British Touring Car Championship

Die British Touring Car Championship (BTCC, Britische Tourenwagen-Meisterschaft) ist eine Tourenwagen-Rennserie.

Das offizielle Logo der BTCC

Sportliches Reglement

BTCC in Brands Hatch, 2006

Pro Rennwochenende finden sonntags drei gleich lange Wertungsläufe statt. Samstags stehen zwei 40-minütige Trainingsdurchgänge auf dem Programm, in denen die Teams an der Abstimmung arbeiten können. Nachmittags entscheidet eine 30-minütige Qualifikation über die Startaufstellung des ersten Laufs. Die Startaufstellung des zweiten Laufs entspricht dem Zieleinlauf des ersten Rennens. Ähnlich wie in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft erfolgt die Startreihenfolge für den dritten Lauf in umgekehrter Reihenfolge der Zieleinkunft. Im Gegensatz zur WTCC ist nicht auf die ersten acht festgelegt, sondern der Sieger des zweiten Laufes lost aus, ob dies für die ersten 6 bis 10 Fahrzeuge gilt. Nach dem ersten und zweiten Rennen werden jeweils Zusatzgewichte zwischen 45 und 9 Kilo für die fünf Bestplatzierten vergeben. Pro Fahrzeug sind in der Saison lediglich fünf Motoren zugelassen. Wer ein zusätzliches Triebwerk benötigt, verliert zehn Meisterschaftszähler in der Hersteller- und Teamwertung.

Aktuelles Punktesystem

Punkte werden an die Top 15 Fahrer wie folgt vergeben:

Aktuelles BTCC Punktesystem (2012–heute)
Rennen  1.   2.   3.   4.   5.   6.   7.   8.   9.   10.   11.   12.   13.   14.   15.  Pole-Position Schnellste Runde Führungsrunde
R1 20 17 15 13 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 1 1
R2 20 17 15 13 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 1
R3 20 17 15 13 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 1 1

Altes Punktesystem

  • 1. Platz: 15 Punkte
  • 2. Platz: 12 Punkte
  • 3. Platz: 10 Punkte
  • 4. Platz: 8 Punkte
  • 5. Platz: 6 Punkte
  • 6. Platz: 5 Punkte
  • 7. Platz: 4 Punkte
  • 8. Platz: 3 Punkte
  • 9. Platz: 2 Punkte
  • 10. Platz: 1 Punkt

Zusatzpunkte gibt es für: Pole-Position, schnellste Runde, aktuelle Führungsposition bei Start und Ziel sowie Hersteller und Team.

Technisches Reglement

Seit der Saison 2001 gibt es ein eigenes Reglement, weil es die populären Supertourenwagen nicht mehr gibt. Zweiradangetriebene, zwei- oder viertürige Tourenwagen mit Zweiliter-Saugmotoren dürfen im enggesteckten Reglement verbessert werden.

Eingeschränkt sind Bremsen, Elektrik, Getriebe, Feuerlöschsystem, Pedalbox und weitere Elemente durch vorgeschriebene Spezifikationen. Die Leistung darf rund 200 kW bei 1150 Kilogramm Gewicht plus Fahrer betragen.

Von diesem Reglement leitete die FIA 2002 das Super-2000-Reglement für die Tourenwagen-Europameisterschaft ab, das allerdings weniger Freiheiten als das BTCC-Reglement erlaubt. Seit 2004 sind die Super-2000-Tourenwagen auch in der BTCC zugelassen. Seit 2007 wird die Meisterschaft nur von Autos entschieden, welche dem FIA-Super-2000-Reglement entsprechen. Autos, die nach dem BTCC-Reglement gebaut und gefahren werden, dürfen aber weiterhin teilnehmen.

