Boô-Silhen
Boô-Silhen (gaskognisch Bòr e Silhen) ist eine französische Gemeinde mit 325 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien; sie gehört zum Arrondissement Argelès-Gazost und zum Kanton La Vallée des Gaves.
Boô-Silhen Bòr e Silhen | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Hautes-Pyrénées (65) | |
Arrondissement | Argelès-Gazost | |
Kanton | La Vallée des Gaves | |
Gemeindeverband | Pyrénées Vallées des Gaves | |
Koordinaten | 43° 1′ N, 0° 4′ O | |
Höhe | 399–599 m | |
Fläche | 3,21 km² | |
Einwohner | 325 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 101 Einw./km² | |
Postleitzahl | 65400 | |
INSEE-Code | 65098 |
Lage
Boô-Silhen liegt im Süden des Département Hautes-Pyrénées rund 26 km (Luftlinie) südwestlich von Tarbes. Der Ort liegt östlich des Flusses Gave de Pau im Umfeld des Nationalparks Pyrenäen.
Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Boô und Silhen, den Weilern (hameaux) Asmets und Brouca sowie einigen Einzelgehöften.
Geschichte
Im frühen Mittelalter wechselte die Herrschaft häufig (Westgoten, Basken, Franken, Sarazenen). Danach war der Ort jahrhundertelang unter der Herrschaft des Königreichs Aquitanien respektive des Herzogtums Gascogne. Von 900 bis 1609 gab es eine Grafschaft Bigorre innerhalb der vorgenannten Gebiete. Im Hundertjährigen Krieg war Boô-Silhen manchmal unter englischer, manchmal unter französischer Herrschaft. Von 1425 bis 1609 gehörte der Ort als Teil der Grafschaft Bigorre zur nur lose mit Frankreich verbundenen Grafschaft Foix. Weil der letzte Herrscher dieser Grafschaft, König Heinrich II. aus dem Hause Bourbon, 1589 den Thron von Frankreich (als Heinrich IV.) bestieg, waren die Orte der Region 1609 bis 1789 Krondomäne. Die Gemeinde gehörte von 1793 bis 1801 zum District Argelès. Zudem war sie von 1793 bis 1801 Teil des Kantons Préchac und von 1801 bis 2015 Teil des Kantons Argelès-Gazost (1793–1896 unter dem Namen Kanton Argelès). Mit Ausnahme der Jahre 1926 bis 1942 (Arrondissement Bagnères) war Boô-Silhen seit 1801 verwaltungstechnisch Teil des Arrondissements Argelès-Gazost. Erste namentliche Erwähnung von Silhen als Silien im Jahr 870 im grünen Buch von Bénac und von Boô als Bor im Kopialbuch von Saint-Savin. Die Gemeinde ist Teil der historischen Landschaft Lavedan (auch Pays des Sept Vallées genannt).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1793 | 1800 | 1806 | 1821 | 1846 | 1876 | 1946 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 |
Einwohner | 278 | 232 | 283 | 198 | 318 | 284 | 123 | 144 | 165 | 164 | 275 | 269 | 271 | 274 | 299 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft führte zu einem kontinuierlichen Absinken der Einwohnerzahlen bis auf die Tiefststände im 20. Jahrhundert. Zwischen 1975 und 1982 kam es zu einer starken Wachstumsphase.
Sehenswürdigkeiten
- romanische Dorfkirche Saint-Barthélemy in Boô aus dem 12. Jahrhundert; seit 1986 ein Monument historique[1]
- romanische Dorfkirche Saint-Vincent in Silhen aus dem 11. und 12. Jahrhundert; seit 1986 ein Monument historique[2]
- Kirche von Asmets
- zwei Wegkreuze
- Dorfkirche Saint-Barthélemy in Boô
- Dorfkirche Saint-Vincent in Silhen
- Der Bach Ruisseau de St-Pastous in Boô