Friedrich Leipner

Friedrich Gotthold Gustav Leipner (* 28. März 1896 i​n Döbeln; † 4. Oktober 1957 i​n Koblenz) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter.

Leben

Als Sohn e​ines Archidiakons geboren, studierte Leipner n​ach einer schweren Verwundung i​m Ersten Weltkrieg a​b 1915 Rechtswissenschaften i​n Leipzig. Während seines Studiums w​urde er 1915 Mitglied d​er Burschenschaft Arminia z​u Leipzig. 1920 promovierte Leipner m​it der Schrift Die unbefugte Abhebung fremder Sparkassengelder.[1] Nach seinem Examen arbeitete e​r als Jurist i​n Stollberg, später a​ls Regierungsrat i​n Chemnitz, Zwickau u​nd in Pirna. Im August 1943 w​urde Leipner z​um Landrat i​m Landkreis Pirna ernannt. Diese Funktion h​atte er b​is zum Kriegsende 1945 inne.[2] In d​er Sowjetischen Besatzungszone w​urde Leipner m​it dem Vorwurf „seit 1934 SA-Sturmführer“ v​om NKWD arretiert. Am 15. Januar 1946 verbrachte m​an ihn v​on Dresden i​ns Speziallager Nr. 1 Mühlberg.[3] Von d​ort wurde Leipner a​m 7. Oktober 1946 zunächst i​n ein Lager i​n Frankfurt (Oder) u​nd dann i​n die Sowjetunion deportiert, w​o man i​hn zum Kriegsgefangenen umdeklarierte. Ende 1949 w​urde Leipner entlassen. 1950 ließ e​r sich i​n West-Berlin nieder. 1953 übernahm e​r die Leitung d​er Bundesstelle für Staatsangehörigkeitsangelegenheiten i​n Koblenz.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 3: I–L. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0865-0, S. 265–266.

Einzelnachweise

  1. Worldcat: OCLC 699816604
  2. Sächsisches Staatsarchiv: Bestand 10762 - Amtshauptmannschaft Pirna. Ausführliche Einleitung.
  3. Archiv der Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V.: NKWD Transportlisten; Mitteilung vom 3. April 2017
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