54. Internationale Sechstagefahrt
Die 54. Internationale Sechstagefahrt war die Mannschaftsweltmeisterschaft im Endurosport und fand vom 10. bis 15. September 1979 im deutschen Neunkirchen sowie im Siegerland und Westerwald statt. Die Nationalmannschaft Italiens konnte, nach dem letzten Erfolg 1931, zum dritten Mal die World Trophy gewinnen. Die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei gewann zum siebzehnten Mal die Silbervase.
Wettkampf
Organisation
Für den Wettkampf waren 400 Fahrer von 19 Motorsportverbänden der FIM gemeldet. Um die Trophy-Wertung fuhren Mannschaften aus 17 Nationen. Zudem waren 17 Silbervasen-, 41 Fabrik- und 56 Club-Mannschaften am Start.
BRD, DDR, Österreich und die Schweiz nahmen mit Nationalmannschaften an den Wettbewerben um die World Trophy und bzw. Silbervase teil. Die BRD stellte zudem 17 Clubmannschaften, die DDR war nicht vertreten. Österreich nahm mit einer, die Schweiz mit zwei Clubmannschaften teil.
Die Strecke aller Etappen zusammen betrug 1545,2 Kilometer.
1. Tag
Von den 400 gemeldeten Fahrern nahmen 388 den Wettkampf auf. Am ersten Fahrtag waren in zwei identischen Runden 282 Kilometer zu absolvieren. Das Wetter war sonnig und niederschlagsfrei. An Sonderprüfungen waren je Runde eine vier Kilometer lange Motocrossprüfung zu fahren, ferner war eine Beschleunigungsprüfung zu absolvieren.
In der World Trophy führte die Mannschaft der BRD, vor Italien und der DDR. Die Schweiz lag auf dem 10., Österreich auf dem 13. Platz.
Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft der BRD vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweiz lag auf dem 7., Österreich auf dem 12. Platz.
2. Tag
Die Strecke des zweiten Tages war identisch des Vortags. Lediglich die zweimal zu absolvieren Motocrossprüfung führte über eine neue, 3,5 Kilometer lange Distanz. Das Wetter war weiterhin sonnig und niederschlagsfrei.
In der World Trophy führte wie am Vortag die Mannschaft der BRD, vor Italien und der DDR. Die Schweiz lag unverändert auf dem 10. Platz, Österreich verbesserte sich auf den 12. Platz.
Bei der Silbervasenwertung führte ebenso wie am Vortag die Mannschaft der BRD vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Die Schweiz rutschte auf den 9. Platz ab, Österreich verbesserte sich auf den 11. Platz.
3. Tag
Die dritte Tagesetappe war mit 313 Kilometern gleichzeitig die längste der Veranstaltung. Wieder war zweimal eine Motocrossprüfung zu fahren.
In der World Trophy führte die Mannschaft der BRD, vor der DDR und der ČSSR. Die Schweiz rutschte auf den 11. Platz ab, Österreich lag unverändert auf dem 12. Platz.
Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft der BRD vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft der DDR. Österreich lag unverändert auf dem 11. Platz, die Schweiz rutschte auf den 13. Platz ab.
4. Tag
Die Strecke des vierten Tages führte größtenteils über die des Vortags und war geringfügig kürzer. Analog des Vortags waren wieder zwei Motocrossprüfungen integriert.
In der World Trophy führte die Mannschaft Italiens vor der BRD und der DDR. Österreich verbesserte sich auf den 9. Platz, die Schweiz rutschte auf den 12. Platz ab.
Bei der Silbervasenwertung führte die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft Polens. In der BRD Mannschaft erhielt Harald Strößenreuther 720 Punkte. An seiner KTM war eine Zündkerze ausgerissen, die aber in einer Reparatur von ihm ersetzt werden konnte. Die Mannschaft lag dadurch auf dem 5. Platz. Die Schweiz verbesserte sich auf den 11. Platz, Österreich rutsche auf den 13. Platz ab.
