Mörlbach (Gallmersgarten)

Mörlbach (umgangssprachlich: Mäʳlbach[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gallmersgarten, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Mörlbach
Höhe: 380–397 m ü. NHN
Einwohner: 148 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91605
Vorwahl: 09843
St. Laurentius
Herrengasse 1: Wohnstallhaus
Herrengasse 2: Gasthaus zum Hirschen

Geografie

Das Pfarrdorf liegt an dem Mörlbach, der ein linker Zufluss des Erlbachs ist, der wiederum ein linker Zufluss der Ens ist. 0,5 km südlich erhebt sich der Gänsbuck (396 m ü. NHN), 0,75 km östlich liegt die Gigertsleite. Im Nordosten liegen die Waldgebiete Hölle, Seeholz und Lochholz, 0,5 km im Westen die Kautau.

Die Kreisstraße AN 30/NEA 31 führt an der Seemühle vorbei nach Habelsee (1,9 km südlich) bzw. nach Ermetzhofen (2,4 km nördlich). Die Kreisstraße NEA 43 führt nach Custenlohr (3,7 km nördlich) bzw. am Hilpertshof und der Hagenmühle vorbei die B 470 kreuzend nach Burgbernheim (5,5 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gallmersgarten (2,6 km südöstlich) und nach Bergtshofen (2 km östlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1160 als „Mürselbach“ erstmals urkundlich erwähnt, 1231 als „Morelbach“. Es gab auch ein gleichnamiges Adelsgeschlecht, das im Ort residierte. Überreste der Wallanlage sind im Garten des Anwesens Nr. 11 (alte Zählung) zu sehen.[4] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Mōrilo.[5]

Das Kloster Heilsbronn erhielt Ende des 13. Jahrhunderts von Ritter und Küchenmeister Hübschmann Güter und Gefälle u. a. Mörlbach.[6] In der Folgezeit erwarb das Kloster noch weitere Güter und Gefälle.[7]

Die St.-Laurentius-Kirche wurde als Filiale von St. Maria (Steinach an der Ens) gegründet.[4] 1464/65 wurde sie zur eigenständigen Pfarrei erhoben.[8] Spätestens seit 1621 gab es im Ort eine Schule, die bis in den 1960er Jahren bestanden hat.[4]

1806 kam Mörlbach an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Mörlbach gebildet, zu dem Habermühle, Hinterpfeinach und Vorderpfeinach gehörten. 1813 entstand die Ruralgemeinde Mörlbach, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Ruralgemeinde aufgelöst in:

  • Ruralgemeinde Mörlbach mit Habermühle;
  • Hinter- und Vorderpfeinach zur neu gebildeten Ruralgemeinde Custenlohr.

Die Ruralgemeinde Mörlbach war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Uffenheim[9] (1919 in Finanzamt Uffenheim umbenannt). Ab 1862 gehörte Mörlbach zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Uffenheim (1879 in Amtsgericht Uffenheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,460 km².[10]

Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform nach Gallmersgarten eingegliedert.[11]

Baudenkmäler

  • Herrengasse 1: Fachwerkwohnstallhaus
  • Herrengasse 2: Gasthaus zum Hirschen
  • Kirchplatz 3: St. Laurentius, ev.-luth. Pfarrkirche

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Mörlbach

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 225226240239231230251247251255261258256248251238243214214306340282226187
Häuser[12] 4342485054515152
Quelle [13][14][15][15][16][15][17][15][15][18][15][15][19][15][15][15][20][15][15][15][21][15][10][22]

Ort Mörlbach

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 219221225244250247239338224186148
Häuser[12] 4241495350505141
Quelle [13][14][16][17][18][19][20][21][10][22][1]

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Mörlbach (Gallmersgarten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 144. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: męɘłbax.
  3. Mörlbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 80.
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 144 ff. Hiernach Ersterwähnung 1216 als „Mirlbach“.
  6. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 381.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 384.
  8. H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 147.
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 60 (Digitalisat). Für die Gemeinde Mörlbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Habermühle (S. 34).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 246 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 225 Einwohner.
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1260, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1195 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.