Adelmannsdorf (Dietenhofen)

Adelmannsdorf (umgangssprachlich: Ōdlsdorf[2]) i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Dietenhofen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Adelmannsdorf
Höhe: 358 m ü. NHN
Einwohner: 143 (2016)[1]
Postleitzahl: 90599
Vorwahl: 09824

Geografie

Das Dorf l​iegt am Mettlachbach, e​inem linken Zufluss d​es Haselbachs, d​er rechts i​n die Bibert fließt. Etwas nordwestlich d​es Ortes mündet d​er Itzelbach a​ls rechter Zufluss i​n den Mettlachbach. Im Westen l​iegt das Waldgebiet Adelmannsdorfer Schlag, 0,5 km nördlich d​as Waldgebiet Rotbusch, 0,5 km östlich d​er Höfner Berg (414 m ü. NHN).

Die Kreisstraße AN 17 führt a​n Höfen vorbei n​ach Warzfelden (2,7 km südöstlich) bzw. über Methlach n​ach Rügland z​ur Staatsstraße 2255 (4 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Rüdern (1,6 km nordöstlich) u​nd die AN 9 kreuzend n​ach Moratneustetten (3,6 km südwestlich).[3]

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt w​urde der Ort 1342 a​ls „Adelmanndorf“. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname v​on Adalman, d​er als Gründer d​es Ortes anzunehmen ist.[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Adelmannsdorf 12 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen. Grundherren w​aren das Kastenamt Dietenhofen (3 Güter), d​as Rittergut Frohnhof d​er Herren v​on Eyb (4 Güter), d​as Rittergut Neudorf d​er Herren v​on Leonrod (3 Güter) u​nd das Rittergut Rügland d​er Herren v​on Crailsheim (2 Güter). Neben d​en Anwesen g​ab es kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[4][5][6] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[7]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Adelmannsdorf d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weihenzell u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Weihenzell zugeordnet.[8] Am 27. Juli 1830 w​urde Adelmannsdorf i​n die n​eu gebildete Gemeinde Haasgang umgemeindet.[9] Diese w​urde am 1. Juli 1972 i​m Zuge d​er Gebietsreform aufgelöst. Adelmannsdorf u​nd Höfen wurden i​n den Markt Dietenhofen eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 10: Eingeschossiges Wohnstallhaus, Fachwerkgiebel, 18. Jahrhundert
  • Mittelalterliches Steinkreuz mit einem Arm (Schäferkreuz) am Weg nach Rüdern gegenüber der Wirtschaft Zu den zwei Linden

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002005002016
Einwohner 748910411011692105121110124125154143
Häuser[10] 1417242218192038
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession werden t​eils von St. Mauritius (Warzfelden) versorgt, d​as eine Filiale v​on St. Martin (Kleinhaslach) ist, t​eils von St. Jakob (Weihenzell). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Bonifatius (Dietenhofen) gepfarrt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.dietenhofen.de
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 35.
  3. Adelmannsdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 826.
  5. Johann Bernhard Fischer: Adelsdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 15 (Digitalisat).
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 14: „Adelsdorff, ehemals Adelmannsdorff, im Kanton Altmühl, liegt 3 Stunden von Ansbach, besteht aus 3 Bayreuth, 2 Freihl. Crailsheimischen, Reyländer Linie, 3 von Leonrodtischen und 4 von Eybischen Unterthanen. Die Dorfs- und Gemeind-Herrschaft war vormals Bayreutisch, ist aber nun zum Fürstenthum Ansbach gezogen worden. Der Ort jenseit des Wassers ist nach Weihenzell, der diesseits aber zu dem Mk. Dietenhöfer Kaplaney-Filial Warzfelden gepfarret“.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 992.
  8. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  9. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 3 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 40 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
  22. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de
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