New Generation Touring Car

Für der Saison 2011 hatte die BTCC wieder ein eigenes Reglement unter der Bezeichnung New Generation Touring Car.[1] Damit soll auf die fortwährenden Einstufungsänderungen der FIA für die verschiedenen Konzepte reagiert werden, die einen Ausgleich zwischen Turbodieseln und Saugbenzinern, Heck- und Fronttrieblern sowie Autos mit und ohne sequenziell schaltbarem Getriebe vorsehen. Um diesen zu entgehen plant die BTCC nun ein neues, eigenes Reglement unter dem Namen New Generation Touring Car. Dahinter verbergen sich frontangetriebene Tourenwagen mit 2-Liter-Turbo-Ottomotoren mit einer Höchstdrehzahlen von 7000/min und einem maximalen Ladedruck von 0,8 bar bei einer Motorleistung, die bei knapp 220 kW begrenzt werden soll. Um die Kosten niedrig zu halten, sollen Getriebe, Dämpfer, Hilfsrahmen und Bremsen von einem Einheitslieferanten produziert werden. Um sich etwas von den Super-2000-Fahrzeugen abzuheben, ist die Mindestlänge des Basisfahrzeugs auf 4400 mm begrenzt. Dadurch sind Schrägheckmodelle der Kompaktklasse wie Seat Leon oder Volvo C30 nicht mehr zugelassen.

Mittlerweile wurde das technische Reglement etwas freizuzügiger gestaltet, so sind mittlerweile auch heckangetriebene Fahrzeuge zugelassen, sowie Fahrzeuge, die in der Serie kürzer als 4400 mm sind. Der Grund die Kosten der Fahrzeuge im Gegensatz zum S2000-Reglement der FIA zu senken, hat sich mittlerweile fast egalisiert, so kosten meisterschaftsfähige Fahrzeuge mittlerweile auch mehr als 200.000 Pfund Sterling (ohne Motoren) und sind damit nicht mehr weit von den S2000-Fahrzeugen der WTCC entfernt.

