Atlético Mineiro
Der Clube Atlético Mineiro, im deutschsprachigen Raum bekannt als Atlético Mineiro, ist ein Fußballverein in Belo Horizonte, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais. 1971 wurde Atlético Mineiro der erste offizielle Fußball-Meister von Brasilien. Im Jahr 2013 gewann Atlético Mineiro die Copa Libertadores und im Jahr 2014 die Recopa Sudamericana.
Atlético Mineiro | ||||
Basisdaten | ||||
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Name | Clube Atlético Mineiro | |||
Sitz | Belo Horizonte, Minas Gerais, Brasilien | |||
Gründung | 25. März 1908 | |||
Farben | schwarz-weiß | |||
Präsident | Daniel Nepomuceno | |||
Website | atletico.com.br | |||
Erste Fußballmannschaft | ||||
Cheftrainer | Antonio Mohamed | |||
Spielstätte | Independência | |||
Plätze | 23.018 | |||
Liga | Série A Staatsmeisterschaft Minas Gerais | |||
2021 2021 |
1. Platz 1. Platz | |||
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Die Vereinsfarben des 1908 gegründeten Klubs sind Weiß und Schwarz. Nach dem Maskottchen wird der Verein auch oft Galo, Hahn, genannt.
Geschichte
Der Verein wurde am 25. März 1908 von 22 Mitgliedern gegründet. Das erste offizielle Spiel fand am 21. März 1909 gegen den Sport Club Futebol, ebenfalls aus Belo Horizonte, statt und wurde mit 3:0 gewonnen.
1915 gewann Atlético die erste von bislang 42 Regionalmeisterschaften. 1937 errang der Verein den Sieg im Turnier um die Copa dos Campeões Estaduais 1936 („Pokal der Staatsmeister“, „Champions Cup“), an dem die vier Regionalmeister aus Minas Gerais, São Paulo, Espírito Santo und Rio de Janeiro, das seinerzeit noch als Bundesdistrikt firmierte, teilnahmen. Atlético ist der einzige Klub, der die Copa Conmebol zweimal (1992 und 1997) gewinnen konnte.
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Im November und Dezember 1950 unternahm Atlético eine Tour durch Europa. Gegen einige der damals spielstärksten europäischen Vereine, wie z. B. SK Rapid Wien, RSC Anderlecht, FC Schalke 04 oder Hamburger SV, konnte der Klub fünf Siege und drei Unentschieden erreichen, und musste lediglich zwei Niederlagen hinnehmen. Durch diese erfolgreiche Tour bei für die Brasilianer ungewohnten tiefen Temperaturen erhielt die Mannschaft den Spitznamen Campeões do Gelo, die Eismeister. Mit dem Spiel in Gelsenkirchen verabschiedeten sich übrigens die Schalke Legenden Ernst Kuzorra und Fritz Szepan vom aktiven Fußball.[2] Auch in späteren Jahren spielte Atlético häufig in Europa und gewann dabei zahlreiche Turniere.
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Den größten nationalen Erfolg erreichte Atlético 1971, als man in der Erstausspielung der offiziellen brasilianischen Meisterschaft den Titel gewann. Trainer war Telê Santana, der zwischen 1970 und 1976 sowie zwischen 1987 und 1988 insgesamt 434 Mal auf der Bank von Atlético saß und damit Rekordhalter ist. Im Jahr 1978 gewann er die brasilianische Liga-Meister.
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Auch bei der Erstausspielung der Copa Conmebol 1992, einem am UEFA-Cup angelehnten Wettbewerb, war Atlético erfolgreich. Nach einem 2:0-Heimerfolg gegen Olimpia aus Asunción stand eine 0:1-Niederlage im Rückspiel in Paraguay dem ersten internationalen Erfolg nicht im Weg. Bei der zweiten Finalteilnahme 1995 reichte selbst ein 4:0-Heimsieg gegen Rosario Central nicht aus. Nach 120 Minuten im Rückspiel stand es 0:4 und im Elfmeterschießen behielten die Argentinier mit 4:3 die Oberhand. 1997 drang Atlético ein drittes Mal ins Finale der Conmebol vor. Bereits im Hinspiel beim Bonarenser Vorortklub CA Lanús machten die Brasilianer mit 4:1 alles klar und im Mineirão reichte ein 1:1. Valdir wurde zudem mit sieben Toren Rekordschütze des Turnieres. Mit zwei Erfolgen in diesem zwischen 1992 und 1999 ausgetragenen Wettbewerb ist der Klub Rekordhalter.
