Breydin

Breydin ist eine amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Barnim in Brandenburg. Sie wird vom Amt Biesenthal-Barnim verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Barnim
Amt: Biesenthal-Barnim
Höhe: 75 m ü. NHN
Fläche: 35,27 km2
Einwohner: 801 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16230
Vorwahl: 033451
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Gemeindeschlüssel: 12 0 60 034
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mühlenweg 35
16230 Breydin
Bürgermeisterin: Petra Lietzau
Lage der Gemeinde Breydin im Landkreis Barnim
Karte

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Breydin umfasst die Ortsteile Trampe und Tuchen-Klobbicke. Hinzu kommen die Wohnplätze Karlshof, Klobbicke, Mittelmühle, Neue Mühle und Tuchen.[2]

Geschichte

Breydin (Breden) wurde 1308 als Hof in den schriftlichen Urkunden erstmals erwähnt. Zu dieser bäuerlichen Ansiedlung gehörten 16 Hufen Wirtschaftsland. Im Landbuch Karls IV. wird der Ort Breydin 1375 in der Liste der Burgen geführt. Der Name bedeutet nach Aussage des Brandenburger Namenbuches „Ort an einem Übergang (Furt)“ oder „Übergang an einem Fluss“. Besitzer waren die Kleinadligen von Wulkow und ab 1412 die von Sparr. Die Burg lag 6 km südlich der landesherrlichen Ebersburg in Eberswalde. Letztmals wurde Breydin 1527 genannt. Überreste der Ruine aus dem 13. Jahrhundert wurden im Gutspark Trampe ergraben.[3]

Gutshaus Trampe

Das Gut Trampe gehörte von 1412 bis 1771 der Familie von Sparr, danach folgte Friedrich Wilhelm von Wartenberg und von 1802 bis zur Bodenreform 1945 die Familie von der Schulenburg. Das 1657 errichtete Gutshaus wurde 1773 unter Friedrich Wilhelm von Wartenberg im Barockstil umgebaut und hat durch Überformungen in den 1960er Jahren seine heutige Form erhalten. Im 18. Jahrhundert war der zugehörige Garten eine regelmäßig geometrisch gestaltete Anlage, deren Hauptachse vom Herrenhaus in den westlich gelegenen Tiergarten führte. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstand mit der Umgestaltung des alten Gartens und der Neugestaltung eines wesentlich größeren Areals der landschaftlich gestaltete Gutspark, der sich in seinen Grundzügen in wesentlichen Teilen bis in die heutige Zeit erhalten hat.

Trampe, Tuchen und Klobbicke gehörten seit 1817 zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Eberswalde im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Barnim.

Die Gemeinde Breydin entstand am 27. September 1998 aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Trampe und Tuchen-Klobbicke.[4] Letztere wiederum entstand aus einem Zusammenschluss der Orte Tuchen und Klobbicke am 19. Mai 1974.[5] Die drei Orte haben die gleiche Postleitzahl. Der Name „Breydin“ ist außerhalb der drei Dörfer weitgehend unbekannt.

Bevölkerungsentwicklung

JahrTrampeTuchen-
Klobbicke
JahrBreydinJahrBreydin
198143835919988272015781
199043530720008172016764
199544135220058602017757
199745135820108202018760
20118152019774
20128082020801
2013807
2014799

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[6][7]:[8] Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Breydin setzt sich aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister zusammen.

Am 26. Mai 2019 wurde die Gemeindevertretung bei einer Wahlbeteiligung von 66,5 Prozent neu gewählt. Sie setzt sich wie folgt zusammen:[9]

Partei / Wählergruppe Sitze
Bauernverband Barnim 5
Interessengemeinschaft Breydin 3
SPD 2

Bürgermeister

  • 1998–2003: Herbert Wagner (parteilos)[10]
  • 2003–2008: Roland Gottschalk (PDS)[11]
  • 2008–2019: Peter Schmidt (SPD)[12]
  • 2019: Dietmar Schmidt
  • seit 2020: Petra Lietzau (SPD)

Dietmar Schmidt wurde am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 81,0 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsdauer von fünf Jahren[13] gewählt.[14] Er trat im November 2019 von seinem Amt zurück.[15]

Petra Lietzau wurde von der Gemeindevertretung am 16. März 2020 zu seiner Nachfolgerin gewählt.[16][17]

Sehenswürdigkeiten

Kirche Tuchen

Die Liste der Baudenkmale in Breydin und die Liste der Bodendenkmale in Breydin enthalten die geschützten Kulturdenkmäler aus der Denkmalliste des Landes Brandenburg. Darunter befindet sich die Fachwerkkirche des Ortsteils Tuchen, auch Hochzeitskirche genannt. Sie wird außer für Gottesdienste auch für öffentliche Konzerte genutzt.[18]

Naturdenkmale
  • Eiche in Trampe mit einem Brusthöhenumfang von 8,02 m (2016).[19]

Verkehr

Breydin liegt mit seinem Ortsteil Trampe an der B 168 etwa 7 km südlich der Kreisstadt Eberswalde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Siehe auch

Commons: Breydin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Breydin
  3. Website Burg Breydin und Schlosspark Trampe e.V.
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  5. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Barnim, S. 14–17.
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahlen 1998 für den Landkreis Barnim (Memento vom 30. März 2018 im Internet Archive)
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 22.
  12. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 8.
  13. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  15. Öffentliche Bekanntmachung des Wahlleiters des Amtes Biesenthal-Barnim Gemeinde Breydin – Mandatsniederlegung des ehrenamtlichen Bürgermeisters. (PDF) In: Amtsblatt für das Amt Biesenthal-Barnim. 26. November 2019, S. 2, abgerufen am 26. November 2021.
  16. Kommunalpolitik: Bürgermeisterwahl steht in Breydin bevor. In: Märkische Oderzeitung. 14. März 2020, abgerufen am 25. November 2021.
  17. Öffentliche Bekanntmachung der Gemeinde Breydin über den Übergang eines Mandates auf eine Ersatzperson. (PDF) In: Amtsblatt für das Amt Biesenthal-Barnim. 28. April 2020, S. 2, abgerufen am 26. November 2021.
  18. Nachrichten aus den Ortsteilen. In: Amtsblatt für die Gemeinde Wandlitz. 11. September 2010, S. 42.
  19. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
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