Bisherige Meister

Jahr Sieger Fahrzeug
1958 Jack Sears Austin 105
1959 Jeff Uren Ford Zephyr
1960 Doc Shepherd Austin A40
1961 John Whitmore Mini
1962 John Love Mini Cooper
1963 Jack Sears Lotus Cortina
1964 Jim Clark Lotus Cortina
1965 Roy Pierpoint Ford Mustang
1966 John Fitzpatrick Ford Anglia
1967 Frank Gardner Ford Falcon
1968 Frank Gardner Ford Escort
1969 Alec Poole Mini Cooper S
1970 Bill McGovern Sunbeam Imp
1971 Bill McGovern Sunbeam Imp
1972 Bill McGovern Sunbeam Imp
1973 Frank Gardner Chevrolet Camaro
1974 Bernard Unett Hillman Avenger
1975 Andy Rouse Triumph Dolomite
1976 Bernard Unett Chrysler Avenger
1977 Bernard Unett Chrysler Avenger
1978 Richard Longman Mini
1979 Richard Longman Mini
1980 Win Percy Mazda RX-7
1981 Win Percy Mazda RX-7
1982 Win Percy Toyota Corolla
1983 Andy Rouse Alfa GTV6
1984 Andy Rouse Rover Vitesse
1985 Andy Rouse Ford Sierra Turbo
1986 Chris Hodgetts Toyota Corolla
1987 Chris Hodgetts Toyota Corolla
1988 Frank Sytner BMW M3
1989 John Cleland Vauxhall Astra
Jahr Sieger Zweiter Dritter
1990 England Robb Gravett Ford Sierra RS500 England Frank Sytner BMW M3 England Andy Rouse Ford Sierra RS500
1991 England Will Hoy BMW M3 Schottland John Cleland Vauxhall Cavalier England Andy Rouse Ford Sierra RS500
1992 England Tim Harvey BMW 318i England Will Hoy Toyota Carina Schottland John Cleland Vauxhall Cavalier
1993 Deutschland Joachim Winkelhock BMW 318i England Steve Soper BMW 318i Australien Paul Radisich Ford Mondeo
1994 Italien Gabriele Tarquini Alfa Romeo 155 TS Schweiz Alain Menu Renault Laguna Australien Paul Radisich Ford Mondeo
1995 Schottland John Cleland Vauxhall Cavalier Schweiz Alain Menu Renault Laguna Schweden Rickard Rydell Volvo 850
1996 Deutschland Frank Biela Audi A4 quattro Schweiz Alain Menu Renault Laguna Schweden Rickard Rydell Volvo 850
1997 Schweiz Alain Menu Renault Laguna Deutschland Frank Biela Audi A4 Quattro England Jason Plato Renault Laguna
1998 Schweden Rickard Rydell Volvo S40 Schottland Anthony Reid Nissan Primera England James Thompson Honda Accord
1999 Frankreich Laurent Aïello Nissan Primera Schottland David Leslie Nissan Primera Schweden Rickard Rydell Volvo S40
2000 Schweiz Alain Menu Ford Mondeo Schottland Anthony Reid Ford Mondeo Schweden Rickard Rydell Ford Mondeo
2001 England Jason Plato Vauxhall Astra Sport Coupé Frankreich Yvan Muller Vauxhall Astra Sport Coupé England James Thompson Vauxhall Astra Sport Coupé
2002 England James Thompson Vauxhall Astra Sport Coupé Frankreich Yvan Muller Vauxhall Astra Sport Coupé England Matt Neal Vauxhall Astra Sport Coupé
2003 Frankreich Yvan Muller Vauxhall Astra Sport Coupé England James Thompson Vauxhall Astra Sport Coupé England Matt Neal Honda Civic
2004 England James Thompson Vauxhall Astra Sport Coupé Frankreich Yvan Muller Vauxhall Astra Sport Coupé England Jason Plato Seat Toledo
2005 England Matt Neal Honda Integra Frankreich Yvan Muller Vauxhall Astra Sport Hatch England Dan Eaves Honda Integra
2006 England Matt Neal Honda Integra England Jason Plato Seat Leon Nordirland Colin Turkington MG ZS
2007 Italien Fabrizio Giovanardi Vauxhall Vectra England Jason Plato Seat Leon Schottland Gordon Shedden Honda Civic
2008 Italien Fabrizio Giovanardi Vauxhall Vectra England Mat Jackson BMW 320si England Jason Plato Seat Leon
2009 Nordirland Colin Turkington BMW 320si England Jason Plato Chevrolet Lacetti Italien Fabrizio Giovanardi Vauxhall Vectra
2010 England Jason Plato Chevrolet Cruze England Matt Neal Honda Civic Schottland Gordon Shedden Honda Civic
2011 England Matt Neal Honda Civic Schottland Gordon Shedden Honda Civic England Jason Plato Chevrolet Cruze
2012 Schottland Gordon Shedden Honda Civic England Matt Neal Honda Civic England Jason Plato MG6 GT
2013 England Andrew Jordan Honda Civic Schottland Gordon Shedden Honda Civic England Jason Plato MG6 GT
2014 Nordirland Colin Turkington BMW 125i M England Jason Plato MG6 GT Schottland Gordon Shedden Honda Civic
2015 Schottland Gordon Shedden Honda Civic England Jason Plato VW Passat CC England Matt Neal Honda Civic
2016 Schottland Gordon Shedden Honda Civic England Sam Tordorf BMW 125i M England Mat Jackson Ford Focus ST
2017 England Ashley Sutton Subaru Levorg GT Nordirland Colin Turkington BMW 125i M England Tom Ingram Toyota Avensis
2018 Nordirland Colin Turkington BMW 125i M England Tom Ingram Toyota Avensis England Tom Chilton Ford Focus RS
2019 Nordirland Colin Turkington BMW 335i M England Andrew Jordan BMW 335i M England Dan Cammish Honda Civic Type R
2020 England Ashley Sutton Infiniti Q50 Nordirland Colin Turkington BMW 335i M England Dan Cammish Honda Civic Type R
2021 England Ashley Sutton Infiniti Q50 Nordirland Colin Turkington BMW 335i M England Josh Cook Honda Civic Type R

Computerspiele

Es gibt folgende Rennspiele unter dem Vorbild der BTCC:

  • TOCA Touring Cars (1998, für PC und PSX)
  • TOCA 2 Touring Cars (1999, für PC und PSX)
  • TOCA World Touring Cars (2001, für PSX)
  • DTM Race Driver (2002, für PC, Xbox und PlayStation 2); in Großbritannien unter dem Namen TOCA Race Driver
  • DTM Race Driver 3 – BTCC-Mod (2005, Mod für PC)
  • Race07 Demo – Crown Plaza Edition (2008, für PC) (enthält einen Vauxhall Vectra aus der BTCC Saison 2007)
Commons: British Touring Car Championship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stephen Dobie: New Touring Car regulations. evo online, 3. Juni 2009, abgerufen am 23. Juni 2009 (englisch).
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