Mit einem zweiten Platz in der brasilianischen Meisterschaft 2012 qualifizierte sich Atlético Mineiro für die Copa Libertadores 2013. Im Juli 2013 gewann der Verein diesen höchsten südamerikanischen Vereinswettbewerb durch einen Sieg im Elfmeterschießen im Rückspiel gegen Club Olimpia aus der paraguayischen Hauptstadt Asunción.[5] Damit qualifizierte sich die Mannschaft für die Klub-Weltmeisterschaft im Dezember 2013 in Marokko. Dort verlor man gleich im Halbfinale mit 1:3 gegen den marokkanischen Klub Raja Casablanca, wonach Trainer Cuca zurücktrat.[6]
50 Jahre nach seinem ersten Erfolg in der nationalen Meisterschaft, konnte Atlético in der Saison 2021 den Titel zum zweiten Mal gewinnen und krönte den Erfolg in der Saison noch mit dem Gewinn des Copa do Brasil 2021. Auch in diesem Wettbewerb war es der zweite Titelgewinn.
Präsidenten des Clube Atlético Mineiro
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Stadion
Der Verein trägt seine Heimspiele im üblicherweise nur Mineirão genannten Estádio Governador Magalhães Pinto aus, mit einer Kapazität von 62.160 Zuschauern größtes Stadion des Bundesstaates Minas Gerais. Es wurde von den Architekten Eduardo Mendes Guimarães Júnior und Caspar Garreto geplant und am 5. September 1965 eröffnet. Die ursprüngliche Kapazität betrug 130.000 Zuschauer. Vom Baubeginn 1963 bis zur Eröffnung 1965 waren etwa 5000 Personen an der Errichtung des Stadions beteiligt.
Es befindet sich im Stadtteil Pampulhas im Norden von Belo Horizonte und wird auch von den Klubs Cruzeiro Belo Horizonte und América Mineiro benutzt. Das Mineirão war bis 2011 auch 20 Mal Spielstätte der brasilianischen Nationalmannschaft.
Atléticos Rekordbesuch im Stadion waren 123.351 Zuschauer, die am 4. Mai 1969 bei einem Spiel um die Staatsmeisterschaft von Minas Gerais einer 0:1-Niederlage gegen den Erzrivalen Cruzeiro beiwohnten. Insgesamt spielte Atlético Mineiro in diesem Stadion elf Mal vor Kulissen von mehr als 100.000 Zuschauern.
Zuschauerrekorde von Atlético Mineiro im Mineirão
- 4. Mai 1969 – SM – 123.351 – 0:1 gegen EC Cruzeiro
- 9. Oktober 1977 – SM – 122.534 – 1:3 gegen EC Cruzeiro
- 13. Februar 1980 – FR – 115.142 – 2:1 gegen CR Flamengo
- 15. Mai 1983 – SM – 113.479 – 0:0 gegen Santos FC
- 8. November 1981 – SM – 112.919 – 1:1 gegen EC Cruzeiro
- 2. Juni 1968 – SM – 110.432 – 1:2 gegen EC Cruzeiro
- 15. Dezember 1974 – SM – 109.363 – 1:2 gegen EC Cruzeiro
- 5. Dezember 1982 – SM – 108.935 – 2:1 gegen EC Cruzeiro
- 4. Februar 1987 – BM – 107.497 – 1:0 gegen CR Flamengo
- 5. März 1977 – BM – 102.974 – 0-0 gegen FC São Paulo
- 21. November 1976 – BM – 102.531 – 0:0 gegen Fluminense FC
Erfolge/Titel
Internationale Titel
Copa Libertadores |
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2013 |
CONMEBOL-Cup |
1992 | 1997 |
Recopa Sudamericana |
2014 |
Nationale Titel
Brasilianischer Pokal | |
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2014, 2021 | |
Brasilianische Meisterschaft (Série A) | |
1971, 2021 | |
Supercopa do Brasil | |
2022 | |
Brasilianische Meisterschaft (Série B) | |
2006 | |
Copa dos Campeões da Copa Brasil[7] | |
1978 | |
Copa dos Campeões Estaduais[8] | |
1937 |
Staatliche Titel
