Alica Schmidt

Alica Schmidt (* 8. November 1998 in Worms) ist eine deutsche Leichtathletin, die sich auf den 400-Meter-Lauf spezialisiert hat.

Alica Schmidt


Schmidt bei den Deutschen Meisterschaften 2018

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 8. November 1998 (23 Jahre)
Geburtsort Worms, Deutschland
Größe 175 cm
Gewicht 55 kg
Karriere
Disziplin 400-Meter-Lauf
Verein SC Charlottenburg
Trainer Sven Buggel
vorm.: Reinhard Köchl
Status aktiv
Medaillenspiegel
Deutsche Hallenmeisterschaften 0 × 1 × 0 ×
Deutsche Hochschulmeisterschaften 0 × 1 × 0 ×
U23-Europameisterschaften 0 × 0 × 1 ×
Junioren-EM 0 × 1 × 0 ×
Deutsche U23-Meisterschaften 0 × 2 × 1 ×
Deutsche U20-Meisterschaften 0 × 1 × 0 ×
Deutsche U20-Hallenmeisterschaften 0 × 0 × 1 ×
 U23-Europameisterschaften
Bronze 2019 Gävle 4 × 400 m
 U20-Europameisterschaften
Silber 2017 Grosseto 4 × 400 m
 Deutsche Hallenmeisterschaften
Silber 2022 Leipzig 400 m
Deutsche Hochschulmeisterschaften
Silber 2019 Köln 400 m
Deutsche U23-Meisterschaften
Bronze 2019 Wetzlar 400 m
Deutsche U23-Meisterschaften
Silber 2019 Wetzlar 4 × 400 m
Deutsche U23-Meisterschaften
Silber 2018 Heilbronn 400 m Hürden
Deutsche U20-Meisterschaften
Silber 2017 Ulm 400 m
Deutsche U20-Hallenmeisterschaften
Bronze 2017 Sindelfingen 400 m
letzte Änderung: 28. Februar 2022

Leben

Alica Schmidt wurde in Worms geboren, kam mit ihren Eltern aber bereits in ihrem ersten Lebensjahr nach Ingolstadt.[1] Sie besuchte das Ingolstädter Christoph-Scheiner-Gymnasium[2] und machte 2017 ihr Abitur.[1] Danach zog sie nach Potsdam und absolvierte dort ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Leichtathletik-Verband Brandenburg.[3]

Sportliche Karriere


Schmidt betreibt seit ihrer frühen Kindheit Sport und begann mit der Leichtathletik im Alter von sechs oder sieben Jahren.[1][3] In den folgenden Jahren probierte sie sich in mehreren Leichtathletik-Disziplinen, läuferisch war sie allerdings zunächst auf Mittelstrecken unterwegs (800 m und 2000 m).[3] Ab 2013 trat sie auch im Langsprint an und konzentrierte sich von da an immer mehr auf diese Disziplin, wobei sie bis 2016 noch regelmäßig Wettkämpfe über 800 Meter in ihrem Wettkampfprogramm einbaute.[4]

Nachdem sie 2014 bei ihrer ersten Teilnahme bei Deutschen Jugendmeisterschaften über 800 m als Letzte ihres Vorlaufs deutlich ausschied, konnte sie sich ein Jahr später auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld über 400 m der weiblichen Jugend U18 für das Finale qualifizieren und lief als Vierte nur knapp an einer Medaille vorbei. Mit ihrer dort erzielten Jahresbestleistung von 56,46 s ist sie als Neunte der Deutschen U18-Bestenliste 2015 geführt.[5]

2016 platzierte Schmidt sich bei den Deutsche Jugendhallenmeisterschaften wie auch bereits im Vorjahr nur im hinteren Mittelfeld, konnte sich im Saisonverlauf aber wieder deutlich steigern und wurde bei den Deutschen U20-Jugendmeisterschaften in 55,54 s erneut Vierte.

Bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften 2017 im Sindelfinger Glaspalast erlief Schmidt sich in 55,56 s als Dritte der U20 ihre erste Medaille auf nationaler Ebene. In der Freiluft-Saison konnte sie ihre Bestzeit aus dem Vorjahr immer weiter um letztendlich über eine Sekunde steigern, sodass sie am 1. Juli bei der Mannheimer Junioren-Gala in 54,23 s sogar die vom Deutschen Leichtathletik-Verband gesetzte 400-m-Norm (54,40 s) für die Junioreneuropameisterschaften 2017 unterbot.[6] Wenig später wurde sie für die Titelkämpfe im italienischen Grosseto sowohl als Einzelstarterin als auch für die 4 × 400-m-Staffel nominiert.[7] Dort wurde Schmidt über 400 m geschont,[8] trat aber zweimal in der Staffel an. Zunächst sicherte sie als Schlussläuferin den Vorlaufsieg der deutschen Staffel ab, im Finale wurde sie durch das Hineinrücken der Einzelvierten Corinna Schwab auf Position drei eingesetzt. In diesem gewann sie mit der Staffel hinter dem ukrainischen Quartett die Silbermedaille. Schmidt absolvierte ihren Abschnitt in 53,92 s,[9] womit sie zumindest „fliegend“ das erste Mal unter 54 Sekunden blieb.

Zwei Wochen später, am 6. August, nahm Schmidt an ihren letzten Deutschen Jugendmeisterschaften teil. In 54,23 s bestätigte sie ihre Bestzeit auf die Hundertstelsekunde genau und holte mit dieser Leistung in der U20 hinter Schwab Silber.

Im Jahr 2018 probierte sie sich an den 400 m Hürden, wo sie bei der Deutschen U23-Meisterschaft in Heilbronn den zweiten und bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg den fünften Platz belegte.

Das Jahr 2019 war bis dato ihr erfolgreichstes Jahr in Sachen Medaillen, konnte sie bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar Bronze bei den 400 m und Silber bei der 4 × 400 m Staffel gewinnen. Dazu kam Silber auf den 400 m bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften und Bronze mit der 4 × 400 m Staffel bei der U23-Europameisterschaft in Gävle.

Im Januar 2020 nahm sie am Indoor Meeting Karlsruhe teil, das Teil der Serie World Athletics Indoor Tour ist.

Im August 2020 nahm sie am Internationalen Leichtathletik-Meeting „Anhalt 2020“ teil, einer Veranstaltung der World Athletics Continental Tour 2020.

Im Februar 2021 wurde sie für die 4×400-m-Staffel bei der Hallen-EM in Toruń nominiert.[10]

Im Februar 2022 nahm sie an der 69. Deutschen Leichtathletik Hallenmeisterschaft teil und belegte mit einer persönlichen Bestzeit den 2. Platz auf den 400 m. Damit erlief sie die Hallen-WM-Norm und gleichzeitig auch ihre erste Medaille bei den Aktiven.[11]

Vereinszugehörigkeit

Schmidt war seit 2009 beim MTV Ingolstadt[12] und wurde dort von Reinhard Köchl trainiert. Zur Saison 2018 wechselte sie zum SC Potsdam, wo sie von Kai-Uwe Meier und Frank Möller gecoacht wurde.[13] Im Jahr darauf schloss sie sich dem SCC Berlin und der Gruppe um Nachwuchsbundestrainer Sven Buggel an.[14]

Medienpräsenz

Schmidt wurde ab September 2017 über ihren Sport hinaus bekannt, nachdem ein amerikanischer Blog sie als „heißeste Leichtathletin der Welt“ titulierte[15] und infolgedessen zunächst in internationalen Boulevardmedien[16][17][18] wie daraufhin auch in nationalen Erzeugnissen[19][20][21] über sie berichtet wurde. Auslöser dieses Aufsehens waren von ihrem Freund aufgenommene Urlaubsbilder, die sie auf ihrem Instagram-Account postete.[22] Daraufhin stiegen auch die Follower-Zahlen des Accounts, der bis dahin auf etwa 17.000 Follower kam, rapide, sodass ihr schon bald über 100.000 andere Profile folgten (Stand Dezember 2021: 2,5 Millionen Follower).[23] Schmidt hat seitdem einen Sponsorenvertrag bei Puma sowie einen Manager und modelt gelegentlich, sieht aber weiterhin ihren Sport im Fokus.[13][22]

