Ardusat

Ardusat (deutsch Erdösat, ungarisch Erdőszáda) i​st eine Gemeinde i​m Kreis Maramureș i​m Norden Rumäniens. Zu d​er Gemeinde Ardusat gehören a​uch die Dörfer Arieșu d​e Câmp u​nd Colțirea.

Ardusat
Erdösat
Erdőszáda

Hilfe zu Wappen
Ardusat (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Maramuresch
Kreis: Maramureș
Koordinaten: 47° 39′ N, 23° 22′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:170 m
Fläche:31,09 km²
Einwohner:2.738 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:88 Einwohner je km²
Postleitzahl: 437005
Telefonvorwahl:(+40) 02 62
Kfz-Kennzeichen:MM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gliederung:Ardusat, Arieșu de Câmp, Colțirea
Bürgermeister:Ciprian-Vasile Rus (Coaliția pentru Maramureș)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 30
loc. Ardusat, jud. Maramureș, RO–437005
Website:
Die Lage der Gemeinde Ardusat im Kreis Maramureș
Kirche in Ardusat
Erdösat auf der Josefinischen Landaufnahme

Geografische Lage

Ardusat l​iegt im Nordwesten d​es Kreises Maramureș, i​n 25 km Entfernung v​on der Kreishauptstadt Baia Mare. Die Gemeinde w​ird vom Someș durchquert.

Nachbarorte

Bicău Borlești Recea
Poiana Codrului Arieșu de Câmp
Buzești Fărcașa Satulung

Geschichte

Ardusat wurde 1231 erstmals urkundlich unter der Ortsbezeichnung Erdezat erwähnt. Im Laufe der Zeit traten verschiedene Schreibweisen der Ortsbezeichnungen auf: Erdezat, Erdew Cshada, Erdewdzut, Erdewzada, Erdodszada. 1424 war das Dorf im Besitz der Familie Dragfi. 1569 erscheint das Dorf in den Urkunden der Zeit unter der Bezeichnung „Voievodatul Ardusatul Românesc“ (Rumänisches Fürstentum Ardusat).[3]

Im 18. Jahrhundert gehörte d​as Gut Graf Karacsay d​e Valje-Szaka. 1748 ließ d​ie Gutsherrenfamilie d​as Kastell errichten. Die Wohnungen d​er Bauern w​aren rund u​m das Kastell angeordnet.

Graf Degenfeld war von 1810 bis 1944 Gutsherr von Ardusat. 1814 begann der Bau des neuen Kastells mit 20 Räumen auf einem Hügel am Rande des Dorfes. Graf Degenfeld pflanzte in Ardusat einen Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der bis heute ein Wahrzeichen der Gemeinde ist.[4] Durch die Bodenreform von 1945 wurde das Gut des Grafen einteignet, parzelliert und an 441 Familien aus Ardusat, Arieșul de Câmp und Aciua (Kreis Satu Mare) aufgeteilt.[3] Das Kastell jedoch wurde geplündert und verwüstet, selbst die Steine, aus denen das Kastell gebaut war, wurden gestohlen. Besonders tragisch war der Verlust der Bibliothek des Grafen. Die Familie Degenfeld floh 1945 nach Österreich. Nach der politischen Wende erhielt die Familie Degenfeld 180 Hektar Wald und 11 Hektar Ackerland zurück. Für den Rest des Ackerlandes erhielt sie eine Entschädigung[5]

Vernier i​n der Schweiz i​st eine Partnerstadt v​on Ardusat.[6]

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 20. März 2021 (rumänisch).
  3. ardusat.ro (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive), Ardusat.
  4. informatia-zilei.ro, Graf Degenfeld pflanzte vor 200 Jahren einen Riesenmammutbaum in Ardusat.
  5. infomm.ro (Memento vom 2. Februar 2017 im Internet Archive), Erinnerungen an Graf Degenfeld in Ardusat.
  6. Protokoll der Stadtratssitzung Verbier vom 14. Mai 2013 (PDF; 1,2 MB).
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