Anno 1602
Anno 1602 ist das erste Computerspiel aus der Anno-Serie. Das Spiel entstand aus einem Gemeinschaftsprojekt des österreichischen Spieleentwicklers Max Design und der deutschen Sunflowers Interactive Entertainment Software GmbH. Das Spiel wurde bis zum Januar 2002 über 2 Millionen Mal verkauft und war damals somit das meistverkaufte Spiel, das im deutschsprachigen Raum entwickelt wurde.[1]
Anno 1602 | |||
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Zählt zur Serie: Anno | |||
Studio | Max Design Sunflowers | ||
Publisher | Sunflowers | ||
Erstveröffent- lichung |
31. März 1998 | ||
Plattform | Windows | ||
Genre | Aufbauspiel | ||
Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (Internet & LAN) | ||
Steuerung | Tastatur, Maus | ||
Systemvor- aussetzungen |
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Medium | CD-ROM, Download | ||
Sprache | Deutsch | ||
Altersfreigabe |
Spielprinzip
Der Spieler wird in das Jahr 1602 zurückgeführt, wo er die Aufgabe hat, eine bisher unerforschte Inselwelt zu entdecken und zu besiedeln. Zu Beginn des Spiels stehen dem Spieler ein Grundkapital, eine geringe Menge Rohstoffe (Holz, Werkzeuge und Nahrungsmittel) sowie ein Segelschiff zur Verfügung. Mit dem Schiff kann er durch die Inselwelt navigieren und die ihm für eine Besiedlung am geeignetsten erscheinende Insel ansteuern und besiedeln.
Im Endlosmodus ist die Inselwelt von einigen Dörfern mit „Ureinwohnern“ besiedelt und je nach eingestellter Schwierigkeitsstufe greifen Piraten den Spieler an, entstehen Brände, vernichten Dürreperioden die Ernte oder rafft die Pest die Menschen dahin. Je nach Geschick des Spielers entwickeln sich die Bewohner seiner Siedlungen von Pionieren über Siedler, Bürger, Kaufleute und letztlich zu Aristokraten hin.
Je nach erreichter Entwicklungsstufe fordern die Einwohner der Städte zusätzlich zu den Waren des Grundbedarfes verschiedene Luxusgüter wie Stoff, Alkohol, Tabak, Gewürze, Kakao, Kleidung und Schmuck. Gleichzeitig ist es zum Erreichen der nächsten Entwicklungsstufe erforderlich, bestimmte, teilweise sehr kostenintensive, Bauwerke wie Wirtshäuser, Schulen, Kirchen, Badehäuser, Arztpraxen, Hochschulen und Theater zu errichten. Im Gegenzug kann der Spieler umso mehr Steuern einfordern, je weiter die Entwicklung der Einwohner vorangeschritten und je zufriedener die Bevölkerung ist. Zusätzlich kann der Spieler eine Kathedrale, ein Schloss und, sobald man einen Gegner besiegt hat, Triumphbogen bauen.
Im Spiel werden komplexe ökonomische Zusammenhänge vermittelt. So muss der Spieler ständig folgende Punkte beobachten:
- Stand des Guthabens (Steuereinnahmen, Erlöse aus Handel, Betriebskosten der eigenen Produktionsanlagen)
- Zufriedenheit der Bevölkerung (Versorgung mit den benötigten Bedarfs- und Luxusgütern)
- Entwicklung der Bevölkerungszahl (Versorgung mit Baumaterial, Nahrungsmitteln, Steuerbelastung)
Mit Computergegnern oder Online-Gegnern kann Handel und Diplomatie betrieben, aber auch Krieg geführt werden. Die Kriegskomponente im Spiel ist allerdings nicht sehr umfangreich und so detailliert wie der Rest des Spiels, oder gar wie bei Strategiespielen. Dies war jedoch vom Hersteller so gewollt, da das Spiel hauptsächlich auf Handel und Diplomatie beruhen sollte.
Erweiterungen
- Anno 1602 – Neue Inseln, Neue Abenteuer: Erweiterung mit Karteneditor (Veröffentlichung: 12. November 1998)
- Anno 1602 – Im Namen des Königs: Erweiterung (Veröffentlichung: 30. November 1998)
- Handelskrieg: Das große Abenteuerpaket zu Anno 1602: Inoffizielle Erweiterung durch Data Becker (Veröffentlichung: 1998)[2]
Trivia
- Die relativ einfache Codierung der Spielstanddaten führte dazu, dass das Format bereits kurz nach der Veröffentlichung geknackt und der entsprechende Algorithmus öffentlich bekannt war.[3] Infolgedessen entstand eine ganze Flut von Hobby-Editoren, noch bevor die Erweiterung mit dem offiziellen Editor überhaupt erschienen war.
- Die deutsche Pop-Gruppe Die Prinzen lieh in der Erweiterung Neue Inseln, Neue Abenteuer in einem eigenen Szenario den Bewohnern ihre Stimmen.[4] Auch die Symbole der Einwohnerstufen (Pioniere, Siedler etc.) wurden durch die Porträts der Bandmitglieder ausgetauscht. Im Installationsverzeichnis der Audiodateien sind auch Outtakes bzw. Alternativvertonungen zu finden, die man im Spiel nicht hört.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Spieleflut.de: Anno 1602 – Der Longseller schlechthin, Artikel vom 12. Februar 2002, abgerufen am 28. Juni 2019.
- Handelskrieg: Das große Abenteuerpaket zu Anno 1602. In: MobyGames. 26. Juli 2015, abgerufen am 6. Juli 2020 (englisch).
- Edit1602 Memorial Page (Memento vom 22. April 2009 im Internet Archive): Die Entschlüsselung des Spielstandformates von ANNO 1602
- Anno 1602: Neue Inseln, Neue Abenteuer (PC) - Release, News, Systemanforderungen. Abgerufen am 1. Juni 2020.