Persönliche Bestzeiten

Halle
  • 60 Meter: 7,73 s, 22. Januar 2021, Chemnitz
  • 200 Meter: 24,19 s, 8. Februar 2020, Leipzig
  • 400 Meter: 52,80 s, 27. Februar 2022, Leipzig
Freiluft
  • 100 Meter: 12,03 s (+0,5 m/s), 28. August 2020, Berlin
  • 200 Meter: 23,94 s (+3,1 m/s), 22. August 2020, Berlin
  • 400 Meter: 52,21 s, 9. August 2020, Braunschweig

Leistungsentwicklung

Auflistung der persönlichen Jahresbestzeiten über Sprintstrecken ab 2013.

60 m 100 m 200 m 400 m
2013 13,37 59,80
2014 13,41 26,80 57,87
2015 13,33 26,20 56,46
2016 8,22 12,84 25,63 55,54
2017 8,03 12,50 24,83 54,23
2018 8,11 12,67 25,00 54,61
2019 7,81 24,51 53,66
2020 7,83 12,03 23,94 52,21
2021 7,73 24,14 52,72
2022 24,26 52,80

Erfolge

National
International
Commons: Alica Schmidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

  1. Leichtathletin Alica Schmidt vor Europameisterschaft. In: intv.de. 12. Juli 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  2. Herzlichen Glückwunsch zur Saisonbestleistung. In: csg-in.de. Abgerufen am 8. März 2018.
  3. Peter Stein: Deutschlands schönste Leichtathletin. In: maz-online.de. 14. Dezember 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  4. siehe Athletenprofil in der Leichtathletik-Datenbank.
  5. DLV-Bestenliste 2015 weibliche Jugend U18. In: leichtathletik.de.
  6. Karl Eberle: Schnell, schneller, Schmidt. In: donaukurier.de. 7. Mai 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  7. Eberhard Vollmer: DLV mit 80 jungen Athleten zur U20-EM nach Italien. In: leichtathletik.de. 5. Juli 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  8. Karl Eberle: "Ein einmaliges Erlebnis". In: donaukurier.de. 24. Juli 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  9. Results Book. In: european-athletics.org (PDF 25 MB).
  10. Silke Bernhart: DLV nominiert 50 Athletinnen und Athleten für die Hallen-EM in Polen, Webseite des DLV vom 25. Februar 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  11. Tag 2 der Hallen-DM: Malaika Mihambo überragt, Hamburg wird zur Sprinthochburg. Abgerufen am 28. Februar 2022 (deutsch).
  12. Athletengalerie. (Memento vom 8. März 2018 im Webarchiv archive.today) In: mtv-in-la.de
  13. Antonia Kros: Alica Schmidt und der Alltag als „heißeste Athletin der Welt“. In: leichtathletik.de. 16. Januar 2018, abgerufen am 8. März 2018.
  14. Silke Beinhart: Flash-News des Tages, Webseite des DLV vom 7. Dezember 2018, abgerufen am 5. März 2021.
  15. Joe Kinsey: Introducing Alica Schmidt … A World's Hottest Track Athlete Contender, bustedcoverage.com vom 21. September 2017, abgerufen am 5. März 2021 (englisch).
  16. Schmidt of alright. In: thesun.co.uk. 26. September 2017, abgerufen am 8. März 2018 (englisch).
  17. Alica Schmidt, la nouvelle bombe de l'athlétisme. In: 7sur7.be. 25. September 2017, abgerufen am 8. März 2018 (französisch).
  18. Alica Schmidt, elegida la atleta más sexy del mundo. In: as.com. 26. September 2017, abgerufen am 8. März 2018 (spanisch).
  19. Da brennt die Laufbahn… Diese Deutsche ist die „heißeste Leichtathletin der Welt“. In: express.de. 7. Oktober 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  20. Bayerin wird als „heißeste Leichtathletin der Welt gefeiert“. In: tz.de. 7. Oktober 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  21. Alica Schmidt: Diese Schönheit ist Deutschlands neue Sport-Hoffnung. In: web.de. 4. Oktober 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  22. Läuferin mit 143.000 Fans. In: rbb24.de. 8. Dezember 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  23. Instagram Stats. In: socialblade.com. Abgerufen am 8. März 2018.
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