Lentersdorf

Lentersdorf i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Dietenhofen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Lentersdorf
Höhe: 330–345 m ü. NHN
Einwohner: 20 (2016)[1]
Postleitzahl: 90599
Vorwahl: 09824

Geografie

Der Weiler l​iegt im Biberttal. 0,5 k​m nördlich l​iegt das Reutsteigfeld, 0,5 km östlich d​as Waldgebiet Neuach, 0,5 km südlich d​as Jungholz. Durch d​en Ort verläuft d​ie Kreisstraße AN 24, d​ie nach Dietenhofen (3 km westlich) bzw. n​ach Münchzell z​ur Staatsstraße 2246 (1,7 km östlich) führt.[2]

Geschichte

Der Ort w​urde 1109 a​ls „Lendrichsdorf“ erstmals erwähnt. In dieser Urkunde w​urde bestätigt, d​ass das Kollegialstift St. Jakob z​u Bamberg d​ort eine Hube m​it aller Nutzung besaß.[3] 1249 w​ird in e​iner Bulle d​es Papstes Innozenz IV. bestätigt, d​ass das Kloster Heilsbronn d​ort vier Anwesen erworben hat.[4] Drei v​on den v​ier Heilsbronner Höfen verödeten während d​es Dreißigjährigen Krieges.[5]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Lentersdorf 5 Anwesen (3 Halbhöfe, 1 Häuslein, 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht übte d​as brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd die Grundherrschaft über a​lle Anwesen h​atte das Kastenamt Neuhof inne.[6] Von 1797 b​is 1810 unterstand d​er Ort d​em Justizamt Markt Erlbach u​nd Kammeramt Neuhof.[7]

Im Jahre 1810 k​am Lentersdorf i​n das n​eue Königreich Bayern. Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde es d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dietenhofen u​nd der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Seubersdorf zugeordnet. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) erfolgte d​ie Umgemeindung i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Herpersdorf.[7] Am 1. Januar 1970, a​lso noch v​or der Gebietsreform i​n Bayern, erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Dietenhofen.

In Lentersdorf befinden s​ich drei v​on Vollerwerbslandwirten betriebene Höfe.[3]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002005002016
Einwohner 39484641342334462019191520
Häuser[8] 66663333
Quelle [9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][1]

Wanderwege

Durch Lentersdorf führen d​ie Rundwanderwege Bibertrundweg u​nd Deutschherrenweg.

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Bonifatius (Dietenhofen).

Literatur

Einzelnachweise

  1. www.dietenhofen.de
  2. Lentersdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. Kollar: Markt Dietenhofen, S. 172.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 65.
  5. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 335.
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 110.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 200.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 54 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 96 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1226, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1160 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
  20. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de
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