Mineiro-Staatsmeisterschaft[9] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1915 | 1926 | 1927 | 1931 | 1932 | 1936 | 1938 | 1939 | 1941 | 1942 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
1946 | 1947 | 1949 | 1950 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1958 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
1962 | 1963 | 1970 | 1976 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
1985 | 1986 | 1988 | 1989 | 1991 | 1995 | 1999 | 2000 | 2007 | 2010 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
2012 | 2013 | 2015 | 2017 | 2020 | 2021 |
Minas Gerais-Cup[10] | ||||
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1976 | 1979 | 1986 | 1987 | ||||
Belo Horizonte-Cup[11] | ||||
1971 | 1972 | ||||
Turnier-Start[12] | ||||
1931 | 1932 | 1939 | 1947 | 1949 | 1950 | 1954 | ||||
Mineiro-Cup Champions[13] | ||||
1974 | ||||
Turnier Incentives (FMF)[14] | ||||
1993 | ||||
Cup Belo Horizonte | ||||
1959 | ||||
Bueno Brandão-Cup[15] | ||||
1914 |
Bekannte ehemalige Spieler
Trainer
CAM Rekordtrainer | ||||||||||||||
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- Floriano Peixoto Corrêa (1933–1937), Staatsmeisterschaft 1936, Pokal der Staatsmeister 1936.
- Ricardo Diéz (1950, 1951, 1955, 1956, 1958, 1959), Staatsmeisterschaft 1949, 1954[16]
- Dorival Knippel (1952–1953, 1960, 1968–1969), Staatsmeisterschaft 1952.
- Ondino Viera (1954–1955)
- João Lacerda Filho „Barbatana“ (1966, 1970, 1971, 1972, 1976, 1977, 1978, 1982, 1991), Staatsmeisterschaft 1976.
- Telê Santana (1970–1976, 1987–1988), Staatsmeisterschaft 1970, Brasilianische Meisterschaft 1971.
- Procópio Cardoso (1978–1981, 1984–1985, 1992, 1995–1996, 2003, 2004–2005), Copa Conmebol 1992, Staatsmeisterschaft 1978, 1979, 1980.
- Levir Culpi (1994, 1995, 2001, 2002, 2006, 2007), Staatsmeisterschaft 1995, 2007, Aufstieg zur Série A 2006.
- Emerson Leão (1997–1998, 2007, 2009)
- Carlos Alberto Parreira (2000–2001)
- Eugênio Machado Souto „Geninho“ (2002–2003)
- Zetti (2007)
- Paulo Autuori (2014)
Frauenfußball
Die Fußballabteilung für Frauen wurde erstmals 1983 eröffnet und befindet sich seit 2019 im Wiederaufbau.
Weblinks
- Offizielle Homepage (portugiesisch)
- FIFA.com: Atlético Mineiro: Titel sind nicht alles (deutsch)
Einzelnachweise
- Quelle: RSSSF
- Vereinschronik
- Quelle: RSSSF
- Quelle: RSSSF
- Ronaldinho jubelt: Copa Libertadores geht an Mineiro kicker online, 25. Juli 2013, abgerufen am 19. Dezember 2013.
- Aus bei der Club-WM: Mineiro-Trainer Cuca schmeißt hin, Spiegel Online, 19. Dezember 2013
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesae/ccamp1978.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesae/ccest1936.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mgcamp.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mgtcamp.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mgbhcamp.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mgcampin.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mgtg1974.htm
- http://www.rsssfbrasil.com/tablesfq/mginccamp.htm
- Archivlink (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive)
- Die Staatsmeisterschaft 1954 wurde erst im Mai 1955 entschieden.