten Farben, die von einem mit fünf heraldischen Rosen belegten Kranz in verwechselten Farben umfangen wird.“[8]

Gemeindepartnerschaft

Seit 1983 besteht zwischen Oy-Mittelberg und der französischen Gemeinde Bais eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hochaltar der Pfarrkirche Maria Immaculata, Schwarzenberg

Kirchen:

  • Wallfahrtskirche Hl. Kreuz, Maria Rain. – Zur Ausstattung gehören ein gotischer Hochaltar, eine frühbarocke Kanzel und das Gnadenbild von etwa 1490.
  • Pfarrkirche St. Michael, Mittelberg. Mit 1036 m ü. NHN ist sie eine der höchstgelegenen Pfarrkirchen im Allgäu. Die Ursprünge gehen aufs 8. Jahrhundert zurück. Nach einem Um- und Erweiterungsbau 1769 zeigt sie sich in barocker Gestalt. Mit dem größten Freskenzyklus des Allgäuer Künstlers Franz Anton Weiß, spätgotischer Pieta, barockem Michael und barocker Kanzel. Michaelsglocke von 1522. Turm aus dem 12. Jahrhundert. Spätgotischer Pfarrhof mit Übergang zur Kirche. Filialkirchen: Faistenoy, Haag, Haslach, Multen, Oberzollhaus
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul, Petersthal. – Zur Ausstattung der spätbarocken Dorfkirche gehören ein Palmesel und eine Madonnenfigur der Syrlin-Schule (um 1510).
  • Pfarrkirche Maria Immaculata, Schwarzenberg.

Kapellen:

  • St.-Magnus-Kapelle, Haag – erbaut 1875
  • Weihnachtskapelle, Bachtel – erbaut ab 1664, mit barocker Ausstattung
  • Pfarrkapelle St. Anna, Oy – erbaut 1677
  • Wendelinskapelle, Faistenoy – erbaut 1754
  • St.-Martins-Kapelle, Guggemoos – erbaut 1858
  • St.-Wolfgang-Kapelle, Haslach
  • St.-Magnus-Kapelle, Oberzollhaus – erbaut 1742
  • Kapelle, Riedis – enthält wertvolle spätmittelalterliche Skulpturen
  • Dreifaltigkeitskapelle, Stich – erbaut ab 1792, Altar von 1850
Weiteres

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Es gab 2017 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft acht, im produzierenden Gewerbe 333 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 144 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 367 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1851. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2017 zwei, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 113 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche von mehr als fünf Hektar, die insgesamt 3.237 Hektar bewirtschafteten.[5]

Tourismus

Der Tourismus trug wesentlich zur Entwicklung der Gemeinde in ihrer heutigen Form bei. Neben der Natur wie beispielsweise die zahlreichen Seen (vor allem Rottachsee und Grüntensee) sowie die vielen in ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Gemeindeteile wie etwa Mittelberg war auch die touristische Infrastruktur hierfür ausschlaggebend. Im Gemeindeteil Haslach befindet sich seit 2007 der Hochseilgarten „Kletterwald Grüntensee“.

Bildung

  • Im Jahr 2010 wurden in zwei kirchlichen und einem kommunalen Kindergärten mit insgesamt 175 Plätzen 131 Kinder betreut.
  • In der Volksschule wurden im Schuljahr 2017/18 in 16 Klassen 309 Kinder von 23 Lehrern unterrichtet.[5]

Persönlichkeiten

(chronologisch geordnet)

Commons: Oy-Mittelberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oy-Mittelberg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Oy-Mittelberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  3. Gemeinde Oy-Mittelberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 795.
  5. Statistik kommunal 2018 – Oy-Mittelberg (PDF; 1,22 MB)
  6. Homepage des Gemeinderats, abgerufen am 22. Januar 2017
  7. okvote der AKDB / Landratsamt Oberallgäu 2020
  8. Eintrag zum Wappen von Oy-Mittelberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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