Arenoxide

Arenoxide s​ind chemische Verbindungen, b​ei denen e​ine der „Doppelbindungen“ e​ines aromatischen Ringsystems i​n ein Epoxid umgewandelt wurde. Das einfachste Arenoxid i​st Benzoloxid.[1]

Benzol regiert mit Cytochrom P450-Enzymen (CYP) und Sauerstoff zu Benzoloxid

Diese Umwandlung geschieht unter der katalytischen Wirkung eines Enzyms im Körper, wenn fremde aromatische Substanzen, wie z. B. Benzol, in diesen gelangen. Dies geschieht, um eine wasserlösliche Verbindung zu schaffen, welche schließlich über die Niere ausgeschieden werden kann (Biotransformation). Das Enzym, welches aromatische Kohlenwasserstoffe in Arenoxide umwandelt und somit entgiftend wirkt, gehört zu den Cytochrom P450-Enzymen (auch CYP).[1] Ein Arenoxid kann sich entweder wie ein Epoxid verhalten und bei Angriff durch ein Nucleophil ein Additionsprodukt bilden, oder es lagert sich zu einem Phenol um.

Reaktionen

Arenoxid Reaktionen

Benzol (1) w​ird im Körper oxidiert (P-450), e​s entsteht d​as Oxiran 2. Benzoloxid (2) u​nd Oxepin (3) liegen i​m chemischen Gleichgewicht e​twa im Verhältnis 1:1 vor. Das Gleichgewicht zwischen 2 u​nd 3 i​st ein Valenztautomerie-Gleichgewicht.[2]

  • 2 bzw. 3 reagiert zu einem Hydrochinon (6) (Schritt C) und kann zu einem Chinon weiteroxidiert werden (Polyphenoloxidase: Reaktionsmechanismus siehe Chinone).
  • Dieses lagert sich zu Phenol (4) um: Arenoxidumlagerung (A)[3]

Mechanismus der Arenoxidumlagerung

Mechanismus Arenoxidumlagerung

Der dreigliedrige Ring d​es Benzoloxides (1) n​immt ein Proton e​ines Protonendonators auf. Je stabiler d​as gebildete Carbokation (2), d​esto leichter öffnet s​ich der Ring. Durch e​ine 1,2-Hydridverschiebung bildet s​ich ein Enon (3). Die Abgabe e​ines Protons i​n die Lösung führt u​nter Rearomatisierung z​ur Bildung d​es Phenols (4).

Einzelnachweise

  1. Paula Yurkanis Bruice: Organische Chemie, Pearson Education Inc., 2011, 5. Auflage, S. 421, ISBN 978-3-8273-7190-4.
  2. E. Vogel, H. Günther: Benzoloxid-Oxepin-Valenztautomerie In: Angewandte Chemie, Band 79, 1967, S. 429–446. doi:10.1002/ange.19670791002.
  3. Struktur-Wirkungs-Denken in der Chemie – eine Chance für mehr Nachhaltigkeit, Kapitel 5, Industriechemikalien, S. 317 (PDF; 78 kB) (Memento des Originals vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nachhaltige-chemie.uni-bremen.de, abgerufen am 26. März 2013.
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