Amtsgericht Auerbach
Das Amtsgericht Auerbach ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von insgesamt 25 Amtsgerichten im Freistaat Sachsen.
Gerichtssitz und -bezirk
Der Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Auerbach umfasst die Gemeinden Auerbach/Vogtl., Ellefeld, Falkenstein/Vogtl., Grünbach, Hammerbrücke, Heinsdorfergrund, Klingenthal, Lengenfeld, Limbach, Morgenröthe-Rautenkranz, Mylau, Netzschkau, Neuensalz, Neumark, Neustadt/Vogtl., Rebesgrün, Reichenbach im Vogtland, Rodewisch, Steinberg, Tannenbergsthal, Treuen und Zwota aus dem Vogtlandkreis (§ 1 Abs. 4, Anlage Nr. 2 Sächsisches Justizgesetz). Das Gericht hat seinen Sitz in Auerbach/Vogtl., Parkstraße 1.
Übergeordnete Gerichte
Dem Amtsgericht Auerbach ist das Landgericht Zwickau unmittelbar übergeordnet. Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Dresden.
Geschichte
In Auerbach bestand 1856 bis 1879 das Gerichtsamt Auerbach. Mit den Reichsjustizgesetzen wurde es aufgehoben und das Amtsgericht Auerbach als eines von 12 Amtsgerichten im Sprengel des Landgerichts Plauen gebildet. Der Sprengel des Amtsgerichtes bestand aus Auerbach, Beerhaide, Brunn bei Auerbach, Crinitzleithen, Dresselsgrün, Gottesberg mit Neuberg (anteilig), Hauptbrunn, Herlagrün, Hinterhain, Hohengrün, Jägersgrün mit Hohehaus und Muldenhammer, Morgenröthe mit Heßmühle und Zeughaus und Rautenkranz mit Hirschlecken und Hüttenschachen mit Sachsengrund, Mühlgrün mit dürre Henne und Neuberg, Rebesgrün mit Krähenschwanz und Winkel, Rempesgrün mit Fichtzig und Lohhaus, Reumtengrün mit Unterreumtengrün, Rodewisch (Nieder-Auerbach, Ober- und Untergötzsch) mit Georgengrün, Ludwigsburg, Neudorf etc., Rothenkirchen mit kaltem Frosch, Röde, Sieben und wilder Taube, Rützengrün mit Geierhäusern, Schnarrtanne mit Breitenhäusern, Hahnenhäusern und Laubberg, Sorge bei Auerbach mit Säuerhäusern, Tannenbergsthal mich Pechseifen, Hohenhaide und Sackhaus, Vogelsgrün mit Hahnnickel, Georgengrün, Grünhaide, Haideschachen, Reiboldsgrün und Zöbisch, Wernersgrün mit Plitzschenhäusern und Kohburg, Wiedenberg, Wildenau und den Georgengrüner, Rautenkranzer, Tannenbergsthaler und Sachsengrunder Forstrevieren.[1]
Der Amtsgerichtsbezirk umfasste anfangs 20.434 Einwohner. Das Gericht hatte damals zwei Richterstellen und war damals das viertgrößte Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[2] 1943 wurde das Amtsgericht Lengenfeld kriegsbedingt zu einer Nebenstelle des Amtsgerichts Auerbach herabgestuft. Es fand nur noch ein Gerichtstag im Monat statt, ansonsten war es nun nur noch für die freiwillige Gerichtsbarkeit zuständig.
Mit der Verordnung zur Änderung von Gerichtsbezirken im Lande Sachsen vom 5. Mai 1951 wurde die Gerichtsbezirke in der DDR an die Landkreise angepasst. Der Sprengel des Amtsgerichts Auerbach war damit der Kreis Auerbach.[3] Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz vom 2. Oktober 1952 wurde das Amtsgericht Auerbach aufgehoben und das Kreisgericht Auerbach an seiner Stelle eingerichtet. Gerichtssprengel war weiter der Kreis Auerbach. Nach der Wende wurde es 1992 wiedererrichtet, nun aber dem Landgericht Zwickau zugeordnet.
Gerichtsgebäude
Von 1879 bis 1927 nutzte das Amtsgericht das Gebäude des bisherigen Gerichtsamtes (Altmarkt 9). Der schlichte spätklassizistische Putzbau aus der Zeit nach 1864 mit älteren Gewölben im Erdgeschoss steht aufgrund seines städtebaulichen, regionalgeschichtlichen und wissenschaftlichen Wertes unter Denkmalschutz.
Um 1925 wurde das neue Amtsgerichtsgebäude (Parkstraße 1, 1a) erbaut (Architekt: Oskar Kramer). Der zeittypische traditionalistische Putzbau mit einigen gotisierenden Details steht aufgrund seines städtebaulichen und lokalgeschichtlichen Wertes ebenfalls unter Denkmalschutz.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt von 1879 S. 295 f., Digitalisat
- Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1888, S. 423 ff. online
- Verordnung zur Änderung von Gerichtsbezirken im Lande Sachsen vom 5. Mai 1951; GBl. DDR 1951, S. 404