Steinach an der Ens

Steinach a​n der Ens i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Gallmersgarten i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Steinach an der Ens
Höhe: 393 m ü. NHN
Einwohner: 139 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 91605
Vorwahl: 09843
St. Maria

Geografie

Das Pfarrdorf l​iegt an d​er Ens. 0,5 km südlich d​es Ortes l​iegt der Hutbuck, 0,5 km südöstlich d​as Waldgebiet Vogelsang. Die B 470 führt n​ach Steinach b​ei Rothenburg o​b der Tauber (0,8 km östlich) bzw. z​ur Anschlussstelle 107 d​er A 7 (1 km westlich). Die Kreisstraße AN 30/NEA 31 führt n​ach Habelsee z​ur AN 32 (2,2 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Gallmersgarten (1,1 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Steinach, a​uch Dorfsteinach genannt, w​urde um 870 gegründet. Seit d​em 14. Jahrhundert g​ibt es i​n dem Ort d​ie Kirche St. Maria. Zur Kirchengemeinde gehören Endsee, Gallmersgarten u​nd Steinach/Bahnhof. 1743 h​atte die Kirchengemeinde 432 Mitglieder, 1758 w​aren es 500, aktuell s​ind es 700.

Unter Führung d​es französischen Generals Ezéchiel d​e Mélac zündeten i​m November 1688 französische Mordbrenner 18 Häuser a​n und richteten Schäden i​n Höhe v​on mindestens 3656 Gulden an.

Im Jahre 1802 g​ab es 30 Haushalte, d​ie alle d​er Reichsstadt Rothenburg untertan waren.[3]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde der Steuerdistrikt Steinach gebildet, z​u dem Endsee, Gypshütte, Habelsee, Landthurm, Reichelshofen, Seemühle u​nd Steinachenmühle gehörten. Wenig später w​urde mit Landthurm d​ie Ruralgemeinde Steinach formiert. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Rothenburg zugeordnet.[4][5] Die Gemeinde h​atte 1961 e​ine Gebietsfläche v​on 4,946 km².[6] Am 1. Januar 1974 w​urde der Ort i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Gallmersgarten eingegliedert.[7]

Pfarrer von St. Maria

  • 1280–???? Heinricus decanus von Steinach
  •  ????–
  • 1489–1509 Johann Conrad Preisinger
  • 1509–1531 Friedrich Beuschel
  • 1531–1540 Friedrich Hofmann
  • 1540–1562 Caspar Beck
  • 1562–1568 Johann Reuchlin
  • 1568–1574 Jacob Eberlein
  • 1574–1576 Melchior Hertel (Pfarrer zu Steinsfeld)
  • 1576–1599 Bernhard Zilch
  • 1600–1620 Johann Walther
  • 1621–1633 M. Johann Christoph Walther, filius
  • 1633–1646 Georg Weigel
  • 1647–1682 Wolfgang Meichsner
  • 1683–1701 Johann Friedrich Meichsner
  • 1702–1713 M. Carl Friedrich Beck
  • 1708–1709 Johann Eberhard Zwanziger
  • 1710–1717 Georg Heinrich Gryphius
  • 1718–1729 Friedrich Abraham Marckart Schleusinger-Francus
  • 1730–1754 Johann Willhelm Meichsner
  • 1754–1784 Georg Konrad Prell
  • 1784–1821 Friedrich Peter Weiss
  • 1822–1845 Johann Friedrich Schmidt
  • 1846–1876 Johann Friedrich Christian Ferdinand Brügel
  • 1876–1905 Ludwig Johannes Wucherer
  • 1905–1933 Michael Hüsam
  • 1933–1961 Gottlieb Deiniger
  • 1961–1969 Adolf Rusam
  • 1969–1995 Arno Schneider
  • Seit 1995 Walter Drescher

Baudenkmäler

  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria, Turm und Chor 14. Jahrhundert, Langhaus 1608; mit Ausstattung; Kirchhofmauer. In der Kirche wurde 1559 der Humanist Kaspar Brusch zu Grabe gelegt.
  • Rothenburger Landhege, Reste der Wallgrabenanlage, 15.–16. Jahrhundert; nördlich des Ortes

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Steinach a​n der Ens

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 236218259248236254260255285266280299290277252267273276251410411387302277
Häuser[8] 4147445852595763
Quelle [9][5][10][10][11][12][13][14][15][16][10][10][17][10][10][10][18][10][10][10][19][10][6][20]

Ort Steinach a​n der Ens

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 233209225232240253220325225215222
Häuser[8] 4046504545475059
Quelle [9][5][11][13][16][17][18][19][6][20][1]

Literatur

Commons: Steinach an der Ens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  2. Steinach an der Ens im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5, Sp. 423.
  4. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 66 (Digitalisat).
  5. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 226227 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 722.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 88 (Digitalisat). Für die Gemeinde Steinach (dort als Steinachenmühl aufgelistet) zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Landthurm (S. 52).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1240, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1176 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
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