5. Tag
Die Strecke des fünften Tages war insgesamt 249 Kilometer lang. Das Wetter war sonnig und ohne Niederschlag.
In der World Trophy führte unverändert die Mannschaft Italiens vor der BRD und der ČSSR. Im Team der DDR erhielt Uwe Köthe 360 Punkte. Ihm war in der ersten Sonderprüfung der Gasbowdenzug gerissen konnte jedoch nach Reparatur noch den nächsten Kontrollpunkt innerhalb der Sollzeit erreichen. Ebenfalls in der Sonderprüfung erlitt das Motorrad von Frank Schubert einen Durchschlag, was jedoch seine Fahrzeit nicht beeinträchtigte: Trotz Reparatur fuhr er in beiden Sonderprüfungen nicht nur Klassenbestzeit, sondern auch aller Teilnehmer. Die DDR-Mannschaft lag damit auf dem 4. Platz. Österreich verlor einen Platz und lag jetzt auf dem 10. Rang, die Schweiz lag unverändert auf dem 12. Platz.
Bei der Silbervasenwertung führte ebenso unverändert die Mannschaft der DDR vor der Mannschaft der ČSSR und der Mannschaft der BRD. Die Schweiz und Österreich lagen unverändert auf dem 11. bzw. 13. Platz.
6. Tag
Am letzten Fahrtag waren lediglich 91,5 Kilometer zu fahren. Über den Tag verteilt gingen leichte Regenschauer nieder. Im Abschlussrennen mussten die Fahrer der Klassen bis einschließlich 75 cm³ 12,6 Kilometer, die Fahrer aller anderen Klassen 14,7 Kilometer in Bestzeit absolvieren.
Im Abschlussrennen konnte die Silbervasen-Mannschaft der ČSSR noch die Führung von der DDR erobern.
Von 388 am ersten Tag gestarteten Fahrern erreichten 269 das Ziel.
Endergebnisse
World Trophy
Platz | Team | Punkte |
---|---|---|
1. | Italien | 343,8 |
2. | BR Deutschland | 407,2 |
3. | Tschechoslowakei | 899,3 |
4. | Deutsche Demokratische Republik | 1.230 |
5. | Schweden | 1.780,5 |
6. | Vereinigte Staaten | 1.991,7 |
7. | Niederlande | 3.262,3 |
8. | Polen | 5.804,1 |
9. | Vereinigtes Königreich | 8.405,4 |
10. | Österreich | 9.795,5 |
11. | Belgien | 61.739,4 |
12. | Schweiz | 108.792,6 |
13. | Australien | 123.078,5 |
14. | Frankreich | 155.580,6 |
15. | Finnland | 271.328,5 |
16. | Spanien | 288.355,2 |
17. | Kanada | 304.995,2 |
Silbervase
Platz | Team | Punkte |
---|---|---|
1. | Tschechoslowakei | 654,5 |
2. | Deutsche Demokratische Republik | 687,1 |
3. | BR Deutschland | 1.377,8 |
4. | Schweden | 1.585,2 |
5. | Polen | 1.670,1 |
6. | Vereinigte Staaten | 2.219,5 |
7. | Australien | 35.849,4 |
8. | Italien | 48.087,8 |
9. | Belgien | 50.401,5 |
10. | Finnland | 65.367,1 |
11. | Schweiz | 67.646,4 |
12. | Niederlande | 94.349,2 |
13. | Österreich | 96.557,8 |
14. | Spanien | 106.447,4 |
15. | Vereinigtes Königreich | 123.108,5 |
16. | Frankreich | 140.408,9 |
17. | Kanada | 158.479,2 |
Einzelwertung
Gestartet sind 388 Fahrer aus 18 Nationen. Ausgefallen oder disqualifiziert wurden 119 Fahrer.
Von 269 Startern im Ziel erhielten 152 Gold-, 76 Silber- und 41 Bronzemedaillen.
Punktbester Fahrer aller Klassen wurde Frank Schubert aus der DDR auf einer MZ 250.